23.9.2017 Bad Gastein Ultraks
Autor: Bernie Manhard Bericht mit allen Bildern auf
 
 
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Nach Matterhorn/Zermatt und Engadin/St. Moritz gesellt sich mit Bad Gastein im Salzburger Land ein dritter Lauf zur anspruchsvollen Ultraks-Rennserie. Das Konzept beim Bad Gastein Ultraks ist ähnlich wie an den beiden anderen Orten. Drei Strecken sind im Angebot und nennen sich: „Short“, „Middle“ und „Long“. Die kürzeste Strecke Short weist eine Länge von 17,4 km auf, dabei sind etwa 1300 Höhenmeter zu bewältigen. 31,5 km und 2300 hm sind bereits bei der Mitteldistanz zurückzulegen. Wer noch einen drauflegen will und kann, der ist beim Long richtig: 46,3 km und über 3200 hm, natürlich rauf und runter, lauten seine fordernden Werte.

Nachdem ich auch schon einmal beim Matterhorn Ultraks erfolgreich am Start war, will ich es natürlich auch hier wissen und wähle die Langstrecke. Aber ich weiß auch, was auf mich zukommt, man wird ja nicht jünger.

Soweit die Theorie. Dann überschlagen sich die Ereignisse und es kommt vieles ganz anders.

Dienstag

Am Dienstag bekomme ich eine Mail vom Veranstalter, dass auf den höheren Streckenteilen zu viel Schnee liegt. Da die Sicherheit im Vordergrund steht muss eine Kurskorrektur beim Long vorgenommen werden. Der höchste Punkt der Strecke zum exponiert liegenden Niedersachsenhaus kann nicht gefahrlos passiert werden und so wird diese Passage gestrichen. Ein Blick auf die Webcams in Bad Gastein lässt mich erschaudern. Oberhalb 1800 Meter herrscht geschlossene Schneedecke, es sieht aus wie im tiefsten Winter. Aber eine Schlechtwetterstrecke steht parat, dadurch ändern sich die Streckenwerte nur minimal. Ist schade, aber mit der angebotenen Alternative kann man auch gut leben.

Mittwoch

Auf der Web- und Facebook-Seite wird ein weiterer Tiefschlag vermeldet. Nach erneuter Besichtigung der Strecke und nach Rücksprache mit der Bergrettung wurde festgestellt, dass der Weg von der Bockhartseehütte über die Miesbichlscharte unpassierbar ist. Somit muss auch die Schlechtwetterstrecke gestrichen werden. Damit ist man gezwungen, jetzt sogar alle drei Strecken anzupassen. Auf den höhergelegenen Abschnitten der Strecke liegt der Neuschnee über einen halben Meter hoch. Bis Donnerstag 18 Uhr will man eine neue Strecke präsentieren.

Donnerstag

Um 18 Uhr kann man auf der Website die neue Runde begutachten. Renndirektor Rob Hakenberg und die Bergwacht haben sich mächtig ins Zeug gelegt und präsentieren innerhalb ein paar Stunden neue Strecken. Die Long weist knapp 45 Kilometer und über 2900 Höhenmeter auf und ist damit immer noch höchst anspruchsvoll. Viel hat die neue Runde zwar nicht mehr mit der alten zu tun, zwei Passagen müssen jetzt sogar doppelt gelaufen werden, aber das Rennen findet definitiv statt. Der höchste Punkt liegt nun auf knapp 1900 m.

Verzichten müssen wir somit leider auf viele alpine Highlights. Nicht passierbar ist das Niedersachsenhaus in der Riffelscharte, der höchste Punkt der Strecke etwas darüber (2500 m). Die Bockhartseen entfallen ebenso wie auch die Gipfelstation am Stubnerkogel mit seiner aufregenden Hängebrücke und dem Felsentrail. Darüber bin ich erstmal natürlich schon etwas enttäuscht, aber schaun mer mal, was noch übriggeblieben ist.

