27.9.2015 Berlin Marathon
Autor: Katharina Engelhardt    
 
 
2015
 
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Die Menschen stecken in gelben Plastiktüten, eng zusammengedrückt zwischen zwei Absperrungen. Signaltöne piepsen, Geräuschkulissen aus allen fernen Ländern. 17. Juni. Nein, 27. September, aber auf der Straße des 17. Juni in Berlin. Und unter all denen ich. Allein mit meiner Garmin Laufuhr und etwa 40.000 weiteren Läufern des 42. Berlin Marathons.

10 Wochen Vorbereitung liegen hinter mir. Zwei davon verletzungsbedingt auf dem Rad. Hat das gereicht? Hat sich das Sonntagsaufstehen und die 3 Stunden laufen jede Woche rentiert? Bin ich die Intervalle zu schnell gelaufen? Kann ich 3:37 laufen? Das piepen meiner Garmin reißt mich aus den Gedanken …innerhalb der letzten 30 Minuten hab ich 5x das GPS Signal gefunden und wieder verloren.

Der Startschuss fällt, glaub ich. Wieso ich das nicht weiß? Ich steh im Startblock H. H ist zwar nicht Z aber H ist das Ende. 20 Minuten später, während die Profis bei KM 6 durch die ARD Live-Übertragung rennen, trotten wir zur Startlinie, dürfen auch nochmal unsere Arme in die Höhe strecken und den Countdown mitzählen. Das GPS Signal ist da. Ich bin nicht die einzige, die auf die Uhr und nicht auf den Countdown fixiert ist. Und peng, bin ich auch schon über die Startlinie. Und Peng „GPS Signal verloren“. Eine Läufertragödie, da spielen sich Gedanken ab „einfach bei jedem Kilometer nachrechnen, dann hab ich immerhin die nächsten 42,195 Kilometer was zu tun“.

Panik natürlich unbegründet, GPS Signal nach 300m wieder da. Und so konzentriere ich mich aufs atmen und laufen. Ehe ich mich verseh bin ich schon bei Kilometer 5. Es läuft gut. Sehr gut. Bei Kilometer 10 schließe ich langsam auf den Startblock, der zehn Minuten vor mir gestartet ist, auf. Das Feld wird immer enger und enorm schwierig zu überholen. Kurz bevor ich die Halbmarathonmarke passiere, sehe ich endlich Stephan und Enrico, die nichts von der 15-minütigen Startverzögerung wissen und mich somit bei Kilometer 10 und 15 meinten verpasst haben. Da läuft es gleich noch schneller.

Bei Kilometer 32 werden die Beine etwas schwerer, aber ich kann wie geplant, mein Lauftempo steigern. Wo waren eigentlich die ganzen Sehenswürdigkeiten? Ich hatte bis auf eine Kirche noch keine entdeckt. 38er Marke: Ich stöhne bei jedem Schritt, das macht es irgendwie leichter. Bei Kilometer 40 entscheide ich mich für Vollgas. Das Vollgas ist dann leider kein Vollgas mehr, aber es fühlt sich immerhin so an. Brandenburger Tor – die erste Sehenswürdigkeit lässt sich auch mal blicken. Aber ist jetzt hier Schluss? Wooo ist das Ziel? Der Abschlussspurt muss also um weitere 300m ausgeweitet werden.

Und dann war es vorbei. 13.008 Sekunden später bin ich einen Marathon gelaufen. Und ich bin mehr traurig, als froh dass es schon wieder Vergangenheit ist. Die Schritte danach fühlen sich viel schlimmer als der Marathon selbst an. Mit Gerhard und Michael findet der Nachmittag bei Sonnenschein an der Spree seinen Ausklang. Schokolade, Pasta, detailgetreue Erzählung runden den Abend ab. 10 Tage später würde ich am liebsten tagtäglich mit Medaille und Finisher-Shirt durch die Welt rennen, lass mindestens einmal am Tag die 42,195 Kilometer Revue passieren und kann es kaum erwarten meinen nächsten Marathon zu laufen.

Startnummernempfang Block H ist ganz hinten Noch nicht das Ziel
Noch 300 Meter ...und dann war es schon wieder vorbei
 
Gerhard
Kathi
Michael
Magic



3:27:40
3:38:08
3:49:02
3:59:18


 
 
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