3.2.2019 Thermen-Marathon Bad Füssing  
Autor: Andreas Greppmeir  
 
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Das erste Februarwochenende steht an und damit natürlich auch der Thermen-Marathon in Bad Füssing. Dass Bernie, Charly und ich mit dabei sind, ist natürlich keine Frage. Gemeinsam mit dem WEKA-Taxi machen wir uns am Samstagmittag auf den Weg in die niederbayerische Gemeinde. Im Auto beginnt natürlich die Diskussion, wer nun wie oft beim Thermen-Marathon am Start war. So richtig bringt es keiner mehr auf die Reihe. Deshalb habe ich einfach mal recherchiert. Bei Bernie ist es der zehnte Start, davon acht Mal beim Marathon. Charly wird es in diesem Jahr auf neun Marathons in Bad Füssing bringen. Dazu kommt noch ein Halber. Bei mir wird es Marathon Nummer Sechs. Vor meinem ersten Marathon in Bad Füssing bin ich dreimal den Halben gelaufen. Damit sind wir also alle zum neunten bzw. zehnten Mal in Bad Füssing mit dabei. Alte Hasen quasi. Doch noch immer ist die Vorfreude groß.

Wie schon in den in den letzten Jahren checken wir im „Königshof“ ein. Im Foyer entdecke ich ein großes Foto von Jamila aus den Staaten. Vergangenes Jahr lernte ich sie beim München Marathon kennen und brauchte natürlich gleich ein Erinnerungsfoto, das ich ihr zukommen lassen wollte. Anschließend machten wir uns auf in Richtung Johannesbad Therme. Dort gab es wie immer die Startnummern und natürlich auch wieder freien Eintritt ins Thermalbad. Erst als wir schon schrumpelig waren, ging es zurück ins Hotel. Bernie und Charly nutzten die Zeit, um die Sportschau zu verfolgen. Ich drehte eine ausgiebige Runde durch Bad Füssing. Danach ging`s natürlich noch gemeinsam zum Italiener, um uns für den nächsten Tag zu stärken.

Zeitig lagen wir aber dann doch in den Federn, um möglichst ausgeruht beim Marathon am Start zu stehen. Als ich gegen fünf Uhr morgens mal kurz für kleine Jungs musste, war Bernie ebenfalls wach und frage mich, ob ich schon mal aus dem Fenster geschaut hätte. Wie angekündigt, hat es in der Nacht zu schneien begonnen und Bad Füssing war nun weiß. Ich verkrümelte mich wieder ins Bett und als ich um halb Acht einen ersten Blick aus dem Fenster wagte, war ich doch mehr als überrascht. Es schneite immer noch und es lagen schon gut zwanzig Zentimeter Neuschnee. Vom Fenster aus konnte ich zwischen den Absperrgittern den Winterdienst fahren sehen. Das würde mal ein richtiger Wintermarathon werden. Bernie war etwas verunsichert und wusste nicht recht, ob er zu den Straßen- oder Trailschuhen greifen sollte. Ich hatte nur Straßenschuhe mit gutem Profil dabei, so dass mir gar keine andere Wahl blieb. Nach einem ausgiebigen Frühstück, bei dem wir auch auf Klaus Duwe trafen, schnürte Bernie nochmals um und fädelte den Zeitmesschip in die Trailer ein.

Gemeinsam machten wir uns schließlich erneut auf den Weg in Richtung Johannesbad-Therme. Wir konnten nun schon feststellen, dass die Strecke gut geräumt worden war. Allerdings ließen sich größere Matschfelder nicht vermeiden. Vor allem der Start-/Zielbereich war ein einziger Eis- und Matsch-Parcours. Klar, hier konnten die Winterdienste aufgrund der ausgelegten Zeitmess-Matten nicht räumen. So wurde wohl nur gesalzen. Charlys Handy klingelte. Michael war dran. Er war mit seinen TGVA-Kollegen auf dem Weg nach Bad Füssing und kam auf der Autobahn nicht recht voran. Er würde es nicht rechtzeitig bis zum Start schaffen und bat nachzufragen, ob auch ein verspäteter Start möglich ist. Vor den Thermen diskutierten ein paar Verantwortliche. „Die Regensburger werden es nicht rechtzeitig schaffen“, schnappte ich auf. Nicht nur Michael hatte scheinbar bei der Anfahrt Probleme mit den Straßenverhältnissen. Wir waren froh, schon da zu sein. Schließlich entschieden sich die Organisatoren, den Start aller Läufe um eine viertel Stunde nach hinten zu verschieben, damit möglichst viele Läufer rechtzeitig an der Startlinie stehen können. Für einige hat das gereicht, für Michael nicht.

