1-2.6.2013 Black Forest Trail-Maniak
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Autor: Bernie Manhard Bericht mit 250 Bildern auf  
 
ber13
 
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Einst war der Schwarzwald ein undurchdringlicher Urwald, den selbst die Römer fürchteten. Grüne Höhen wechseln mit dunklen Wäldern, die ihm seinen Namen gaben. Heute ist er ein richtiges Ferienzentrum. Mitten im Herzen des Schwarzwaldes liegt das ZweiTälerLand. So bezeichnen sich sechs Ferienorte um die Regionen Elz- und Simonswäldertal.

Den wenigsten wird das ZweiT älerLand ein Begriff sein, mir bis dato ebenso wenig. Auf einer Fläche von etwa 20 x 20 km liegt mittendrin unsere Destination Simonswald, ca. 25 km von Freiburg entfernt. Durch die sanft geschwungenen Täler sprudeln die Wasser der Elz und der Wilden Gutach. Das Landschaftsbild dieser Region ist geprägt von markanten Bergrücken bis hinauf auf über 1.200 m Höhe mit herrlichen Panoramablicken …wenn denn das Wetter mitspielt. Für unser Laufwochenende sieht die Vorhersage eher zappenduster aus. Zuhause in Bayern und anderen südlichen Landesteilen ist man gerade auf dem Weg zu neuen Rekord-Hochwasserständen. Meine Schwimmflügel sind zum Trotz dennoch zu Hause geblieben.

Wer in den letzten Monaten öfters in der Trailrunning-Szene unterwegs war, dem wird mit Sicherheit auch einmal der Stand von Mario Schönherr und seiner Trail-Maniak-Serie aufgefallen sein. Fleißig präsentierte er auf diversen Veranstaltungen seine europaweiten Trail-Running-Events, -Camps und Lauftreffs. Ja, selbst als ich bei suboptimalen und teilweise wirklich grausligem Wetter am Start einiger Frühjahrstrails stand und während einige seiner Schäfchen sich in sonnigen Gefilden in seinen Lauf-Camps und auf Traumtrails tummelten, stand er am Stand und fror sich teilweise buchstäblich den Arsch ab.

Mit der Verwirklichung seiner Vision begann der Mario vor vier Jahren beim Wörthersee-Trail. Den Auftakt zu den Trail-Maniak-Trailraces 2013 mit dem markanten Säbelzahntiger-Logo bilden heuer die Läufe des Black-Forest Trail-Maniak. Folgen wird im Juli der Pitztal-Gletscher Trail-Maniak, wo es auf über 3.000 m geht und dabei bis zu 100 km zu meistern sind. Im September finden wieder die Läufe am Wörthersee statt. Teilnehmer aller drei Veranstaltungen erhalten in diesem Jahr einen kostenlosen Startplatz bei einer absoluten Neuheit im Trail-Running-Kalender, dem Dolomites Downhill Trail-Maniak in Südtirol.

Wie bei allen Trail-Maniak-Events wird auch im Schwarzwald ein ganzes Streckenpaket angeboten, so dass für jeden eine geeignete Distanz dabei sein sollte. Am Samstag wird der 58 K gestartet, hier sind 58,7 km mit 1.950 Höhenmeter zu bewältigen. Desweiteren kommen am Sonntag noch der Panoramalauf über 20,5 km/750 hm und der Jedermannslauf mit 10,8 km/360 hm dazu. Auch jüngere Trail-Einsteiger kommen auf ihre Kosten, hier werden der Junior mit 2,4 km und der Kids Run über 500 Meter angeboten. Walker können an einer 24 h nonstop-Wanderung über den Zweitälersteig teilnehmen.

Initiator der Läufe im Schwarzwald ist Rennleiter Hans Maier. Ganz vorsichtig hat er seinerzeit den Panoramalauf initiiert. Dieser wird heuer bereits zum 11. Mal gestartet. Im Kopf hatte er aber schon immer eine längere Strecke. 2010 war es dann soweit, ein 55 km langer Trail stand erstmals im Programm. Im jährlichen Wechsel wird er seitdem durchgeführt und mit einem UTMB-Quali-Punkt belohnt.

