Judith Strack und Andreas Bettingen hatten sich für den Hartfüßler-Trail am letzten Augustwochenende angemeldet, der auch tatsächlich stattfinden sollte. Dennoch stand auf ihrer Seite „Isarmarathon.de“, dass am selben Wochenende bei Interesse auch eine neue Ausgabe des Isar-Marathons stattfinden sollte. Jürgen Englerth fragte einfach mal in die Runde der üblichen Verdächtigen. Judith und Andreas sagten sofort zu, da beim Hartfüßler-Trail vor einer akuten Gefahr von brechenden Baumwipfeln, die auf die langanhaltende Trockenheit zurückzuführen ist, eingehend gewarnt wurde und sie sich somit gegen einen Start entschieden. Damit stand dem 2. Isar Marathon Süd nichts mehr entgegen. Ich musste zunächst leider absagen, da ich dringende Gartenarbeiten schon zu lange vor mir herschiebe. Als ich in meiner Wetter-App sah, dass es am Samstag ausnahmslos regnen sollte, entschied ich mich gegen die Gartenarbeit und für München. Charly war auch dabei und damit war unser fünfköpfiges Teilnehmerfeld für dieses Wochenende komplett.
Die Klamottenwahl am Freitagabend fiel mir nicht leicht. Maximal 18 Grad und leichter Dauerregen waren vorhergesagt. Ich entschied mich natürlich für meine neue „Lederhose“ und ein kurzes Laufshirt, sowie eine kurze Regenjacke. Das musste reichen. Nach den vergangenen Hitzemarathons freute ich mich sogar auf die eigentlich ungemütlichen Bedingungen. Punkt neun Uhr am Samstagmorgen stand auch das gesamte Läufer-Quintett am Müllerschen Volksbad unweit des Deutschen Museum parat, um erneut den landschaftlich schönen Marathon an der Isar unter die Füße zu nehmen. Jürgen hatte noch vor Kurzem einen Hexenschuss, ich dagegen einen steifen Nacken, so dass wir schon vor dem Start witzelten, dass wir beiden „Wracks“, das Ding mal wieder gemeinsam vom Anfang bis zum Ende laufen werden. Am Ende lief es für uns beide aber, doch ganz gut. Die Beschwerden ließen sich „weglaufen“.
Wie gesagt, starteten wir nach einem gemeinsamen Gruppenfoto pünktlich um neun Uhr und es ging erst einmal 16 Kilometer lang in Richtung Süden, immer schön an der Isar entlang. Schon nach ein paar hundert Meter unterquerten wir die Ludwigsbrücke, dann ging es am Deutschen Museum vorbei, weiter unter der Cornelius- und kurz darauf unter der Reichenbachbrücke hindurch. Nun hatten wir nach gut anderthalb Kilometern die schönen Isarauen erreicht und diese konnten wir heute in vollen Zügen genießen. Dank des Wetters wagten sich eigentlich nur die hartgesottenen Hundebesitzer vor die Haustüre und so war es herrlich ruhig. Keine Spaziergänger oder Fahrradfahrer auf die es Rücksicht zu nehmen galt. Das gab uns sogar die Möglichkeit auf den geteerten Fahrradweg auszuweichen, da die Pfützen auf dem Fußweg kaum noch zu umlaufen waren.
Nach der Wittelsbacher Brücke werden die Isarauen immer natürlicher und man kann sich kaum vorstellen, dass man gerade mitten durch München läuft. Es ist einfach schön. Nach jeder Brücke werfe ich inzwischen einen Blick zurück. Ich suche einen gigantischen Adler, den ein Graffiti-Künstler unterhalb einer Eisenbahnbrücke gesprüht hat. Unbemerkt von allen hatte ich da bei unserem letzten Lauf Bernie fotografiert. Das Motiv ist wirklich klasse und dieses Mal wollte ich auch ein Foto von mir und dem Adler. Bei der Braunauer Eisenbahnbrücke wurde ich dann fündig und es gab ein kurzes „Fotoshooting“.
Bei Kilometer Fünf ging es dann am Münchner Tierpark „Hellabrunn“ vorbei und wieder konnten wir durch den Zaun Elche bewundern, die so frühmorgens noch im Gras lagen und wohl einem ruhigen Tag entgegenblicken konnten. Etwa einen Kilometer später wechselten wir über die Marienklausenbrücke auf die andere Isarseite und liefen nun zwischen Isar und Isarkanal auf dem Isardamm weiter in Richtung Süden. Einen kurzen Stopp mussten wir auf der Brücke aber doch noch einlegen. Fischer setzten eine Lkw-Ladung voller Fische in der Isar aus. Dabei wurde beim Lkw einfach die Wasserladung abgelassen und die Fische sausten mit dem Strahl in die Isar. Nachdem unsere Neugier gestillt war ging es weiter. An den leichten Regen hatten wir uns inzwischen alle gewöhnt und waren uns auch einig, dass es heute wesentlich angenehmer zu laufen ist, als bei den Temperaturen der vergangenen Wochen. Andreas und Jürgen diskutierten derweil, ob wir noch ein Wehr weiter laufen können, als beim letzten Mal. Sie waren sich nicht sicher, ob es bei Pullach eine Überquerungsmöglichkeit über die Isar gibt. Wir wollten es probieren und so ging es am Georgenstein vorbei weiter in Richtung Süden. Alles ging gut, die erhoffte Überquerung kam und so liefen wir bis etwa 17 Kilometer weiter bis wir den südlichsten Punkt unseres Marathons erreichten.
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