3.7.2022 Gletschermarathon Pitztal
Autor: Charly Berger
 
 
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Mit meinem Lauffreund Rolf, der extra zum Pitztal Gletscher Marathon aus Schleswig-Holstein zu mir angereist ist, fahre ich Samstag Früh in's Pitztal, um morgen hier zum 5. Mal die 42 Kilometer von Mandarfen in's Ziel – erstmals heuer in Arzl – zu laufen.

Pünktlich um 13 Uhr angekommen, holen wir unsere Startunterlagen und hauen anständig Nudeln, Kasknödel und Maultaschen auf der Nudelpartie in uns rein. Für Rolf, ein ausgesprochener Flachländer, schon ein echtes Erlebnis, am Fuß des Hochzeigers zu sitzen. Hier treffen wir Otto und Gerhard Wally mit seiner Helene. Am Abend essen wir alle noch gemeinsam mit Kathi Schramm und Martin im Hotel und haben eine riesen Gaudi am Tisch.

Sonntag, morgens um 6.15 Uhr bringt uns der gebuchte Bus durch das gesamte Pitztal nach Mandarfen zum Start auf ca. 1700 Meter Höhe. Der Sprecher erzählt uns, dass es bereits 17 Grad Plus hat. So viel wie noch nie beim Start. Kann ja lustig werden. Schnell noch einen Cappuccino, Kleiderbeutel abgeben und schon seh ich uns, mit ca. 200 Marathonis auf der Strecke, die zuerst mal 1,5 Kilometer zur Riffelseebahn auf 1800 Meter führt.

Upps! Ich pumpe, keuche und ringe bereits jetzt nach Sauerstoff. Ist es wirklich Sauerstoffmangel oder mein Alter. Ja geht's noch, denke ich und japse nach oben. Weiß ich doch, dass es danach 23 Kilometer sanft nach unten geht. Komme gut in's Laufen und treffe auf Markus Pitz (man achte auf den Nachnamen) von Marathon4you. Lange laufen wir gemeinsam, unterhalten uns über alles mögliche und schon sind 20 Kilometer vorbei.

Irgendwann lasse ich ihn ziehen und mache mein eigenes Ding. Mit dem Wissen, dass mich bei Kilometer 25 eine satte Steigung zum Ort Schön erwartet. Pumpe dort wieder hoch, um dann bei Kilometer 31 den Nächsten, mehreren Kilometer langen Aufstieg nach Wenns zu bezwingen. Na ja, mit Gehpause schaff ich das dann ganz gut. Oben, an einer der vielen Verpflegungs- und Getränkestationen, nehm ich die Erfrischungen sehnlichst in Empfang. Kaltes Wasser über den Kopf und in die Kehle und weiter geht's. Toll, ich komm nicht wirklich wieder in's Laufen. Die Wade zwickt und will krampfen und ich habe keine Kraft mehr in den Beinen. Quäle mich mit Gehpausen nach Arzl. Dort höre ich links hinter den Häusern den Zielsprecher und Musik.

Mein Blick auf die Uhr sagt mir aber, ich bin erst bei Kilomter 36! Kein Ziel, kein Schatten, Hitze und keinen Bock mehr. Hilft alles nichts. Im Kopf die Gedanken an das gesteckte Ziel von 4:30 verdrängen und weiter gehts. Rechts abwärts geht es von der Hauptstraße in eine 6 Kilometer lange Endrunde. Die hat noch einige Überraschungen für uns Läufer parat.

Sehr wellig (hechel, schwitz) geht es wieder raus aus Arzl, um einen Sportplatz rum, kurze Begegnungsstrecke, scharf rechts hinauf in den Wald, durch ein Wohngebiet, wieder in den Wald und schließlich wieder auf die Hauptstraße, von der ich gekommen bin. Noch 200 Meter und ich bin im Zieleinlauf. Meine Wade schreit. Ich nicht. Bring keinen Ton mehr raus. Fertig aber glücklich "laufe" ich über die Ziellinie und schwitze bei 33 Grad wie ein Wollschwein in der Sauna.

Natürlich ist Otto schon da. Gerhard auch und mein Flachlandläufer Rolf ist ganz happy, in 4:41 angekommen zu sein. Etwas enttäuscht sind wir über die unscheinbare, kleine Holzmedaile, die den Namen "Medaille" eigentlich nicht verdient. Bei aller Nachhaltigkeit, aber nach den Strapazen und zum Teil sehr weiten Anreisewegen, hätten wir was "Gscheits" schon verdient!

Trotzdem sind die 42 Kilometer in herrlicher Bergwelt zu empfehlen und ich finde es immer toll hier zu laufen.

 
   
 
 
Otto
Charly
3:51:43
4:50:13
 
 
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