Nachdem im Vorjahr der Kurs an der Nordwestseite des Tales dran war, ist heuer wieder die Südost-Route an der Reihe. Ein besonderer Kick wird all den Maniaks geboten, die nie genug kriegen können. Die zusätzliche Masters-Wertung beinhaltet noch einen am Sonntag durchgeführten 28,4 km Panoramatrail mit 1.335 hm. Zusammen also über 87 km und rund 3.300 Höhenmeter in zwei Etappen.

Auf dem Gelände der Schule Simonswald befindet sich der komplette Eventbereich, bei den Säbelzahntiger-Veranstaltungen immer als Trail-City bezeichnet. Als Athletencamp steht in begrenzter Stückzahl nebenan der Turnsaal der Schule zur Verfügung, Isomatte und Schlafsack sind natürlich selbst mitzubringen. Frühstücksservice wird vom Veranstalter gestellt. Ursprünglich sollten alle Ausstellerstände um den Start-/Zielbereich platziert werden. Aber da hat leider das „tolle“ Sommerwetter nicht mitgespielt. Zum Glück gibt es die Möglichkeit, unter eine große Dachkonstruktion auszuweichen. Hier finden auch am Freitag ab 19:00 Uhr die Vorstellung der wichtigsten Personen, Favoriten und das Strecken-Briefing statt. Eine wirklich hervorragende Pasta ist ebenfalls im Starterpaket enthalten.
 
Jan und Mario   Briefing   Was ziehe ich an?
Regen Wasser von unten
 

Samstag: Black-Forest-Trail Südost-Route

Wie befürchtet, es ist grau, es kübelt und Hoffnung auf Wetterbesserung ist nur minimal gegeben - höchstens für Rennschnecken. Wir können nämlich, so Vorhersage, am späten Nachmittag mit einer eventuellen Schließung der Himmelsschleußen rechnen. Beste Aussichten also auf einen interessanten Trail-Day.

Ob Mario das Wetter extra für uns bestellt hat, weiß ich nicht, habe ihn heuer wie bereits erwähnt aber immer bei ähnlich miesen Bedingungen getroffen. Er scheint da einen guten Draht nach oben zu haben. Und Weitsicht kann man ihm auch nicht absprechen, denn für alle Teilnehmer sind hochwertige Gamaschen für Schlechtwettereinsätze im Startersackerl. Wer mittendrin aufhören will, weil er kein Freischwimmerabzeichen besitzt, der kann das natürlich auch. Für den Fall ist man verpflichtet, als Fixposten ein funktionierendes Handy mit eingespeicherter Nummer von Rennleiter Hans Maier mitzuführen. Ist natürlich generell für alle vorgeschrieben und zu unserer Sicherheit.

Um 9:45 Uhr findet nochmals ein kurzes Briefing für 180 wasserfeste Trailer statt. Viele haben aber schon vorher nasse Füße bekommen und sind gar nicht erst erschienen.

Ein paar hundert Meter geht es abwärts durch Simonswald bis ans Ufer der Wilden Gutach. Auf einem Parkplatz in der Ortsmitte bekommen wir schon einen leichten Vorgeschmack, dass Wasser nicht nur von oben zu erwarten ist - dabei sind wir noch nicht einmal auf Naturboden. Über die Ochsenbrücke geht es über den Wildbach und wir verschwinden im Black Forest. Bis auf einen kurzen Schlenker verläuft der gesamt Kurs auf dieser Seite des Tals und der Wilden Gutach.

Regenbekleidung haben heute alle an, der eine mehr, der andere weniger. Nicht wenige haben sogar schon vom Start weg Plastikumhänge übergezogen. Schwer zu sagen, wer da die bessere Wahl getroffen hat. 12 Grad herrschen am Start, mir ist es während des Laufens eigentlich schon ganz schnell mit atmungsaktiver Regenjacke viel zu warm. Wie wird das erst unter den Plastikfolien sein? Karin meint: Nasswarm oder nasskalt macht einen großen Unterschied.

Der erste Abschnitt bis zur Versorgungsstation (km 11,4) beinhaltet sehr viel Abwechslung, tendenziell aufwärts werden auch immer wieder kürzere Abwärtspassagen mit moderaten Aufstiegen und Gefällen auf unterschiedlichsten Böden geboten. Auf den ersten Waldabschnitten gibt es aber bereits tiefe sumpfige Abschnitte zu durchpflügen, wo man bereits die Wasserdichtigkeit seiner Laufschuhe testen kann. Meist kommt man aber noch gut daran vorbei und ein bisschen Schlamm erhöht ja für Trailrunner nur den Spaßfaktor.


