10.1.2016 Wintermarathon Haspelmoor  
Autor: Bernie Manhard    
     
 
ber16
 
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Rund 800 Wandertage bieten die Vereine des DVV im Jahresverlauf an, zumeist zweitägig an den Wochenenden. Die Wanderstrecken sind in der Regel 5, 10 und 20 km lang. Aber wie bei den Laufstrecken, tendieren mittlerweile viele auch zu Marathons und sogar zu noch längeren Märschen, wie wir so im Verlaufe des Tages erfahren sollten.

Gegen ein geringes Startgeld wird uns heute ein umfassender Service geboten. Eine markierte Streckenführung um Mammendorf, im Abstand von nur wenigen Kilometern Kontrollstellen mit warmen Tee, etwas zu Knabbern und für die abgebrühte Fraktion gibt es auch mal ein Bierchen oder sogar Hochprozentiges. Nach korrektem Absolvieren bekommt jeder noch einen Finisher-Aufnäher und eine Urkunde per Sofort-Ausdruck und das Ganze für schlappe € 6,50. Was will man mehr? …und für uns natürlich ganz wichtig, Laufen ist bei Wanderveranstaltungen nicht verboten. Lediglich für die Zeitmessung ist selber zu sorgen. Aber, da wir ja unsere Hi-Tec-Kilometermesser eh immer am Handgelenk führen, stellt das ja kein Problem dar.

Der Internationale Wintermarathon Haspelmoor im Rahmen des gesamten Wanderprogramms wird heuer zum 4. Mal ausgetragen, wird aber vom Veranstalter nur alle zwei Jahre angeboten. Greppi hat ihn ausfindig gemacht und nach einigen Recherchen im Web haben wir auch tolle Bilder, besonders vom Abschnitt durch das Moorgebiet gefunden. Da war klar, das bietet uns doch eine wunderbare Gelegenheit, einen langen Lauf als Trainingsmarathon zu absolvieren, ohne jeglichen Zeitdruck, mangels noch nicht vorhandener Form.

Wandern, bzw. Laufen kann man die Strecke am Samstag und am Sonntag, je nach Gusto. Anders als bei Laufveranstaltungen, können wir unsere Startzeit zwischen 6:30 – 8:00 Uhr selber wählen und Zeit bleibt uns bis 18:00 Uhr. Von der Internationalität der Veranstaltung können wir uns bereits bei der Anfahrt überzeugen, bis aus Wien parken Autos um die Veranstaltungshalle in Hattenhofen. Als Wander-Rookies, müssen wir uns erst richtig aufklären lassen, wie alles handzuhaben ist. Bei der Anmeldung bekommt jeder eine Startkarte mit Startnummer ausgehändigt, die an jeder Kontrollstelle abzustempeln ist. So sind auf der Marathonstrecke insgesamt 8 Stempel einzusammeln.

Wir starten um 7:45 Uhr, noch ist es etwas dämmrig. Über’s Feld erreichen wir nach 3,5 km eine urige Hütte im Wald, wo wir unseren ersten Stempel abholen. Anschließend geht es auf tollen Trails und Waldwegen durch das Rote Moos und das Haspelmoor, den Highlights der Strecke. Mit dem sensationellen Sonnenaufgang dazu, bekommen wir bereits am frühen Morgen ein Wahnsinns-Schauspiel geboten.

Im nördlichen Teil der etwa 370 Hektar großen Feuchtgebiete liegen das Rote Moos und das Biermösl. Südlich der Bahnstrecke nach München befindet sich der Teil des Moores, der seit 1985 Naturschutzgebiet ist. Wir müssen am Bahnhof Haspelmoor die Bahnstrecke unterqueren um auf den südlichen Abschnitt der Strecke zu gelangen. 1838 war dies die erste Eisenbahntrasse die durch ein Moor geführt wurde.

Von 1846 bis 1875 wurde großflächig Torf für den Betrieb von Lokomotiven gestochen. In den Jahren 1888 bis 1931 diente der Torf als Stallstreu und Isoliermaterial für Eiskeller und wurde in ganz Europa vertrieben. Bis 1958 wurde Torf von Anwohnern noch als Brennmaterial gestochen. Neben der Torfnutzung wurde ab 1910 eine Kultivierung der abgetorften Flächen durchgeführt. Seit 1990 wird durch den Anstau der alten Entwässerungsgräben eine Wiedervernässung des Moores erreicht.