Freitag

Bad Gastein selbst liegt inmitten des Nationalparks Hohe Tauern auf 1000 m Höhe. Bevor ich im Hotel einchecke, steuere ich die Stubnerkogelbahn an. Wenn wir schon im Rennen nicht drüber laufen können, will ich wenigstens einmal die Hängebrücke und den Felsentrail begehen und sichere mir somit praktisch ein paar entgangene Meter und natürlich auch ein Highlight des Kurses. Bequem geht es mit der modernen Gondelbahn in ein paar Minuten nach oben. Die Hängebrücke liegt direkt neben der Bergstation. 140 m ist sie lang und führt über einen ca. 30 m tiefen Abgrund. Auf fast 2300 m gelegen ist sie die erste Hängebrücke, welche auf solcher Höhe errichtet wurde. Laufen ist nicht empfehlenswert und wäre während des Rennens sicherlich auch nicht erlaubt, mit ein paar Leuten auf der Brücke schwankt es schon etwas. Für weniger Wagemutige gibt es parallel zur Hängebrücke einen Fußweg.

Etwa 500 Meter davon entfernt liegt der Felsentrail und zwischendrin, oberhalb der Originalstrecke (wenn sie denn auch mal gelaufen wird), die Aussichtsplattform „Glocknerblick“, von der aus man einen Ausblick auf den höchsten Berg Österreichs, den Großglockner (3798 m) genießen kann. Da meine ich aber, müsste man einen kleinen eigenmächtigen Abstecher machen, sie liegt sicher nicht auf dem Streckenplan.

Der Felsenweg ist etwa 100 m lang und mit einem Gitterrostboden an den Fels gehängt. Auf den letzten 16 Metern geht es über eine Hängebrücke, die auf ein Plateau führt, welches Ähnlichkeit mit der Konstruktion des Glocknerblick mit ihren orangefarbenen Elementen hat. Wirkt sehr stabil, da kann man bestimmt auch im langsamen Laufschritt drüber. Mir gefallen die Attraktionen mit ihren herrlichen Ausblicken, ich hoffe doch sehr, dass sie nächstes Jahr den Läufern nicht vorenthalten bleiben.

Mir ist ja Bad Gastein in erster Linie als Wintersportort bekannt. Ruf und Ruhm hat der Ort sich allerdings anderweitig erworben. Über Jahrhunderte war er vor allem Anziehungspunkt für die gehobenen Gesellschaftsschichten mit Gästen wie Kaiser Franz Josef I., Kaiserin Elisabeth (Sissi), Fürst Bismarck, Walzerkönig Johann Strauß oder Franz Schubert. So erlangte der mondäne Kurort seinerzeit den Ruf als „Monte Carlo der Alpen“. Bei einem Spaziergang durch den Ortskern von Bad Gastein kann man die prächtigen Belle-Époque-Bauten noch bewundern, viele sind aber in die Jahre gekommen und stehen leer. Wo einst die berühmten Gäste übernachteten oder wohnten, kann man an Tafeln an den Hauswänden ablesen. Sehr imposant sind die in den Hang gebauten Häuser, die sich rund um das Tal schlängeln, oder auch der mächtige Wasserfall, der mitten durch den Ort schießt.

Ausgangspunkt der Popularität von Bad Gastein waren allerdings nicht die großartigen Hotels, Bars und Casinos, sondern die heilende Wirkung der radonhaltigen Quellen und die kann man auch heute noch in Anspruch nehmen. Im Mittelpunkt einer Kur steht die Heilstollen-Therapie mit Einfahrten in einen warmen Bergstollen. Vor allem bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, der Atemwege und der Haut wird diese alternative Behandlungsform bereits jahrzehntelang erfolgreich eingesetzt. Die Erfolgsrate bei einigen Krankheitsbildern soll bei annähernd 90% liegen. Mein Bewegungsapparat ist mittlerweile auch in die Jahre gekommen, sollte ich das vielleicht einmal ausprobieren? Ich verwerfe den Gedanken und beschäftige mich lieber mit der aktiven Bewegungstherapie.

Vor der anstehenden Aktivität kommt aber noch unser Runners‘ Briefing, das findet ab 17 Uhr im Wiener Saal des denkmalgeschützten Grand Hotel de l’ Europe statt. In diesem exklusiven Ambiente bekommt man auch die Startunterlagen. Ein Runners‘ Meal können wir nach dem Lauf im integrierten Restaurant Ginger n‘ Gin einnehmen.