Großen Hunger hatten scheinbar unsere Vorläufer, sie haben fast alles Essbare weggeputzt, nur mehr wenig ist für das hintere Feld übrig. Getränke gibt es aber noch reichlich. Insgesamt 6 Stationen sind eingerichtet. Verpflichtet wurden wir zur Mitnahme eines Trinkbechers, da man aus Gründen des Umweltschutzes im Naturschutzgebiet Plastikmüll vermeiden will. Auch eine vertretbare Sache wie ich meine, Rucksack hat hier eh ein jeder dabei.

Direkt vom VP weg beginnt ein kräftezehrender, langer Anstieg hinauf zum Wolfsgrubenkopf. Auf 5 Kilometern sind über 500 Höhenmeter zu meistern. Und der Regen nimmt an Heftigkeit zu. Zu unserem Glück liegen viele Abschnitte im Nebelschwaden durchzogenen, hohen Baumbestand. Die Abschnitte im Freien gleichen einer kleinen Seenplatte, oft sind Balance-Übungen nötig, um sich den Weg an den Seitenrändern über Baumstämme und durch Sträucher zu bahnen. Tempo kann man hier nicht aufnehmen, wodurch mein bisher eigentlich angenehm nasswarmer Zustand, langsam aber sicher, zu nasskalt tendiert.

Etwa bei km 17 haben wir den höchsten Punkt auf 1.100 m ü. NN. unseres gesamten Rundkurses erreicht. Die Schindelbergstraße führt uns wieder hinunter. Eigentlich sind diese komfortablen Waldstraßen nicht unbedingt des Trailers liebstes Kind, im heutigen Fall sehe ich das etwas anders. Sie sind meine Rettung. Kilometermäßig fast genauso lange wie hinauf, führt sie uns wieder vom Berg herunter. Und man kann es so richtig schön rollen lassen. Das Gefälle ist nicht übermäßig steil, es kann richtig Tempo gemacht werden kann, was mein Körpergefühl dadurch wieder auf nasswarm ansteigen lässt.

Zwischendrin liegt VP 2 (km 19,4). Das Verpflegungsangebot ist hier doch deutlich besser sortiert als bei der letzten Station.

 
Erste Schlammlöcher   Black Forest   Aufstieg
Der Regen wird stärker Kleine Hindernisse Downhill
 

Fast wäre ich an der Abzweigung in einen Wiesentrail vorbeigerauscht, Jan kann mich gerade noch zurückhalten. Nur mit wenig Seitenabstand begleitet uns ein kleiner tosender Wildbach durch die blühende Wiese. Und die ist gut gewässert. Anfangs versuche ich noch irgendwo die Wassermengen zu umgehen. Andere haben es längst aufgegeben und rauschen einfach durch. Immer näher rückt uns der Gebirgsbach auf die Pelle und stellenweise verbindet sich unser Kneipp-Pfad mit dem Wildwasser. Trotz aller Nässe ist es wunderschön und begeisternd, durch diese wilde Wasserlandschaft zu laufen.

Einige hundert Meter ziehen so Bach und Pfad parallel abwärts, immer flankiert von hüfthohen Blumen, Farnen und bemoosten Felsformationen. Am Ende unserer Durchquerung hat sich ein kleines Rinnsal zu einem reißenden Wildbach entwickelt und kreuzt unsere Strecke. Ein Helfer steht bereit und bietet Hilfestellung mit einem Stock. Mein Herz pocht, nicht vor Angst mal ein Bad zu nehmen, sondern vor Begeisterung. Wann bekommt man so ein Spektakel schon mal geboten. Ich schaffe es sogar, mit einem Sprung den Bach zu überwinden, ohne einzutauchen. So etwas erlebst du auf keiner Straße, das ist Trailrunning pur.

Steif und nasskalt erreiche ich nach einem 4 km langen Aufstieg die Platte. Nur schemenhaft ist noch eine der drei Windkraftanlagen auf der Hochebene zu erkennen. Die Aussicht über den Südschwarzwald und die darunterliegenden Täler wäre famos - bei schönem Wetter. Hilft mir heute nix. Ein drei Kilometer langer, flacher Abschnitt über Asphalt durch strömenden Regen und tiefhängender Wolkendecke bringt meine Körpertemperatur wieder in die Höhe.