So stand mit fünfzehn Minuten Verspätung ein dezimiertes Starterfeld vor den Johannesbad-Thermen. Schirmherrin Anja Scherl, die Deutschland bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio beim Marathon vertrat, gab der örtlichen Böllergruppe das Kommando für den gewohnt lautstarken Startschuss. Mit einem „Passt`s auf Euch auf …“, verabschiedete Anja Scherl die Marathon- und Halbmarathonmeute. Die ersten Meter bis zum Kreisverkehr waren schon mal ein wahres Vergnügen. Durch den Matsch ging es los und ich hatte schon nach wenigen Minuten patschnasse Socken. Herrlich. Sollte das so weitergehen, würde es ein wirklich übler Lauf werden. Im Kreisverkehr geht`s rechts weg in Richtung Würding. Es hat nun nicht mehr ganz so viel Matsch, doch ausweichen bringt nichts. Der Matsch spritzt von den Mitläufern bis hoch an die Knie. Ich versuche nun auch gar nicht mehr erst dem Matsch auszuweichen. Einfach mitten durch und zurückspritzen. Eine herrliche Sauerei, wenn es nur nicht so nass und kalt wäre.

In Würding geht es nun nach links weg und wir kommen zur „Bergwertung“. Über eine langgezogene Brücke geht es zunächst etwas rauf und gleich wieder runter. Wir bewältigen die einzig wirklich erkennbaren Höhenmeter. Danach geht es für lange fünf Kilometer auf einem Radweg entlang einer Staatsstraße an Bad Füssing vorbei. Immer geradeaus. Also eigentlich etwas fade, aber auf der ersten Runde noch sehr unterhaltsam, da man unterwegs auf einige Bekannte trifft. Ich habe beide Bernies in meiner unmittelbaren Nähe. Neben „unserem“ Bernie, läuft auch mein regelmäßiger Begleiter Bernie Bucher aus Lichtenwald ungefähr mein Anfangstempo. Dietmar Mücke höre ich hinter mir ratschen. Ich dreh mich kurz um, um zu grüßen, sehe aber nicht Pumuckl, sondern Mozart hinter mir laufen. Pumuckl mit Schuhen hätte wohl auch lächerlich ausgesehen.

Der Radweg ist gut geräumt und nicht nur ich werde warm, auch in meinen Schuhen stellt sich langsam aber sicher ein halbwegs trockenes Gefühl ein. Für etwas Unterhaltung sorgt nun unfreiwillig ein Busfahrer. Da er wohl nicht warten wollte, bis der gesamte Läufertross an ihm vorbeigezogen war, legte er in einer Seitenstraße kurzerhand den Rückwärtsgang ein und übersah wohl den hinter ihm wartenden 5‘er BMW. Diesen schob er kurzerhand gut dreißig Meter rückwärts, bis er auf das verzweifelte Hupen des BMW-Fahrers aufmerksam wurde. Bei der Schadensregulierung wird es vermutlich keine Probleme geben. Notfalls würden sich anhand der Starterliste mit Sicherheit mehrere hundert Zeugen finden lassen.

Schon bald haben wir die erste Verpflegungsstation bei Kilometer Fünf erreicht und ich gönne mir den ersten Becher mit warmem Tee. Kaltgetränke kommen heute nicht in Frage. Einen Kilometer später geht es nach links Weg in Richtung Bad Füssing. Die kurze Begegnungsstrecke am Ortsbeginn von Bad Füssing macht immer Laune. Zeit zum Abklatschen. Dann kommt auch schon die kleine Unterführung, wo ich wieder einmal ganz automatisch den Kopf einziehe. Durch den Altort von Bad Füssing werden wir nun auch mal wieder von Zuschauern angefeuert, bevor es wieder raus in die Prärie geht. Noch zweimal nach links abbiegen und wir sind gefühlt auf dem Rückweg in Richtung Johannesbad Therme. Ein paar hundert Meter vor dem Ende meiner ersten Runde überholt mich der Führende des Halbmarathons. Der finnische Marathonmeister Aki Nummela saut mich dabei nochmal richtig ein. Ich applaudiere ihm trotzdem. Zudem verschärfe ich leicht mein Tempo. Vielleicht tauche ich ja beim Zielfoto neben ihm auf. Damit könnte man schon etwas angeben, knapp hinter dem finnischen Meister übers Ziel zu laufen. Für mich sind jedenfalls die ersten elf Kilometer geschafft und es geht in die zweite, kleinere, aber doch schönere Runde.

