11.11.2017 Zeiler Waldmarathon  
Autor: Andreas Greppmeir Bericht mit allen Bildern auf
       
 
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Im vergangenen Jahr musste ich feststellen, dass die Auswahl an Marathons im November in heimatlichen Gefilden äußerst übersichtlich ist. Der Zeiler Waldmarathon sprach mich an und war von der Anreise her an einem Tag machbar. So bin ich in diesem Jahr bei der 14. Auflage wieder mit dabei.

Zusammen mit Jan mache ich mich am Samstagmorgen auf den Weg nach Unterfranken, genauer gesagt nach Zeil am Main. Zeil findet man auf der Landkarte zentral gelegen zwischen Schweinfurt und Bamberg und liegt am Rande des Naturparks Haßberge. Nach rund zweieinhalb Stunden Fahrt sind wir da und mein Navi führt mich wieder durch die wunderschöne Altstadt. Tolle Fachwerkhäuser umgeben den Marktplatz. Die Stadtkirche St. Michael wird dadurch toll in Szene gesetzt. Ich sollte das nächste Mal vielleicht doch einen Tag vorher anreisen, um mir Zeil am Main mal in Ruhe anzuschauen. Kurz darauf parke ich auch schon vor dem Rudolf-Winkler-Haus auf dem Schulgelände ein.

Im Eingang der Veranstaltungshalle gibt es eine kleine Marathonmesse und meine Startnummer habe ich schon nach wenigen Minute in Händen. Dazu gibt es noch eine Flasche alkoholfreies Weißbier der örtlichen Brauerei Göller. Da noch reichlich Zeit ist, gönnen wir uns im Saal noch eine Tasse Kaffee und können wieder einige Lauffreunde begrüßen. Besonders freue ich mich, als Mario den Saal betritt. Nach einer langen Verletzungspause will er nach drei Jahren endlich wieder einen Marathon unter die Füße nehmen. So ist die Zeit recht kurzweilig. Schließlich machen wir uns aber dann doch auf den Weg zum Start. Es ist mit drei Grad noch lausig kalt und ich bin froh, dass ich neben einer Regenjacke, noch Handschuhe und Mütze im Gepäck habe.

Obwohl Shuttlebusse angeboten werden, mache ich mich zusammen meinen Lauffreunden dennoch zu Fuß auf den Weg in den Wald. Nach etwa 15 Minuten Fußmarsch sind wir auch schon da. Rund 160 Marathonis haben sich eingefunden und ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es nur noch etwa 10 Minuten bis zum Start sind. Doch dieser wird sich noch um ein paar Minuten verzögern, da der letzte Shuttlebus noch nicht eingetroffen ist und man will ja wirklich alle Teilnehmer gleichzeitig auf die Strecke lassen. Zudem werden wir noch über die Streckenverhältnisse informiert. Aufgrund des Regens der letzten Tage ist der Untergrund teilweise recht matschig und vor allem die letzten Meter vor dem Ziel sollen äußerst rutschig sein.

Mit ein paar Minuten Verspätung geht es dann aber endlich los. Ich gehe es, wie die meisten anderen sehr verhalten an, weiß ich doch, was gleich zu Beginn vor uns liegt. Auf den ersten beiden Kilometern gilt es bereits 150 Höhenmeter zu überwinden. So ist es kaum verwunderlich, dass sich das Starterfeld nicht wirklich auseinanderzieht. Der Laubwald um mich herum hat das herbstlich gefärbte Laub schon größtenteils abgeworfen, dennoch bietet er noch genügend für‘s Auge und ich bin auf den ersten Metern schon wieder angetan vom Zeiler Waldmarathon und freu mich auf die kommenden Stunden.

Nach den zwei Kilometern bin ich nun tatsächlich schon warmgelaufen und als uns der Wald am Ende des Anstiegs wieder ausspuckt, kann mir auch der kalte Wind nichts anhaben. Laut Wettervorhersage, soll heute übrigens ein kräftiger Wind wehen, doch dem sehe ich gelassen entgegen. Die meiste Zeit werden wir im Wald laufen dürfen und da sind wir vom Wind gut geschützt. Auf einem Teerstück geht es nun wieder leicht wellig bergab und das Feld zieht sich nun deutlich auseinander. Ich finde mich mit Sophie und Janosch zusammen und wir wollen zumindest die erste Runde gemeinsam in Angriff nehmen. Am Ende des kurzen Teerstücks biegen wir nach rechts ab und nähern uns wieder dem Wald. Ein paar Meter laufen wir am Waldrand noch über eine Wiese und hier ist etwas Vorsicht angesagt. Es ist glitschig und die Läufer vor mir haben schon erste Spuren hinterlassen. Für‘s erste haben wir nun auch keine großen Anstiege mehr vor uns. Minimale Steigungen lassen sich gut laufen und auch bergab kann man es wirklich gut laufen lassen. Dennoch bremse ich nach den ersten vier gelaufenen Kilometern erst mal ein. Die erste Verpflegung wartet mitten im Wald auf uns. Hier gibt es alles was das Läuferherz begehrt. Kleine Snacks, Iso, Wasser und warmen Tee. Ich greife zum Tee, an den ich mich auch bis zum Ende halten werde.

