Am letzten Tag des Monats August gab es die 11. Auflage des legendären Karwendelmarschs von Scharnitz nach Pertisau am Achensee nach der Wiederauflage. Es galt das bekannte Teilnehmerlimit von 2.500 Teilnehmern und somit war der Marsch frühzeitig ausgebucht. Dieses Jahr habe ich aus Verletzungsgründen oder besser gesagt auf ärztlichen Rat um das Knie nicht zu belasten auf jegliche Laufaktivitäten verzichtet, auch wenn das schon frustrierend ist. Aber informiert bin ich immer und so kam ich plötzlich auf den Gedanken zum 3. Mal mitzumachen und zwar als Wanderer. Das habe ich schon 2017 so gemacht und das auch ohne Training im Gegensatz zu 2018, wo ich das Laufen soweit als möglich versucht habe.
Am Freitag den 16. August zum Ende der Startplatzbörse versuchte ich noch einen Platz zu bekommen, was mir auch am frühen Nachmittag aber nur in der Läuferklasse gelang, die Startplatzbörse schließt um 18.00 Uhr. Da aber das Tourismusamt am Freitagnachmittag weder auf E-Mails reagierte, noch telefonisch erreichbar war, konnte nach mehreren E-Mails erst am darauffolgenden Montag die Ummeldegebühr bezahlt werden und das Ganze sicher fixiert werden. Im Prinzip ist es egal in welcher Klasse man startet, es wird nur anders ausgewertet und die Läufer sind größtenteils deutlich schneller. Es gibt aber auch in der Wanderklasse genügend schnelle Läufer, warum bleibt mir ein Rätsel.
Jetzt musste nur noch kurzfristig eine Unterkunft gefunden werden, was mir glücklicherweise in der Leutasch schnell gelang, von dort ist es nicht weit bis zum Start in Scharnitz und der Bustransfer für die Rückfahrt von Pertisau gebucht werden.
Da ich weder km noch Hm drauf hatte, kam mir noch die Idee, wenigstens auf die Benediktenwand am Dienstag davor zu wandern, um wenigstens etwas, wenn wahrscheinlich auch eher kontraproduktiv getan zu haben. Aber 2.281 positive wie quasi auch fast negative Hm beim Karwendelmarsch mit 52 km müssen erstmal bewältigt werden.
Am Starttag gab es in meiner Unterkunft schon um 4.00 Uhr Frühstück, da mehrere Teilnehmer sich dort einquartiert hatten. Das war echt eine klasse Sache und da Beate auch dabei war konnte sie mich direkt zum Start fahren und sich dann wieder ins Bett legen.
Ich holte meine Startunterlagen ab und dann kann die Frage, sollte ich mit meiner roten Läufernummer entsprechend der Klasse einsortieren oder doch lieber in der großen Masse der Wanderer einsortieren. Ich nahm die Gelegenheit wahr, mich mit meiner roten Nummer wesentlich weiter vorne einzusortieren, was für die ersten Kilometer doch Vorteile ergab. Aufs Wandern würde ich ja ohnehin frühzeitig umsteigen. So lief ich noch zum Start in der Dunkelheit los und das Ziel war zu joggen bis zur ersten Verpflegungsstelle dem Schafstallboden nach knapp 10 km. Auf dem Weg durch das Karwendeltal bis dorthin mussten auch 200 Hm bewältigt, die ging ich aber lieber um Kräfte zu sparen.
Bis zur nächsten Verpflegungsstelle nahe dem Karwendelhaus bei km 18 gab es noch ein kurzes laufbares Stück und dann ging es in schönen Kehren auf einem technisch einfachen Forstweg hoch, der einen schönen Ausblicke zurück ins Karwendeltal Richtung Scharnitz garantierte. Ich wunderte mich, dass es mir trotz dem Einlaufen noch relativ gut ging, ich wusste aber was noch kommt und daher machte ich mir keine Gedanken eine gute Laufzeit zu erreichen. Gedanklich war ich noch in der Wanderklasse, was auch völlig realistisch war. Am Karwendelhaus angekommen nahm ich zur Stärkung eine Kartoffelsuppe und griff zum Holundersaft, den ich sehr mag, dazu später mehr.
Anschließend ging es nur abwärts bis zum kleinen Ahornboden bei km 24, das ist eine sehr schöne Ebene, an der man am liebsten sitzen bleiben würde und auf die umliegenden Berge stundenlang schauen könnte. Da es mir immer noch gut ging, habe ich die Halte deutlich verkürzt und wollte schnell zur Falkenhütte bei km 30 kommen, die wegen Generalsanierung mit Neubau noch geschlossen ist. Ich kannte den weiteren Weg und wusste, dass es zäh wird. So war es auch dieses Jahr wieder, ich musste nach der bekannten Linksabbiegung auf dem Trampelpfad wieder einige Pausen einlegen und andere Teilnehmer vorbei ziehen lassen, da ich es trotz mehrmaligem Versuch einfach nicht durchgehend zügig wandern konnte. Macht aber nix, die Cut-Off Zeit in der Eng nach 8 ½ Stunden war nicht in Gefahr und so machte ich auch ein paar Bilder mit dem Handy.
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