 
 
Im Kreisverkehr geht es nun nach links weg und wieder durch Bad Füssing. Wir kreuzen die erste Runde und verlassen kurz darauf den Ort wieder. Es macht nun richtig Spaß durch die verschneite Winterlandschaft zu traben. Entlang des Golfplatzes geht es weiter bis zu dem kleinen Waldstück und danach erreichen wir eine weitere Verpflegungsstation. Die beiden Bernies sind noch immer in Sichtweite. Einer vor und einer hinter mir. Bis auf gelegentliche Gesprächspartner bin ich heute mal allein unterwegs. Das ist auch gut so, denn ich kann mein eigenes Tempo laufen und das ist mir eine Woche nach Rodgau auch wichtig. Ich komme gut voran im Winter-Wonder-Land und kann den Lauf wirklich genießen. Heute macht es, im Gegensatz zu letzter Woche, richtig Spaß. Ich komme also problemlos an der Unterführung an, die mich wieder auf die zwei identischen Restkilometer jeder Runde bringt. Hier überholen mich nun die schnellen Läufer, die bereits auf der dritten Runde sind und ich bekomme wieder jede Menge Matsch ab. Doch das stört mich inzwischen nicht mehr. Entspannt kann ich die ersten 21 Kilometer beenden und ordne mich vor dem Zielbogen auf die linke Spur ein, die mich auf die zweite Hälfte führen wird.

Nun wird es erwartungsgemäß sehr einsam. Vor Würding sehe ich vor mir noch zwei weitere Läufer, hinter mir sind es auch nicht mehr. Nach der Brücke kommt nun der Streckenabschnitt, vor dem ich am meisten Respekt habe. Es geht nun ohne Ablenkung fünf Kilometer geradeaus und die trabe ich nun auch ohne groß nachzudenken stur vor mich hin. Bis zur Verpflegung will ich einfach nur meinen Schnitt halten und das gelingt mir auch ganz gut, auch wenn ich unmerklich etwas langsamer werde. Doch das ist in Ordnung. Wenig später geht es erneut nach links weg und ich finde mich bald auf der kurzen Begegnungsstrecke wieder. Ich begegne tatsächlich auch zwei Läufern und wir signalisieren uns mit einem Daumen nach oben, dass alles gut läuft. Die nächsten Kilometer nehme ich mir immer wieder kleine Etappenziele vor, da ich die Strecke ja gut genug kenne. Etwas Abwechslung kommt wieder auf, als ich die letzten beiden Kilometer der dritten Runde vor mir habe. Jetzt überholen mich wieder ein paar schnellere Läufer, die das Finish schon vor Augen haben.

Bald geht es dann auch schon auf die letzten zehn Kilometer und wie immer überkommt mich dabei das Gefühl es mal wieder geschafft zu haben. Für zwei Kilometer komme ich nun auch mit zwei norddeutschen Läufern ins Gespräch und wir tauschen unsere Erfahrungen aus, die ziemlich ähnlich sind. Dann lasse ich die beiden ziehen, wobei sie nie wirklich weit weg sind. Auf den letzten beiden Kilometern versuche ich nochmal auf sie aufzuschließen, was mir aber letztendlich nicht ganz gelingt. Im Ziel klatschen wir dennoch ab und beglückwünschen uns zum Finish. Ich war wirklich erleichtert, dass so kurz nach Rodgau alles reibungslos verlief. Ich ließ mir eine schöne Medaille im Schneeflocken-Design umhängen, die mehr als passend für diesen Marathon war. Danach schnaufte ich kurz im Verpflegungszelt durch, bevor ich mich wieder auf den Weg in die Therme machte.

Dort traf ich natürlich auch auf Bernie und Charly, die schon vor mir im Ziel waren. Beide hatten sich schon Gedanken gemacht, ob ich den Thermen-Marathon nach der vergangenen Woche tatsächlich im Zeitlimit ins Ziel bringen würde. Doch ich konnte Entwarnung geben. Alles war nach Plan verlaufen und natürlich war ich auch unterm Zeitlimit geblieben. Auch Bernie und Charly hatten einen guten Lauf erwischt, so dass wir mit unserem Ausflug nach Bad Füssing natürlich mehr als zufrieden waren. Auch wenn uns im kommenden Jahr das WEKA-Taxi nicht mehr zur Verfügung stehen wird – Charly ist bis dahin in Rente – werden wir mit Sicherheit beim 27. Thermen-Marathon in Bad Füssing wieder mit dabei sein.
   
 
Charly
Bernie
Greppi
Michael
(HM)
4:26:38
4:35:55
4:56:20
1:59:15
 
 
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