Abwechslung macht das Laufen interessant, daher gibt es für die zweite Auflage des „Marathon am Lech“ eine Streckenänderung. Die Idee dazu kam mir beim Mountainman Home Run, wo ich mir den „Monte Scherbellino“ als Ziel auserkoren hatte. Mir gefiel der Aussichtspunkt mit dem Gipfelkreuz, an Augsburg‘s höchstem Punkt ausnehmend gut. Besonders beeindruckend war zudem auch der Anlauf auf dem Trail, fast auf Uferhöhe. Passend dazu das Motto „Trail to Peak“. Übersetzt bedeutet das: „Weg zum Gipfel“. Was aber auch der Hinweis auf den wunderbaren Trail sein soll. Nach studieren einiger GPX-Tracks, ergab sich mit Start an der Lechstaustufe 23 fast genau eine Marathondistanz, so war schnell klar: das passt.
Am Start sind wieder die üblichen Verdächtigen aus dem Raum Stuttgart, München und Augsburg, die auch bereits zuletzt immer dabei waren. Erstmals dabei ist Alex aus Mering, er läuft normalerweise schnellere Zeiten wie wir, aber in Corona-Zeiten ist er auch nicht so im Training, so passt das ganz gut. Geplant ist, dass wir soweit als möglich, bis zum Müllberg zusammenbleiben, um ja den Trail nicht zu verpassen. Erst nach der Runde auf dem Gelände der ehemaligen Mülldeponie kann jeder auf dem Rückweg laufen, wie er will.
Das Wetter meint es am Morgen gut mit uns, nach den heißen Temperaturen der letzten Tage, hat es am Freitag etwas abgekühlt und wir können bei idealen 19 Grad starten. Halt, Kati fehlt noch, sie irrt noch in den Weiten des Mandichosees herum und sucht den Parkplatz. Mit ein paar Minuten Verspätung geht's los.
Wir nehmen natürlich den Weg direkt am Lech, nicht am Lechdamm. Zum ersten Mal richtig spaßig wird es kurz nach dem nördlichen Lechwehr auf Höhe Auensee. Hier hat sich der Lech einen kleinen Canyon geschaffen, über den wir auf Steinen über das Wasser balancieren müssen, um keine nassen Füße zu bekommen. Mit ein paar Metern Umweg hätten wir das auch umgehen können, aber so haben wir doch gleich eine kleine Challenge vor uns. Locker kommen alle, trockenen Fußes drüber.
Nach 10 km sind wir am Hochablass, seit ein paar Tagen steht hier eine rund vier Meter hohe Skulptur aus Plastikmüll. Das stilisierte Reh soll auf die Müllbelastung im Stadtwald aufmerksam machen und besteht aus Abfall, der bei diversen Müllsammelaktionen zusammengetragen wurde. Seit Beginn der Corona-Pandemie hat das Besucheraufkommen im Augsburger Stadtwald um 38 Prozent zugenommen. Die 210 Müllkörbe im Siebentischwald werden jede Woche geleert. Momentan werden rund 1100 Liter Müll aus dem Wald geholt, das ist mehr als dreimal so viel, wie sonst. Die Skulptur soll daran erinnern, mitgebrachte Verpackungen und Müll wieder mit nach Hause zu nehmen.
|