Einzig die Duschgelegenheiten sind nicht im Hotel de l‘ Europe untergebracht, hierfür befindet sich ein Voucher für die Felsentherme an unsere Startnummer geheftet. Zudem liegt unseren Startunterlagen noch ein Gutschein für einen 2-Stunden-Aufenthalt in der Felsentherme mit Sauna bei, der von Freitag bis Sonntag eingelöst werden kann.

Co-Organisator Mirko Gröschner und Renndirektor Rob Hakenberg erklären uns die genauen Streckendetails. Jetzt wissen wir auch: als Münchner hat Mirko bewusst den Termin an diesem Wochenende gewählt, weil während der Wiesn meistens bestes Wetter herrscht. Ja, hat dann ja mal nicht so geklappt …obwohl, von Freitag bis Samstag ist wieder wunderbares Wetter vorhergesagt.

 

 
 

Samstag

Bis kurz vor den Starts besteht im Foyer des Hotel de l‘ Europe die Möglichkeit die Startnummern zu empfangen. Im Wiener Saal im Untergeschoß kann man sich warm halten und Wärmebekleidung deponieren, bei frischen 4 Grad sicherlich angebracht. Pflichtausrüstung gibt es im Übrigen bei den Ultraks-Veranstaltungen nicht zu beachten, man setzt auf Eigenverantwortung.

8:15 Uhr, blauer Himmel und super Aussichten. Etwa 70 Trailer stehen auf der Kaiser-Franz-Josef-Straße bereit, um nach den Wetterkapriolen im Vorfeld die Langstrecke anzugehen. Ursprünglich sollten Long und Middle gleichzeitig gestartet werden, da aber die neue Strecke mit einem sofortigen, steilen Anstieg auf den Stubnerkogel startet, wurde das Starterfeld wegen Staugefahr etwas entzerrt. Middle startet jetzt 20 Minuten später. Die „Shorties“ dürfen ausschlafen, sie starten erst um 9:30 Uhr. Von 10 wird runtergezählt, dann geht’s los.

30 Meter führen leicht bergab, anschließend wird’s ernst. Durch enge Gassen geht es ansatzlos steil bergauf. Unsereins kann das nicht laufen, also erst mal Powerwalking. Auf Höhe der Talstation der Stubnerbahn nochmal eine kurze Flachpassage. Ein überdachter Übergang an der Felsentherme führt uns sicher über die Straße und nach 700 Metern an den Berg. Jetzt kennen wir auch den kürzesten Fußweg zu den Duschen.

Recht kommod auf Wanderwegen und über die Talabfahrt der Stubnerbahn geht es los. Nach einem Kilometer verlassen wir die Skipiste und schlagen uns in den Wald. Auf wunderbaren schmalen Single-Trails geht es schön steil nach oben.

Etwa dreieinhalb Kilometer und 800 Höhenmeter insgesamt beträgt der erste Aufstieg. Diesen Abschnitt dürfen wir heute zweimal erkraxeln. Nachdem wir unsere große Runde in Bad Gastein (km 31) komplettiert haben, dürfen wir ab Talstation Stubnerbahn nochmals hier rauf und anschließend den zehn Kilometer langen Schlussabschnitt der großen Runde wiederholen. Das ergibt dann zusammen knapp 45 km. Natürlich hat man dann auch die Option, es bei 31 km zu belassen. Mehr Möglichkeiten für einen vernünftigen Long haben sich dem Rennleiter nicht ergeben. Aber, sage ich jetzt mal vielleicht etwas voreilig am Rennanfang, das Teilstück ist herrlich trailig, das kann man auch zweimal machen.

