8.3.2015 Bienwald-Marathon  
Autor: Andreas Greppmeir    
     
 
2015
 
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...

Der Bienwald-Marathon feiert ein kleines Jubiläum, wie auf der offiziellen Homepage zu lesen ist. Vierzig Jahre schon findet dieser Lauf nun statt. Auch der Halbmarathon hat schon 37 Jahre auf dem Buckel und ist natürlich der Lauf mit den meisten Startern. Am Ende werden im Ziel 492 Marathonis und 918 Läufer, die den Halbmarathon absolviert haben begrüßt. Marathon4you.de feiert mit dem zehnjährigen Bestehen in diesem Jahr ja auch ein kleines Jubiläum und zum zehnten Mal in Folge sind in diesem Jahr auch die laufenden Reporter wieder mit am Start in Kandel. Bernie, Birgit und meine Wenigkeit wollen uns diesen Lauf natürlich nicht entgehen lassen.

Ich reise schon früh morgens mit Bernie, Charly und Jan an und habe nicht mal drei Stunden Schlaf zusammenbekommen. Trotzdem verläuft unsere Anfahrt zur Bienwaldhalle, die den Veranstaltern schon seit mehreren Jahren zur Verfügung steht, reibungslos. Die Startnummern haben wir schnell in Empfang genommen. Wir stärken uns in der Veranstaltungshalle noch schnell mit einem Kaffee und einem Stück Kuchen, die zu einem wirklich moderaten Preis angeboten werden. Danach suchen wir die Nachbarhalle auf, die sich ebenfalls in der Bienwaldhalle befindet. Dort findet die Marathonmesse statt und wir bekommen dort schon jetzt unser Finisher-Shirt, zum Jubiläum gibt`s noch eine Mütze obendrauf. Wie schon in der Vergangenheit kann man auch die Finisher-Medaille gegen einen Preis von drei Euro hier gleich erwerben. Klingt zwar komisch, ist aber so.

Schön langsam füllt sich die Bienwaldhalle und man erblickt immer wieder bekannte Gesichter. Die üblichen Verdächtigen sind hier wieder mit am Start und so vertreiben wir uns die Zeit mit unseren zahlreichen Lauffreunden. Bis der Marathon um 10 Uhr direkt vor der Bienwaldhalle gestartet ist, haben wir noch über eine Stunde. Beim ersten Start im Jahre 1976 standen hier 77 Teilnehmer am Start. Die Zuschauer konnten damals ein spannendes Rennen verfolgen, das am Ende zwei Sieger fand. Hans Gulyas und Günther Conzelmann vom Karlsruher SC duellierten sich bis zum Ende. Für beide Läufer blieb die Uhr zeitgleich nach 2:27:36 Stunden stehen. Zeiten von denen ich nur träumen kann.

Im Jahr darauf konnten dann schon 125 Finisher gezählt werden. Darunter waren auch erstmals Frauen, die der Premiere noch fern blieben. Koosje Röper vom USC Mainz gewann nach 3:34:14 Stunden und bei den Männern siegte der Amerikaner Michael Breirick vom LC Neckar in 2:25:34 Stunden. Mit über 900 Finishern beim Marathon war das Jahr 1993 das erfolgreichste Jahr des Bienwald-Marathons. Die Streckenrekorde im Marathon stammen jedoch schon aus dem Jahr 1984 und haben noch bis heute Bestand. Bei den Männern lief Ralf Salzmann nach 2:14:15 Stunden ins Ziel und hatte sich damit wohl auch gut auf die Olympischen Spiele vorbereitet. Diese fanden im selben Jahr in Los Angeles statt, wo er auf Platz 18 in Ziel kam. Damals saß ich, gerade mal 13 Jahre alt, auch jede Nacht vor dem Fernseher und verfolgte erstmals bewusst die Olympischen Spiele. Vermutlich habe ich Ralf Salzmann schon damals die Daumen gedrückt. Auch bei den Frauen hat eine Teilnehmerin der Olympischen Spiele den Streckenrekord inne. Susi Riermeier brachte die Strecke in 2:38:13 Stunden hinter sich. Vier Jahre zuvor war sie in Lake Placid bei den Winterspielen im Langlauf am Start.

