20.10.2019 Lions-Städtelauf Eichstätt – Neuburg
Autor: Andreas Greppmeir
 
 
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Der Lions-Städtelauf von Eichstätt nach Neuburg an der Donau findet heuer bereits in seiner 17. Auflage statt. Schon oft habe ich über eine Teilnahme nachgedacht, doch irgendwie passte er nie in meine Marathonplanung. Da ich mein großes Ziel mit hundert Marathons ja bereits im Juni erreicht habe, kann ich es etwas lockerer angehen und auch mal kürzere Strecken laufen. Erst ein paar Tage vor dem Städtelauf fiel mir die große Anzeige in der Friedberger Allgemeinen auf, in der zum Lions-Lauf eingeladen wurde. Noch am selben Abend war ich gemeldet.

Über 23 Kilometer verläuft der Lions-Städtelauf von der Großen Kreisstadt Eichstätt durch zahlreiche kleine Dörfer in die benachbarte Große Kreisstadt Neuburg an der Donau. Laut dem Höhenprofil gilt es auch einige Höhenmeter zu überwinden. Alles sieht nach einem schönen Landschaftslauf aus. Die Wettervorhersage verspricht auch einen schönen Lauf. Kühle Temperaturen beim Start von knapp unter zehn Grad und nicht ganz zwanzig Grad zur Mittagszeit. Alles spricht also für einen perfekten Lauftag. Lediglich, dass ich ohne meine gewohnte Garmin an den Start gehen muss, verunsichert mich tatsächlich etwas. Diese hat nach neun Jahren ihren zuverlässigen Dienst aufgegeben und auf den durch Garmin versprochenen günstigen Ersatz muss ich noch ein paar Tage warten.

So mache ich mich am frühen Sonntagmorgen auf den Weg nach Neuburg an der Donau. Nach gut einer Stunde Fahrt durch den gesamten Landkreis Aichach-Friedberg erreiche ich den Parkplatz an der Neuburger Schlösslwiese. Von dort mache ich mich auf den Weg zur Parkhalle, wo die Startnummernausgabe stattfindet und später auch das Ziel sein wird. Wenig später drücke ich dem Fahrer des Shuttlebusses noch vier Euro in die Hand und mache es mir bequem. Auf der gut zwanzigminütigen Fahrt nach Eichstätt zum Start, will ich noch etwas die Augen schließen, was jedoch aufgrund des gut besetzten Busses nicht möglich ist. Überall wird gefachsimpelt und so komme auch ich bald mit meinem Sitznachbarn ins Gespräch und die Fahrt nach Eichstätt verläuft äußerst kurzweilig.

Gut eine Stunde verbleibt nach unserer Ankunft noch bis zum Start um zehn Uhr. Ich genehmige mir einen Becher warmen Tee und verziehe mich noch kurz in die Aufwärmhalle des THW. Eine viertel Stunde vor dem Start lässt es sich draußen in der Sonne aber schon wieder gut aushalten und ich bin zuversichtlich, dass meine kurzen Laufklamotten die richtige Wahl für den heutigen Tag waren. Der Start erfolgt am Rande eines Industriegebietes mit einem mächtigen Böllerschuss. Schon nach etwa zweihundert Metern lassen wir damit auch Eichstätt hinter uns, ohne die sicherlich schöne Altstadt zu Gesicht zu bekommen. Zum Aufwärmen geht es nun zwei Kilometer eben auf einem Radweg an der Altmühl entlang. Ich versuche trotz fehlender Uhr mein Wohlfühltempo zu finden, was mir ganz gut gelingt. Danach steht der erste Anstieg an, der mir auch vom veröffentlichten Höhenprofil her in Erinnerung ist. Weitere zwei Kilometer geht es nun, nicht allzu steil, aber doch stetig nach oben und der Puls ist das erste Mal am Anschlag. Gehen kommt heute für mich natürlich nicht in Frage. Mein Ziel ist es die 23 Kilometer konstant durchzulaufen.