Die Sonne strahlt etwas oberhalb der Talstation bereits ziemlich kräftig, einige entledigen sich schon ihrer Jacken. Es ist temperaturmäßig jetzt wirklich sehr angenehm. Immer wieder verlassen wir kurz den Wald und kreuzen die Lifttrasse und die Almabfahrt. Etwas rechts der Mittelstation an der Ahornhütte sind wir oben.
Auf Forststraßen geht es wieder runter, aber nicht toujours. Mal sind Trailabschnitte durch den Wald dabei oder Abschnitte über die Angertalabfahrt. Die Wiesen der Skipiste sind allesamt in einem guten Zustand und nur mäßig nass. Einen tollen Blick haben wir hinunter nach Bad Hofgastein und ins Gasteinertal. Nach gut fünf Kilometer zieht der Führende der Middle an mir vorbei. Nach und nach werden es immer mehr, aber es ist auf keinen Fall störend. Hier sind die Wege breit.

Unsere erste Verpflegungsstation erreichen wir im Angertal (km 11). Von 1800 sind wir wieder auf 1200 Meter heruntergelaufen. Das Getränkeangebot ist recht reichhaltig: es gibt Wasser, Iso, warmen Tee und – wir sind schließlich in Österreich – Red Bull pur oder Red Bull/Cola. Riegel, Kekse, Schokolade und Früchte werden ebenfalls angeboten.

Nach einem kurzen Anlaufstück warten wieder herrliche Single-Trails auf uns, durch hohen Baumbestand geht es wieder nach oben. Nach zwei Kilometern erreichen wir eine Schnittstelle, die auch ein ganz kurzes Begegnungsstück beinhaltet. Nach einer etwa 2,5 km langen Schleife über die Schattbachalm kommen wir wieder hierher zurück. Man hat hier eine kleine Labestelle errichtet, an der wir uns so zweimal bedienen können.

Für die nachfolgenden 3 km müssen wir uns mit einem längeren Forststraßenabschnitt begnügen. Es geht wieder hinauf auf den Stubnerkogel. Etwa auf 1800 m Höhe beginnt die Schneegrenze, wo für uns auch der komfortable Weg an der Stubneralm (km 19) endet. Automatisch folge ich noch einem abgetauten Pfad und übersehe im Schnee die Fähnchen die etwas nach oben führen.

Die ausgetrampelten Trails sind mittlerweile schneefrei, dafür aber aufgeweicht und ganz schön schlammig. Drei bereits wieder schmelzende Schneemänner lassen erahnen, wie es hier ein paar Stunden zuvor ausgesehen haben mag. Wellig, aber immer auf etwa gleichbleibender Höhe ziehen wir um den Gipfel herum bis zurück an die Mittelstation der Stubnerbahn (km 21). Kurz danach können wir uns wieder verpflegen.

Der nun beginnende Streckenabschnitt mit dem Downhill nach Altböckstein und weiter nach Bad Gastein ist auch Teil 2 der Zusatzschleife des Long. Somit kommt auch wieder Belebung auf die Strecke. Regelmäßig werde ich jetzt von den Schnelleren überholt.

Erstmal geht es aber noch auf einer Schotterstraße etwa zwei Kilometer und 100 Höhenmeter nach oben, wo auf knapp 1900 m an der Oberen Zittauer Alm der höchste Punkt des Kurses erreicht wird. Dann wird’s spaßig. Der etwa 3,5 km lange und sehr steile Abstieg nach Altböckstein entwickelt sich zu einer äußerst selektiven Schlammschlacht und ist mit Sicherheit heute der schwierigste Teil der Strecke. Wahrscheinlich sind hier nur wenige runtergekommen, ohne nicht wenigstens einmal in die Suhle eingetaucht zu sein.

Eine ganze Weile laufe ich hinter dem Briten George her, denn ich benötige unbedingt lohnende Fotomotive. Er ist schon richtig entnervt. „It’s terrible“ bekomme ich von ihm zu hören. Erst auf dem Schlussabschnitt wird der Untergrund wieder fester.

In Altböckstein ist Vorsicht geboten, wir müssen die Bundesstraße überqueren, es stehen aber einige Helfer bereit und blockieren den Verkehr. Der Böcksteiner Waldweg führt uns direkt nach Bad Gastein. Nicht mehr besonders aufregend, aber nach dem schweren Abstieg eine willkommene Abwechslung. Ich bin jetzt doch ziemlich geschafft, aber nochmal gibt es einen Anstieg mit fast 200 hm zu bewältigen. Dafür dasselbe auch wieder angenehm bergab.