Am Potsdamer Platz (km 32,6) erreichen wir Versorgungsstation 3. Mit seinem berühmten Namensvetter in der Landeshauptstadt hat er aber rein gar nichts gemeinsam, hier steht kein einziges Haus. Er liegt auf dem sich nach Südosten fortsetzenden Rücken des Kandel. Der Hausberg des ZweiTälerLands ist mit seinen 1.242 m der höchste Berg in der Region. Den Berichten von Teufelsgelehrten zufolge war der Kandel vom 15. bis 17. Jahrhundert Treffpunkt der Breisgau-Hexen, die hier ihre hohen Festnächte gefeiert haben sollen. Unter Radlern gilt er als der härteste Berg im südlichen Schwarzwald. Die nackten Zahlen geben dem zumindest Recht. Mit 12 Kilometern bei 8,2 % Durchschnittssteigung braucht sich die Auffahrt auch nicht vor dem legendären Alpenanstieg Alpe d’Huez zu verstecken. Einige Etappen der Tour de France führten bereits hier rüber.

Wir verlassen am VP wieder die Teerstraße. An der kleinen Kapfenkapelle weist uns ein Hinweisschild auf noch 25 vor uns liegende Kilometer hin. Beten hilft auch nichts, der Himmel hat kein Einsehen. Aber meine Wünsche scheinen auf andere Art und Weise erhört zu werden. 500 Höhenmeter geht es auf den nächsten 4 Kilometern abwärts bis hinunter ins Tal. Was wir geboten bekommen ist atemberaubend.

Schmale Steige im engen Zick-Zack, vorbei an Felsen und Wasserfällen, garniert mit Kletterpartien und den schönsten Schlammlöchern, die man sich vorstellen kann in einer grandiosen Naturlandschaft. Und es geht fast immer abwärts. Auf Abschnitten wie auf Schmierseife kannst du dich kaum auf den Beinen halten. Dann wieder tiefer, überfluteter Morast, ohne Möglichkeit auszuweichen. Aber es ist so was von geil. Wir sehen aus wie die Schlammsäue, aber ich sehe keinen Mitläufer, der hier nicht ein Lächeln im Gesicht hat. Danke lieber Wettergott für dieses Erlebnis. Hier haut’s dir wirklich den Tweedy raus. Straßenläufer werden das jetzt vielleicht nicht verstehen, aber Trailern bereiten solche Verhältnisse unbeschreiblichen Spaß.

Am Ortsrand von Wildgutach erwartet uns nach Überqueren der Wilden Gutach in einer originalen Schwarzwald-Scheune Labestelle 4 (km 40,9). Ja, richtig schön und gemütlich ist es unter dem alten Holzdach. Das Angebot ist auch prima, so kann ich nach dem traumhaften Downhill-Erlebnis, nicht mehr nur nasswarm, sondern heiß gelaufen, etwas durchatmen. Der Akku meiner Kamera hat sein Soll schon erfüllt und muss gewechselt werden. Ersatz-Akku Nr.1 ist aufgequollen wie eine Weihnachtsgans, keine Funktion. Eindeutig Wasserschaden. Ersatz Nr. 2? Funktioniert, noch mal Glück gehabt.

Kneipp-Kur     Wasserdurchquerung
Wieder aufwärts Auf der Platte
Noch 25km Traumtrail Unser Weg
 

Ein kurzes Stück auf Asphalt, dann biegen wir rechts ab in eine 3 km lange Schleife auf der gegenüberliegenden Seite des Simonswäldertals, den einzigen Abschnitt den wir auf dieser Seite heute absolvieren. Der Gutenwaldweg führt uns 1,5 km komfortabel bergauf bis zu einem Eisensteg. Hier überqueren wir den wild unter uns tosenden Teichbach und tauchen ein in ein Forschungs-Projekt. Ungestört soll sich der Bannwald zum Urwald von Morgen entwickeln. Ich bin wirklich ein Fan von solchen Ideen. Aber nur solange wir, wie hier, ihn auch noch betreten dürfen.

An mächtigen Felsen vorbei führt ein schmaler Pfad wieder abwärts. In kleinen Kaskaden donnert der Teichbach zu unserer Linken bis zu ihren Zufluss in die Wilde Gutach. Wieder so ein Abschnitt, von dem man nur schwärmen kann. Viel zu schnell verfliegen die 1,5 km hinunter auf die Straße.

