24.9.2017 Berlin Marathon
Autorin: Katharina Engelhardt  
   
   
 
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38 Tage später... die Zahl die mich im Training so oft begleitet hat.
Wenn die Tempoläufe über 10-15 km bei den letzten 4 km angelangten, stellte ich mir vor, wie ich die 38k-Marke passiere. Dass ich voller Endorphine alles investiere, um das Tempo zu halten für die letzten lächerlichen 4 km.
Für die letzten 800 m stellte ich mir vor wie das Brandenburger Tor vor mir liegt, wie ich durch laufe und gleich im Ziel bin. Ich übte sogar zu lächeln.
Die langen Läufe wurden zur Entdeckungstour der Stauden und ihren Bewohnern. Pilzsammler und Radler begleiteten mich auf einigen Kilometern.

Mit etwas mehr als 600 Laufkilometern, Radfahrten und Stabi-Trainings während der speziellen Vorbereitung drängte ich mich über die Berlin Vital Messe, mit Startnummer, Bändchen und grauenvollem Finisher-T-Shirt in der Hand. Am Abend wurde dann die Streckenkarte analysiert und wichtige Stellen für die Verpflegung markiert.

Der Wecker klingelte um 6 Uhr, alles erinnerte mich an den Marathon vor zwei Jahren. Mit der U Bahn ging’s zum Startbereich, ich lief mich locker ein und versuchte entspannt zu bleiben...

Die Profis starteten und keine drei Minuten später drückte auch ich auf Start. Ich achtete penibel darauf nicht zu schnell anzugehen und passierte auf der blauen Linie Kilometer eins in 4:32... die ersten 5km waren etwas zu langsam, aber 4:30/km fühlte sich ziemlich flott an. Lieber eine sichere 3:10 als auf 3:06 zu laufen und einzubrechen, redete ich mir zu.

Irgendwann regnete es in Strömen.. Bei Km 15 nahm ich das erste Mal ein Gel und war somit alle 5 km beschäftigt.

An der Halbmarathonmarke war ich eingelaufen, es fühlte sich endlich flüssig und gut an. Bei Km 25 reichten mir Enrico und Stephan die Trinkmischung und ich versuchte mein Tempo etwas zu verschärfen. Am wilden Eber vorbei war ich kurz etwas erschöpft, freute mich aber auf Corinna, die kurz vor Km 30 da sein sollte. Corinna wirkte noch fertiger und aufgeregter als ich, übergab mir im Laufschritt die Flasche und ab da lief es. Was sind 12 km? Ich versuchte meinen Schritt zu vergrößern, die Frequenz zu erhöhen und es klappte. Ich überholte Laufende und Gehende, die Besuch vom Mann mit dem Hammer bekamen.

Kurz darauf traf ich nochmal Sybille, wir sprachen uns Mut für die letzten 10 km zu... „wir haben’s gleich geschafft“!
Ich klammerte mich an eine Frau, deren Pacer ihr stärkende Worte zusprach. Ich überholte sie. Fremde Leute riefen meinen Namen, an jeder Ecke wurde applaudiert, geschrien, gesungen und getrommelt... es war wie ein Rausch. Die Zuschauer zogen an mir vorbei und ich an den Läufern.
Ein riesiger Fernseher warf mir „dein Lauf ist einzigartig“ zu: Gänsehaut und ein paar Tränchen überfielen mich.

Km 38.. ich hatte es geschafft, ich war ohne Probleme bis hier hergekommen und es rollte! Gib Gas, du hast noch so viel Kraft.
Ich dachte an all die Einheiten: im Regen, Idioten, die mir auf der Tartanbahn den Weg versperrten, anstrengende Kilometer, frühes Aufstehen, Gschaftlhuber, die mir eine Woche vor dem Marathon steckten, dass ich meine Chancen schon vor dem Rennen vergeben habe, Lustlosigkeit und das gedankliche Spiel mit Km 38.

Kilometer 41, ich bog um die Ecke am Gendarmenmarkt und sah nochmal meine Supporter. Ich investierte alles was ich hatte in diese letzten Minuten. Straße unter den Linden: es war wirklich wie Fliegen, die Straße war gesäumt von Menschen, ich sammelte jeden Blick ein, Gänsehaut und ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten. Und das Brandenburger Tor zum Greifen nah: wie oft hatte ich von diesem Moment geträumt?

Ich sah auf die Uhr: 3:06:28... oh Gott das kann unter 3:08 werden... also versuchte ich noch schneller zu rennen... und da überlief ich das Ziel: 3:07:59... Punktlandung!
Die Emotionen überfielen mich vollends und Wochen später ist da immer noch dieser positive Rausch zu spüren!

Danke Julia fürs kneten, Corinna, Enrico, Stephan und alle die mitgefeiert haben!

Berlin du bist überwältigend!

 
 
Kathi
Magic
3:07:59
4:47:43

   
 
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