Verlockend ist die Aussicht, am Ortsrand von Bad Gastein nach rechts ins Ziel abzubiegen. Mein Schweinehund hätte eigentlich genug vom Gassi gehen und zieht ordentlich nach rechts. Mein Fotojob ist auch so gut wie erledigt, das wäre sehr einfach. Aber nix da, nach meinem Einbruch beim Maddalene Skymarathon, kann ich das überhaupt nicht durchgehen lassen. Zudem bin ich eine Stunde vor dem Cut-Off und kann es gelassen angehen. An der Labe vor der Stubnerbahn (km 31) liegt das Zeitlimit bei 6:45 Stunden. Ich packe meine Kamera ein und dafür die Stöcke aus und auffi geht’s zur zweiten Runde.

In gleichmäßigem Tempo mit den Stöcken und ohne Fotoablenkung läuft es gleich wieder viel besser. Ganz alleine, ohne noch irgendeinen weiteren Mitstreiter zu Gesicht zu bekommen, ziehe ich nach oben. Ein weiteres Zeitlimit ist an der Mittelstation der Stubnerbahn einzuhalten. 7:45 h ist hier die Vorgabe. Ich bin immer noch 45 Minuten darunter. An der Station verkündet man mir, dass ich der Letzte im Rennen bin. Was soll’s, ich genehmige mir Red Bull, Cola, eine Suppe und noch ein Energy Gel und mache mich wieder vom Acker.

Mit Stöcken ist die Schlammschlacht wesentlich besser zu bewältigen, trotzdem schaffe ich es nicht, ohne abzusitzen runterzukommen. Allen Posten die ich passiere, vermeldet ich, dass ich der Schlussläufer bin und sie Feierabend machen. Plötzlich höre ich Stimmen hinter mir. Der Besenläufer sammelt bereits die Fähnchen ein. Wieder einmal. Ich bin ja kein Freund davon. Jetzt habe ich doch noch etwas Druck. Ich bin angespornt und es läuft es auch wieder ganz gut, so kann ich sie immer etwas auf Distanz halten. In Altböckstein kann ich sogar noch einen Zahn zulegen und im Nu ist nichts mehr vom Besenläufer zu sehen.

Nach dem letzten Anstieg packe ich die Stöcke wieder ein, es geht nur mehr bergab. Am berühmten Wasserfall vorbei geht es zum Zieleinlauf. Er ist das Wahrzeichen von Bad Gastein und zählt zu den bekanntesten Wasserfällen in Österreich. Die Fallhöhe über drei Stufen entlang der Gasteiner Ache beträgt 340 m. Durch die Zerstäubung negativ ionisierte Luft gilt er als besonders gesundheitsfördernd. Ich bleibe kurz stehen, ziehe die Luft ein und mache noch ein Foto. Ja, wirkt echt geil, mit einem Schlussspurt und einem Luftsprung komme ich ins Ziel.

Da ist praktisch zwar schon alles gelaufen, aber Renndirektor Rob begrüßt mich noch persönlich und überreicht mir das Finishergeschenk. Die Siegerehrungen fanden schon vor eineinhalb Stunden statt, so ist im Zielbereich kaum mehr einer zu sehen. Macht nix, am Stand mit Alkoholfreiem Weissbier wird noch ausgeschenkt und mein Runners‘ Meal im Ginger n‘ Gin bekomme ich auch, selbstverständlich in edelstem Ambiente und Pasta in Restaurant-Qualität.

Meine ersten Bedenken nach den Wetterkapriolen nur mehr eine verstümmelte Notstrecke laufen zu können, haben sich schnell erledigt. Meine größte Hochachtung gilt somit Renndirektor Rob, Bergführer Andi und natürlich allen Beteiligten, die innerhalb weniger Stunden so einen herrlichen und anspruchsvollen „Notfall“-Trail aus dem Hut gezaubert haben. Auch wenn uns die alpinen Highlights bei der Premiere versagt blieben, es war alles dabei, was Trailrunning so schön macht. Wunderschön ist auch die ganze Location mit Bad Gastein und dem Eventmittelpunkt am edlen Hotel de l‘ Europe.

   
 
Bernie

08:59:07


 
   
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