11.6.2020 Isar Marathon in und um München Süd
Autor: Andreas Greppmeir
 
 
2020

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Andreas Bettingen und Judith Strack waren vor ein paar Wochen bei uns zum Marathon am Lech zu Besuch und die Gegeneinladung ließ nicht lange auf sich warten. Andreas und Judith sind als Münchner natürlich oft in den Isarauen unterwegs und kennen die ein oder andere schöne Runde. So haben sie kurzerhand den „Isar Marathon in und um München“ ins Leben gerufen. Es gibt mehrere Termine mit jeweils unterschiedlichen Runden. Bernie und ich haben uns für den Lauf an Fronleichnam entschieden. Die Südrunde des Isar Marathons stand auf dem Programm. Kurz zusammengefasst verläuft die Strecke vom Müller‘schen Volksbad in München bis runter nach Baierbrunn und zurück nach München.

Treffpunkt war um neun Uhr morgens eben am Müller‘schen Volksbad bzw. an der Muffathalle, wo ich in den vergangenen Jahren schon das ein oder andere tolle Konzert erleben durfte. Neben Andreas und Judith, hatten sich auch Birgit und Norbert Fender zur Teilnahme entschlossen, womit Sage und Schreibe sechs Marathon4you-Mitglieder am Start standen. Andreas und Judith bekamen vor dem Start durch Bernie noch die Medaille vom Marathon am Lech überreicht, die sie nun noch als zusätzliches Gewicht im Laufrucksack verstauen mussten. Pünktlich um neun Uhr konnte es dann auch schon losgehen. Eigentlich war lose vereinbart, dass wir bis zum südlichsten Punkt gemeinsam laufen und dann jeder sein eigenes Tempo laufen kann. Doch es kam ganz anders als geplant. Unsere Gruppe war äußerst harmonisch, so dass wir den gesamten Marathon vom ersten bis zum letzten Meter gemeinsam unter die Füße nahmen.

Wir starten also direkt an der Isar in Richtung Süden und laufen schon nach 500 Metern unter der ältesten Brücke Münchens durch. Die Ludwigsbrücke besteht eigentlich aus zwei Brücken, der Inneren und der Äußeren Ludwigsbrücke. Die beiden Brückenteile sind durch die Museumsinsel, auf der man ja auch das Deutsche Museum findet, getrennt. Die Ludwigsbrücke ist eine der wichtigsten Brücken in München. Vier Fahrspuren, zwei Tram-Spuren, sowie natürlich ein Geh- und Radweg führen von den Stadtteilen Ramersdorf, Bogenhausen und Au über die Isar zum Isartorplatz und damit auf den Altstadtring.

Das Wetter meint es nach den vergangenen Regentagen heute gut mit uns. Anfangs war es noch stark bewölkt, doch es blieb trocken, später riss es immer mehr auf und die Sonne kam zum Vorschein. Ideal also für einen Marathon. Wir kamen ratschenderweise gut voran. Es gab schließlich viel zu erzählen, wir hatten uns alle lange nicht mehr gesehen. So liefen wir immer schön an der Isar entlang. Teils auf Rad- und Wanderwegen oder auf breiten Wegen auf dem Hochwasserbett. Die Isar hatte ordentlich Wasser, von den Kiesbänken auf denen üblicherweise Sonnenanbeter und feiernde Jugendliche zu sehen sind, war heute nichts zu erkennen.

Wir haben inzwischen weitere Brücken unterquert und kamen bei Kilometer 5 am Tierpark Hellabrunn vorbei. Er wurde 1911 im Münchner Stadtteil Untergiesing unweit der Isar eröffnet und gibt mittlerweile 18.500 Tieren in 740 Arten ein Zuhause. Andreas meinte noch, dass wir mit viel Glück vielleicht einen Elch sehen könnten. Tatsächlich lag hinter dem Zaun des Tierparks ein kapitaler Elchbulle gemütlich im Gras und etwas entfernt konnte man ein noch ziemlich kleines Elchkalb durch die Wiese stampfen sehen.

Bei Kilometer 6 erreichen wir eine Fußgängerbrücke und queren erstmals die Isar. Es geht vergnügt weiter in Richtung Großhesseloher Brücke. Die Eisenbahnbrücke verbindet Holzkirchen und München. In einem Fachwerkrahmen direkt unterhalb der Brücke verläuft ein gemeinsamer Fuß- und Radweg, den wir zu einem späteren Zeitpunkt unter die Füße nehmen werden. Es ist hier einfach schön zu laufen. Wir wechseln immer wieder mal vom Isarkanal an die Alte Isar, weichen großen Patschlachen mehr oder weniger geschickt aus. Wir passieren oder überqueren Isarwehre. Es wird uns nicht langweilig. Auch die Gespräche ebben nicht ab.