Heute ist nicht damit zu rechnen, dass der Streckenrekord gebrochen wird. Aber ideale Bedingungen werden sicherlich wieder für schnelle Zeiten sorgen. Strahlend blauer Himmel, angenehme Temperaturen und kaum merklicher Wind sind ideal um richtig Gas zu geben. Kurz vor zehn Uhr fand sich auch örtliche Politikerprominenz am Start ein und gab pünktlich den Startschuss zum Jubiläumslauf ab. Das dicht gedrängte Teilnehmerfeld biegt gleich nach der Bienwaldhalle nach rechts in Richtung Kandel ab. Die Straße ist breit genug um das ganze Teilnehmerfeld aufzunehmen und man kann eigentlich sofort frei laufen. Die ersten Kilometer schlängeln wir uns durch Kandel. In der Hauptstraße kann man ein paar schöne alte Fachwerkhäuser bewundern, aus deren Fenstern uns hier und da auch ein paar Fans zujubeln. Eine paar wenige Zuschauer haben sich auch am Straßenrand oder in den Gärten eingefunden.

Bienwald Halle   Man trifft immer Freunde   Team TOMJ
Schaut noch etwas müde aus Jan ist noch skeptisch Los geht's

Nach Kandel geht es über eine kurze Landstraße rein in den Bienwald. Bis Kilometer 18 werden wir nun einer breiten Straße durch den Wald folgen, um am Ende in der Ortschaft Schaidt wieder zu wenden. Die Halbmarthonis wenden schon kurz nach 13 Kilometer und es wird deutlich ruhiger. Nun kommen auch erste Gespräche mit den Mitläufern zustande. So schließe ich auf Birgit auf und wir begleiten uns ein paar Kilometer, bis sie mich weiterschickt. Sie findet ich sei ihr zu schnell. Das hat noch nicht oft jemand zu mir gesagt, aber ich entspreche ihren Wünschen und laufe weiter. In Schaidt begrüßt uns eine Blaskappelle und macht Stimmung. Nach dem Wendepunkt kommen wir nochmals in den Genuss den Melodien der Blaskapelle zu lauschen. Kurz danach entdecke ich ein Plakat mit der Aufschrift „Könnten Sie jetzt noch bremsen?“ am Straßenrand. Es soll die Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren des Wildwechsels im Bienwald hinweisen. Ich halte natürlich kurz an, zücke meine Kamera und will das Plakat fotografieren. Passt doch auch für uns Marathonis. In diesem Moment stimmt die Kapelle hinter mir Helene Fischers „Atemlos durch die Nacht“ an und ich denk mir: „Nein, jetzt kann ich nicht mehr bremsen!“ Nichts wie weg hier. Schnell verklingen im Wald die letzten Töne und ich habe wieder meine Ruhe.

Ich stecke meine Kamera jetzt mal weg, denn nun geht es ein paar Kilometer zurück in Richtung Kandel, bevor wir nach rechts abbiegen dürfen, um noch tiefer in den Bienwald einzutauchen. Auf diesem Streckenabschnitt kommen mir die schnelleren Läufer auch schon wieder entgegen. Ich freu mich, kann ich doch wieder mit dem ein oder anderen Bekannten abklatschen und freu mich besonders, dass einige von ihnen wirklich fantastisch schnell unterwegs sind. Nur noch selten nehm ich nun meine Kamera, die Läufer werden immer weniger und trotz der tollen Landschaft gibt es halt einfach nur Bäume. Damit habe ich auch mal wieder Zeit, um auf meine Uhr zu schauen. Ich bin im Plan, die 4:30 sollten sich ausgehen. Ein Blick über die Schulter bestätigt mir dies, der Pacer für die 4:30 ist knapp hinter mir. Ich will aber nicht mit einem Pacer laufen und lege noch eine kleine Schippe drauf. Bald hab ich sie abgehängt und komme wieder zurück auf die Bundesstraße, biege nach rechts ab und laufe nun wieder in Richtung Kandel.

