Am Ufer des Forggensee entlang geht es einige Kilometer weiter. Traumhaft schön, der See mit den kleinen, grünen Inseln und dem Festspielhaus am anderen Ufer und der Blick auf die Berge. Greppi, Jürgen und ich sind schon ziemlich unterhopft, auf dem Gelände eines Segelclubs entdecken wir einen verwaisten, schönen großen Tisch mit Bänken rundherum, hier können wir unsere Mangelversorgung ausgleichen. Wir haben vorgesorgt und jeder sein Bierchen im Rucksack.
Nach einer 20-minütigen Pause machen wir uns wieder auf die Socken, es geht noch bis zu einer Landspitze an einem Campingplatz, dort verlassen wir den See und laufen Richtung Tegelberg und Königsschlösser. Bald haben wir die barocke Kapelle St. Coloman aus dem 17. Jahrhundert im Visier. Als im 30-jährigen Krieg die Pest im Füssener Land wütete, wurden hier die Pesttoten begraben. Wir gelangen aber nicht auf direkten Weg dorthin, erst geht es noch unter der Münchener Straße hindurch und knapp einen Kilometer Richtung Schwangau, bevor uns eine Spitzkehre zur Kirche führt. Dort erwarten uns nach 30 km wieder die Frauen von Jürgen und Alois mit ihren mobilen Verpflegungswagen.
Immer weiter nähern wir uns den Königsschlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau. Aufgewachsen ist König Ludwig II. mit seinem drei Jahre jüngeren Bruder Otto auf Hohenschwangau. Als es darum ging, sich sein Traumschloss zu bauen, fiel ihm kein geeigneterer Platz ein, als der Hügel gegenüber seiner „Kinderstube“, wo zu damaliger Zeit die Ruinen von zwei mittelalterlichen Burgen standen. Heute sind die Königsschlösser das Touristenmagnet in Bayern schlechthin.
Unterhalb der Schlösser umrunden wir den Schwansee. Nach 40 km geht es wieder über den Lech und wir sind zurück in Füssen. Die meisten Höhenmeter dürfen zum Schluss absolviert werden, aber halb so schlimm. Dafür geht’s beim Zieleinlauf wieder leicht bergab.
Nicht umsonst zählt der Marathon in Füssen zu den schönsten Landschaftsmarathons überhaupt. Da ist optisch viel Abwechslung geboten. Ein herrlicher Tag und wunderbarer Lauf geht zu Ende, es müssen nicht immer hunderte von Läufern*innen am Start sein, auch im kleinen Rahmen kann man viel Spaß haben.
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