Vorbei an Pietenfeld geht es nun in Richtung Adelschlag. Die Strecke ist weiter wellig und leichte Anstiege werden stets mit schönen sanften Bergab-Passagen belohnt. Die Landschaft ist herrlich und macht schon jetzt Lust auf mehr. Die Stimmung um mich herum ist prächtig. Ich befinde mich zwischen mehreren Laufgruppen, mit denen ich immer wieder einmal ins Gespräch komme, so dass es nicht langweilig wird. In Adelschlag angekommen erreichen wir auch die erste Verpflegungsstation. Bananen und Wasser, später wird es auch warmen Tee geben. Ich lasse diese VP aus. Ich habe gut gefrühstückt und brauche keine feste Nahrung und Wasser lasse ich aus bekannten Gründen aus.

Ein paar Anstiege später laufen wir in Möckenlohe ein. Dort ist wohl schon das gesamte Dorf auf den Füßen. Eine Blaskapelle ist schon am Ortseingang zu vernehmen und die Musik verklingt auch erst wieder als ich Möckenlohe hinter mir lasse. Das nächste Ziel heißt Nassenfels und ist für mich neben Neuburg und der schönen Strecke selbst, der Höhepunkt des Laufes. Kurz nach der zweiten Verpflegungsstation tut sich vor mich eine Burgruine auf, die mich unweigerlich an mein Irland denken lässt. Bei der Burgruine Nassenfels handelt es sich um eine erstaunlich gut erhaltene Niederungsburg, die noch größtenteils in ihrer mittelalterlichen Form erhalten ist. Die Fundamente der Burg sind auf ein Felsenriff gebaut, das in dem sumpfigen Gelände bis fast zur Oberfläche reicht, woher auch der Name Nassenfels stammt. Eine ausgiebige Beschreibung der Burgruine, samt der zugehörigen und sehr interessanten Geschichte habe ich natürlich im Internet gefunden und mir zu Gemüte geführt. Leider musste ich am Ende des Artikels lesen, dass die Burgruine Nassenfels seit 1807 in Privatbesitz ist und nur alle zwei Jahre während eines Burgfestes für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Schade.

Weiter führt die Strecke über Egweil nach Unterweil, das wir bei Kilometer 18 erreichen. Die Strecke bleibt mit ihren leichten Anstiegen durchaus anspruchsvoll, aber gut zu laufen. Motivierend ist auch stets das Durchlaufen der Ortschaften, da die Anwohner den Lauf tatsächlich wahrnehmen und wohltuenden Applaus spenden. So mache ich mich nach der letzten Verpflegungsstation bei Kilometer 19 auf zum Endspurt in Richtung Neuburg an der Donau. Gut einen Kilometer vor dem Ziel überqueren wir die Donau und rechts von uns liegt die wunderschöne Altstadt von Neuburg, auf die wir nun einen großartigen Blick haben. Wir lassen sie dennoch rechts liegen und biegen nach links ab in Richtung Parkhalle. Dort überquere ich doch etwas erschöpft, aber total happy über einen wunderschönen Lauf die Ziellinie.

In der Halle gab es noch ein reichhaltiges Büffet und Gratisgetränke, so dass ich mich nach einer kurzen Stärkung zufrieden auf den Nachhauseweg machen konnte. Im Auto fiel mir schließlich erst auf, dass ich gar keine Ahnung hatte, nach welcher Zeit ich eigentlich in Ziel eingelaufen war. Letztendlich war mir das ja auch egal und ich musste zu Hause bei einem Blick in die Ergebnisliste feststellen, dass eine Laufuhr vielleicht doch unnötig ist. Nur zwei Minuten war ich an meinem Vorhaben von 2:30 Stunden vorbeigeschrappt und das, ohne jemals gewusst zu haben mit welchem Schnitt ich eigentlich unterwegs war. Allerdings kann ich keine verlässlichen Angaben über die Höhenmeter machen, aber ich denke, so um die 200 bis 300 dürften es durchaus gewesen sein. Mir hat`s jedenfalls gut gefallen.

 
 
 
Greppi 2:32:22
 
   
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