Nun nehme ich mir Läufer für Läufer vor und mache so den ein oder anderen Platz gut. Man braucht nun Ziele, schließlich bin ich schon bei Kilometer 30 angekommen und vor mir liegt diese endlose Bundesstraße. Ab und an muss ich schon beißen, verliere aber nicht an Tempo und hole weiter auf. Irgendwann habe ich aber doch das Ende dieses Abschnitts erreicht und biege nach links in Richtung Naturkundehaus ab. Der Kopf sagt mir, dass es nun bald vorbei ist, obwohl schon noch ein paar Kilometer vor mir liegen. Kurz nach der Verpflegungsstation am Naturkundehaus entdecke ich Bernie ein paar hundert Meter vor mir und ich habe ein neues Ziel. Ich laufe jetzt einen Schnitt von deutlich unter Sechs und hole merklich auf Bernie auf. Kurz vor Kandel biegen wir schließlich auf einen kleinen Fußweg ab, wo uns zahlreiche Spaziergänger entgegenkommen, die das fast schon frühlingshafte Wetter genießen und Bernie ist in Griffweite. Ich tippe ihm auf die Schulter, Bernie scheint auch schon etwas zu kämpfen. Flache Straßenläufe sind halt einfach nicht mehr sein Ding. So überhole ich Bernie und kann auch schon bald den Sprecher im Stadion hören. Kurz bevor ich ins Stadion einbiegen und eine letzte Runde auf der Tartanbahn des Bienwald-Stadions laufen darf, meldet sich mein Magen und gibt mir zu verstehen, dass das Tempo, das ich nun laufe, so gar nicht seinen Vorstellungen enstprechen und ich nehme etwas heraus.

Ich genieße die letzte Runde und vernehme beim Zieleinlauf auch schon den Jubel meiner Freunde. Kati, Charly und Jan haben es sich schon auf der Hochsprungmatte direkt hinter dem Ziel bequem gemacht. Oh ja, darauf freue ich mich jetzt auch, aber erst warte ich noch kurz auf Bernie, der kurz hinter mir in Ziel kommt und wir lassen uns gemeinsam ins Gras fallen. Wir sind beide deutlich unter 4:30 geblieben und damit mehr als zufrieden.

Nach einer  ausgiebigen Dusche kommen wir gerade noch rechtzeitig zur Siegerehrung und können uns auch noch stärken. Das Angebot ist sehr gut und ich überlege mir noch kurz es mit der örtlichen Spezialität dem Pfälzer Saumagen zu probieren. Den hatte mir Klaus schon im vergangenen Jahr ans Herz gelegt. Aber einen Saumagen habe ich gerade selber und entscheide mich anders. Doch eine „Heiße Wurst im Brötchen“ bringe ich als Bayer dann halt doch nicht über die Lippen. Da es sich ja hier um einen Internationalen Marathon handelt, hat die die nette Dame an der Essensausgabe auch kein Problem, als ich „a Würstl mit Semmel“ bestelle. Frisch gestärkt verabschieden wir uns etwa eine halbe Stunde später von unseren alten und auch neuen Lauffreunden und machen uns auf den Heimweg. Ein toller gemeinsamer Marathontag liegt hinter uns und wir freuen uns alle schon auf ein Wiedersehen, vielleicht ja auch nächstes Jahr in Kandel.


 
Schöne Fachwerkhäuser in Kandel Fünf Kilometer Anlauf bis zum Wald Selfie mit Birgit
Bienwald Schlammiger Bienwald Magic als Privat-Pacer
Charly hat Durst Paparazzi Janosch Bernie in Sichtweite
Passt scho Charly schon auf der Matte Noch ein Foto für die Zeitung
 
Magic
Charly
Jan
Greppi
Bernie
3:25:49
3:59:04
4:16:11
4:26:01
4:26:41
 
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Laufbericht 2015 2007 Augen zu und immer geradeaus | Bernie Manhard

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