Bis Kilometer sechs geht es nun wieder stetig leicht nach oben und bei einem kurzen Anstieg gönne ich mir meine erste Gehpause, ich will ja Körner für die zweite Runde sparen. Eine Gruppe jüngerer Läufer nimmt diesen noch im Laufschritt und zieht an uns vorbei. Ich lobe sie für ihren Ehrgeiz mit einem nicht ganz ernst gemeinten „Ihr Streber!“. Sie nehmen es lachend zur Kenntnis und machen kurz darauf gleich wieder Platz, da wir sie auf dem anschließenden Bergabstück wieder überholen. Bei einem Blick auf meine Laufuhr stelle ich fest, dass die Kilometer heute förmlich verfliegen. Wir erreichen bei Kilometer 10 das Lengenbachtal. An einem kleinen Weiher ist eine Verpflegungsstation aufgebaut. Zum Tee gibt‘s nun ein paar salzige Cracker. Auf den nächsten drei Kilometern sind wieder ein paar Höhenmeter zu machen, da kann man etwas Energie gebrauchen. Auf der ersten Runde nehme ich die leichten Anstiege noch im Laufschritt, auf der zweiten wird das etwas anders aussehen, das ist mir jetzt schon klar. Aber ich fühle mich heute gut und habe richtig Spaß am Laufen. Den kann mir auch der leichte Nieselregen nicht nehmen, der hier und da einsetzt.

 
   
 
 
Bei Kilometer 13 verlassen wir den Wald mal wieder für ein paar Minuten. Vor uns liegt Bischofsheim, links erkenne ich den gleichnamigen See und davor die Verpflegungsstelle bei Kilometer 14. Bis dahin kann man es richtig laufen lassen. Es geht ordentlich, aber nicht zu steil bergab. Dann erreiche ich meine persönliche Lieblingsverpflegungsstelle. Hier gibt es neben der üblichen Kost auch Mohrenköpfe. Ich wähle einen dunkel- und einen hellbraunen und reserviere mir gleich zwei weiße für die zweite Runde. Auch Hundefutter gibt es und einen Napf frisches Wasser. Schließlich sind auch zwei Vierbeiner mit am Start. Die Stimmung hier ist wirklich entspannt und die Helfer amüsieren sich noch kurz über meine Wahl meiner Laufkleidung. Eine weiße Laufhose bei dem Matschwetter, gut, da hatte ich wirklich nicht mitgedacht.

Wir umrunden nun kurz den Bischofsheimer See und die letzten sieben Kilometer der ersten Runde liegen vor uns. Es geht wieder bergauf und -ab, ich wundere mich noch über einen Mähdrescher, der um diese Jahreszeit noch auf dem Feld steht. Beim Näherkommen stelle ich fest, dass er gänzlich ausgebrannt ist. Er hat die Erntearbeit wohl nicht überstanden und wartet nun auf seine Abholung. Auf den letzten Kilometern kommt es zu gelegentlichen Begegnungsstrecken, auf denen uns die schnelleren Marathonis und auch schon die ersten Halbmarathonis, die eine Stunde nach uns gestartet waren, entgegenkommen. Ein paar hundert Meter geht es nun tatsächlich mal auf einer Straße entlang, bevor wir wieder nach links in den Wald abbiegen. Bald haben wir nur noch zwei Kilometer vor uns und die erste Runde ist geschafft. Diese geht es nun größtenteils nur noch bergab und tatsächlich nehme ich die letzte Kurve im weiten Bogen, da sie äußerst schlammig und rutschig ist und ich keinen Sturz riskieren will. Kurz darauf kommt eine Streckenteilung. Links geht es auf die zweite Runde, rechts in Ziel. Ich wähle natürlich den linken Kanal.

Im Zielbereich wird kurz meine Startnummer kontrolliert, danach stärke ich mich mit einem großen Becher Tee und es geht auf die zweite Runde. Jetzt wird es richtig einsam. Jan kennt nun die Strecke und mach sich vom Acker. Ich werde ihm nicht folgen können und auch Sophie entwischt mir. So nehme ich den langen Anstieg am Beginn diesmal nicht mehr im Laufschritt. Also ich oben angekommen bin und wieder etwas Übersicht habe, finde ich mich alleine auf der Strecke wieder. Mach nichts, ich bin mir sicher, dass noch der ein oder andere Läufer hinter mir ist. Die zweite Runde verläuft gut. Ab und zu nieselt es etwas stärker, die Gehpausen an den Anstiegen werden länger und hier und da kann ich doch ein paar Mitläufer überholen. An der letzten Verpflegungsstation kann ich sogar wieder auf Sophie auflaufen, die Probleme hat, mir aber zusichert, dass sie alleine klarkommt und so laufe ich ein paar Minuten später ins Ziel ein. Jan und Axel warten bereits auf mich. Aufgrund der Nässe und der Kälte ist ein längeres Verweilen im Zielbereich nicht unbedingt anzuraten, dennoch will ich noch auf Sophie warten, die ein paar Minuten später ins Ziel kommt.

Er war wieder mal schön, der Zeiler Waldmarathon, da sind wir uns einig und machen uns auf den Weg zum Shuttlebus, der uns unterwegs aufgabelt und uns zurück nach Zeil bringt. Nach einer ausgiebigen warmen Dusche, stärken wir uns in der Veranstaltungshalle noch für den Heimweg und können auch die letzten Siegerehrungen noch mitverfolgen. Mario trafen wir auch noch. Sein Comeback ist geglückt und nach drei Jahren hat er endlich wieder einen Marathon finishen können. Schließlich tauschte ich meine aufgeweichte Startnummer noch gegen eine gute Flasche Wein aus dem örtlichen Anbaugebiet und mache mich mit Jan zufrieden auf den Weg nach Hause.

Für mich ist der Zeiler Waldmarathon inzwischen mehr als nur ein Lückenfüller im marathonarmen November. Es ist ein wunderschöner Naturlauf, mit anspruchsvoller Strecke, perfekter Organisation und vor allem einem tollen Helferteam. Meine zweite Teilnahme in Unterfranken, war sicherlich nicht meine letzte.
   
 
Mario
Jan
Greppi


4:20:39
5:02:03
5:21:14



 
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