Der Neckar entspringt bei Schwenningen, schlängelt sich durch Schwarzwald und Schwäbische Alb und mündet nach 367 km bei Mannheim in den Rhein. Zwischendrin, in Höhe Bad Cannstatt, Max-Eyth-See bis Schleuße Aldingen, wird auf einem Abschnitt von etwa 10 km Länge auf zwei identischen Runden, wechselweise mal links, mal rechts der Neckarufer Marathon ausgetragen.
Zum 6. Mal wird der Neckarufer Marathon heuer ausgetragen. Organisator Michael Weber hat die Startplätze heuer nochmals erhöht. 170 Plätze werden vergeben, sind aber auch bereits nach 3 1/2 Tagen wieder vergriffen. Viel mehr sollen es auch nicht mehr werden, um eine flüssige Abwicklung der Veranstaltung zu gewährleisten.
Eine Woche vor dem Marathon wurden nochmals 10 Reserveplätze vergeben, so bekamen auch einige Läufer*innen noch einen Startplatz, die eigentlich in Tokio oder Bologna laufen wollten, was das Corona-Virus aber leider verhinderte. In der letzten Februarwoche hagelte es aber unerwartet viele Absagen (ob wohl manch einer vor einer Corona-Ansteckung Angst hatte?), heute werden dann noch 153 Läufer*innen an den Start gehen.
Unweit des Max-Eyth-Sees ist der Treffpunkt und zugleich Start- und Zielplatz. Das Gelände wurde 1961 unter Landschaftsschutz gestellt und dient heute den Stuttgartern als Naherholungsgebiet. Zwei größere Parkplätze, je etwa einen Kilometer vom Startort entfernt, lassen für Charly, Greppi und mich erst gar keinen Stress aufkommen. Am Sonntagfrüh sind sie noch schwach frequentiert.
Wir haben den Lauf mittlerweile besonders lieb gewonnen, sind seit vier Jahren regelmäßig mit dabei. Eigentlich für uns schon fast ein Pflichttermin, wir treffen uns mit unseren zahlreichen Lauffreunden*innen aus dem „Süden“. Dazu kommen noch die schöne Strecke und die großzügige Sollzeit, sie machen ihn zu einem idealen Saisonbeginn, auch wenn die Form vielleicht noch nicht auf dem Höhepunkt ist. So ist der Neckarufer Marathon für uns meistens auch nicht viel mehr wie ein schöner Trainingslauf unter Freunden.
Am Samstag zog noch ein heftiges Gewitter über Stuttgart und bewässerte die Laufstrecke ganz ordentlich. Aber der Wettergott hat für heute doch ein Einsehen und beschert uns zum Start sonniges Laufwetter, einzig der Wind könnte für ein paar Unannehmlichkeiten sorgen. Um Punkt 9 Uhr wird Richtung Norden gestartet.
Nach einem Kilometer passieren wir das alte Fährhaus in Hofen. Recht unscheinbar liegt es direkt neben der Laufstrecke, beachtet wird es von keinerm. Von hier legte einst in regelmäßigen Abständen eine kleine Fähre ab, um Menschen, Tiere und Material auf das gegenüberliegende Ufer zu bringen. Bis 1934 war dies der einzige Weg, um auf die andere Seite zu gelangen.
Mit Rückenwind erreichen wir nach 5 Kilometern die Schleuße Aldingen. Der erste Verpflegungsstand am Ende der Brücke bietet uns die Möglichkeit eines zweiten Frühstücks. Auf der gegenüberliegenden Neckarseite geht es auf dem Neckartal-Radweg wieder zurück bis zum Vier-Burgen-Steg (km 9), wo wir wieder auf die andere Flussseite wechseln und wenig später auch die erste Hälfte von Runde 1 an Start- und Ziel beenden. Greppi und Kati schließen wieder auf, nachdem sie anfangs etwas getrödelt haben. Charly hat sich nach vorne abgesetzt.
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