Wir sind inzwischen bei Kilometer 16,5 angekommen und Andreas weist uns auf den Georgstein in der Isar hin. Wir legen natürlich sofort wieder einen Foto-Stopp ein. Der Georgstein oder auch Georgfels ragt rund fünf Meter hoch aus der Isar und ist wohl rund eine Million Jahre alt. Irgendwann wurde er aus dem östlichen Isarhang abgerissen und hierher gespült. Beim Georgenstein querte die Römerstraße Via Julia, die von Günzburg über Augsburg nach Salzburg verlief, die Isar. Ob die Isar durch eine Furt, über eine Holzbrücke oder mit einer Fähre überquert wurde ist jedoch nicht gesichert. Eines ist jedoch sicher. Das erklärt uns auch Andreas. Die Flößer hatten einen großen Respekt vor dem Felsen. Berechtigterweise, denn 1805 kenterte Georg Müller an dem Felsen und rief in seiner Not seinen Namenspatron um Hilfe. Nach seiner Rettung ließ er das noch heute erhaltene Heiligenbild auf dem Felsen anbringen. Auch bei den heutigen geselligen Isarfloßfahrten ist der Georgenstein noch immer ein Highlight bei den Teilnehmern.

 
 
 

Weiter geht es nach Baierbrunn und wir laufen durch den kleinen beschaulichen Ort und biegen ein paarmal ab, um oben auf dem Isarhang weiterzulaufen. Hier gibt es durch die Bäume immer wieder einmal wunderschöne Ausblicke auf die Isar und die Isarauen. Unser nächstes Ziel erreichen wir bei Kilometer 22. Dort gibt es eine zwar noch geschlossene Kneipp-Anlage und einen Stein aus dem Trinkwasser sprudelt. Die Möglichkeit die Wasserflaschen wieder aufzufüllen und zudem Zeit für eine kleine Pause. So etwas gehört zu einem derartigen Marathon einfach dazu, da wir ja logischerweise auf Verpflegungsstellen verzichten müssen. Wir machen es uns auf einer Parkbank gemütlich. Bernie zaubert ein Radler und eine Breze aus dem Laufrucksack. Bei mir gibt‘s ebenfalls Breze, die ich mit einem kleinen Hellen einer bekannten Münchner Brauerei hinunterspüle.

Nach unserer Rast geht‘s frisch gestärkt weiter. Schon ein paar hundert Meter später fällt mir auf, dass meine Kamera wohl noch auf der Parkbank liegt und Erinnerungen an den Einstein-Marathon in Ulm vor ein paar Jahren werden wach. Ein kurzer Sprint zurück beschert mir ein paar Extrameter und weiter geht es natürlich wieder mit meiner Kamera.

Durch das noble Pullach geht es weiter und wir sind froh, dass wir alle zusammengeblieben sind. Die teilweise versteckten Abzweigungen wären nicht immer einfach zu finden gewesen. Doch Andreas führte uns zielsicher weiter. Kurz vor Kilometer 27 erreichten wir wieder die Großhesseloher Brücke und liefen einmal auf dem Fuß- und Radweg unterhalb der Eisenbahnbrücke hin und zurück. Der Ausblick von dort oben ist sagenhaft und erinnerte mich auch wieder an meine Teilnahme am Münchner MegaMarsch vor zwei Jahren. Hier überquerten wir die Brücke rund zwei Kilometer nach dem Start. Wenig später waren wir dann zurück in München. Vor uns lagen noch weitere 15 Kilometer.

Vorbei an den alten Lokschuppen der Isartalbahn laufen wir weiter an einem kleinen Kanal entlang. Dort brühten immer wieder Enten der verschiedensten Gattungen und teilweise kann man auch schon den Nachwuchs bewundern. Bei Kilometer 31,5 in einem kleinen Park steht die nächste Pause an. Ein Wasserspender, der nur tröpfelte, konnte keinesfalls zum Auffüllen der Wasserflaschen reichen. Mir war es egal. Ein kleines Helles hatte ich ja noch. Nach der Rast dauerte es nicht lange und wir fanden uns wieder direkt an der Isar zurück. Vier Kilometer später erreichten wir auch die Museums-Insel wieder. Jetzt galt es nur noch eine kurze Schleife nach Norden zu laufen, um auf die volle Marathon-Distanz zu kommen.

Dabei dienten ein paar rote Fußgänger-Ampeln zur Erholung und belohnten auch mit einem Blick auf das Maximilianeum oder den Friedensengel. An der John-F.-Kennedy-Brücke wurde gewendet und letztmalig die Isar überquert. Die Sonne hatte die Münchner inzwischen an die Isar gelockt und auf unseren letzten Kilometern mussten wir zwischen den vielen Spaziergängern und Joggern nahezu Slalom laufen, was jedoch zu keiner Zeit störte. Viele Passanten lächelten uns an: Ob sie ahnten, was wir hier treiben oder gaben wir mit unseren Laufrucksäcken einfach nur ein lustiges Bild ab. Ich weiß es nicht. Vorbei an einem kleinen Kraftwerk unterhalb des Maximilianeums wurde das Tempo erst- und letztmalig verschärft. Die letzten 500 Meter standen an und so liefen wir im Abstand von wenigen Sekunden vor dem Müller‘schen Volksbad ein. Ein toller und unterhaltsamer Marathon lag hinter uns.

An der Muffathalle gibt es einen Biergarten, der zu unserem Glück auch geöffnet hatte und so verabschiedeten wir uns bei einem Bierchen. Birgit und Norbert, die in München Übernacht bleiben, werden am nächsten Tag mit Judith und Andreas noch den Isar Marathon Nord unter die Füße nehmen. Ich möchte mich hiermit bei meinen beiden Münchner Lauffreunden für die Organisation und die tolle Urkunde bedanken. Ich werde jedenfalls die Terminplanung für weitere Isarmarathons im Auge behalten.



 
   
   
 
Greppi
Bernie
5:59:26
5:59:53
 
     
   
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