Ein letztes Foto ist mir noch gegönnt, dann quittiert meine Kamera ihren Dienst. Auch wasserdichte Fotoapparate können versagen, wenn man ihnen das Wasser importiert. Beim Akkuwechsel ist wohl zu viel Feuchtigkeit ins Innere gelangt und hat sich in der Elektronik ausgebreitet. Zwei Akkus sind jetzt Schrott, aber die spektakulärsten Szenen sind im Kasten. Bis zum Ziel sind noch einige weniger dramatische Steigungen und Gefälle zu absolvieren, aber erstmals gibt es sogar etwas wie Aussicht von den Hängen, denn die Wolkendecke lichtet sich.

Die letzten Kilometer dürfen wir tatsächlich noch ohne Regen hinter uns bringen. Vor dem Ortsrand von Simonswald ist nochmals eine letzte Steigung zu bewältigen, ein Singletrail führt uns durch den Ochsenwald wieder in den Ort zurück. Nach 9 Std. mit vielen neuen überwältigenden Erfahrungen empfängt mich Mario mit einem frisch gezapften Erdinger. Das lass ich mir doch gefallen.

Der Erlebnis- und Abenteuerfaktor wurde heute durch die Witterungseinflüsse natürlich noch stark erhöht und ist kaum noch zu toppen. Dennoch würde ich den Lauf unter normalen Sommerbedingungen bevorzugen. Dazu werde ich sicher einen zweiten Versuch unternehmen.

VP4     Teichbach
Schwarzwaldmühle Die 1. Etappe ist geschafft
Sonntag: 2. Etappe Panoramatrail

Der Sonntag beginnt für mich enttäuschend, der Himmel präsentiert sich genau identisch wie am Vortag, grau verhangen und mit tiefliegenden Wolken. Nur eines fehlt: der Regen. Dabei soll doch heute die Sonne ein Comeback haben.

Zwei Stunden später als gestern wird die zweite Etappe gestartet. Um 9:45 Uhr geht’s los und 28,4 km mit 1.355 Höhenmeter warten auf uns. Eigentlich ja ein Klacks.

Schwerfällig und zäh verlaufen meine ersten Kilometer, meine Beine sind noch nicht auf einen zweiten Lauftag justiert. Zum Glück sind die ersten vier Kilometer des Panoramatrails noch nicht sonderlich fordernd. Und plötzlich ist sie da: Ein Wolkenloch schickt uns erste, zaghafte Grüße von der Sonne.

Ein steiler, tief ausgefurchter Weg lässt die Körpertemperatur ansteigen. 250 Höhenmeter auf 1,5 km sind eine schweißtreibende Angelegenheit. Die anschließende Bergab-Passage bekommt meiner rechten Oberschenkelmuskulatur heute nicht besonders, sie ist etwas zickig. Ich muss mich gehörig einbremsen, um sie nicht zu überfordern. Merkwürdigerweise laufen die Beinchen aufwärts dafür umso besser.

Ab VP2 (km 13) führt ein Wirtschaftsweg über 6 km ausschließlich bergauf. Meist nicht übermäßig steil, so dass viel gelaufen werden kann. 350 Höhenmeter beinhaltet der Aufstieg bis km 19. Ich komme hier richtig in Tritt und kann viele Geher überholen. Der Rest der Strecke führt überwiegend bergab, da muss ich wieder langsam machen. Mittlerweile hat sich die Sonne durchgesetzt und wir bekommen endlich auch das herrliche Panorama über ein jetzt sonnenüberflutetes Tal geboten.

Nur einige echte Trailabschnitte bereichern den Panoramatrail, worüber ich ausnahmsweise einmal gar nicht so traurig bin. Mein Oberschenkel, ihr wisst. Etappe 2 würde ich so eher als Waldlauf mit Traileinlagen bezeichnen, aber dafür mit fast durchgehender Fernsicht …wenn es nicht gerade regnet.

Nichtsdestotrotz, auf die leichte Schulter sollte man auch diesen Lauf nicht nehmen. Harte Trailrunner werden aber mehr von der Langstrecke schwärmen.
Nächstes Jahr gibt es da ja wieder den Wechsel auf die Nordwest-Route. Ein Grund mehr, mindestens noch zweimal wieder zu kommen.
Panorama   Panorama   Geschafft
Jan
Bernie
12:57:15
13:03:22
 
 
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