Am Beginn des Trails durch das langsam wieder renaturierte Haspelmoor (Km 5,5) ist bereits die zweite Stempelkontrolle eingerichtet, wo uns auch hei ßer Tee serviert wird. Dann geht’s auf schmalen und teilweise sumpfigen Pfaden durch das Naturschutzgebiet. Wir haben Pech, hier sind gerade viele Wanderer vor uns, so dass wir unseren Vorwärtsdrang aus Rücksicht etwas drosseln müssen. Aber Greppi und ich sind gesundheitlich etwas angeschlagen, so macht uns das nicht viel aus. Charly ist das Ganze aber zu langsam, er setzt sich von uns ab und macht sich allmählich aus dem Staub.
Schnell ist die Anmeldung erledigt Wander-Rookies Wir starten
Tolles Alpenpanorama Die Sonne geht auf Das Moor ruft
Erste Stempelstation Netter Empfang Der Himmel brennt
Trailabschnitt Das Rote Moor Durch das Rote Moor
Moorlandschaft Das Moor wird wieder renaturiert Eis im Moor
Wanderweg durch das Moor Unter der Bahnlinie durch Wir müssen wieder stempeln
 

Nach gut 17 abwechslungsreichen Kilometern erreichen wir in Mammendorf bereits unsere 5. Kontrollstelle, wenn man Wanderseiten im Internet Glauben schenken kann, handelt es sich hier um eine der bestausgestatteten im Lande. Die Garage mit Vorzelt ist mit rund 200 Wandermarathon-Aufnähern dekoriert, angenehm beheizt und mit Bierbänken ausgestattet. Wir sind richtig beeindruckt. Angeboten werden Weißwürste, Leberkäsesemmeln, Kuchen, Getränke und einiges mehr. Das gibt’s aber nur gegen Bares. Gratis hingegen ist aber wieder der Tee und ein Griff in die Süßigkeitenkiste.

Zur Hälfte der Strecke erreichen wir in Egg die nächste Kontrollstelle. Die Hütte steht zwar etwas zugig am Waldrand, aber leckere Schmalzbrote und Kuchen laden uns zu einer weiteren kleinen Pause ein. Die Jugendlichen wollen uns unbedingt eine Halbe Bier aufzwängen und ein Schnäpschen dazu. Greppi und ich bleiben standhaft, eine ganze Flasche ist uns doch zu heftig.

Immer schwerer wird unser beider Weg, ein heftiger Durchhänger lässt uns jetzt doch einige Wandereinheiten einlegen. Dazu passt auch eine Wetterverschlechterung, es wird kühler, windiger und auch erste Regentropfen fallen vom Himmel, was es für uns nicht einfacher macht. Trotzdem können wir einige Wanderer vor uns ausmachen, was uns wieder etwas anspornt und Lauftempo einschlagen lässt.

In Adelshofen erreichen wir nach 28 km die Kontrollstelle von Peter Eckstein, unseren Stempel bekommen wir mitten im Wohnzimmer seines zur Wandereinkehrzentrale umfunktionierten Wohnhauses. Zur Revitialisierung stehen einige Kisten Bier und auch Hochprozentiges bereit. Der Peter erkennt schon, dass wir „Profis“ sind und was anderes benötigen. Der Zuckerschub eines Spezi verhilft uns wieder zu etwas Energie.

Nach 34 km sind wir wieder in Mammendorf in der bundesweit besten Kontrollstelle zurück, wo wir unseren siebten Stempel empfangen und wieder ein paar Minuten Wärme tanken können. Über kleine Nebenstraßen, Feldwege und einem Radweg geht es zurück nach Hattenhofen. Charly sitzt bereits umgezogen bei einem Schweinsbraten im Warmen.

Etwa 180 Marathonis am Samstag und 80 am Sonntag waren bei der Haspelmoorer Winterwanderung unterwegs, trotz aller Mühen so früh im Jahr, waren wir sehr angetan. Da samma in zwei Jahren vermutlich wieder dabei.

Es geht durch das Haspelmoor Trails im Haspelmoor Wasserdichte Schuhe waren von Vorteil
In der Ortschaft Haspelmoor
Marathon-Finisher-Aufnäher
Leckere Schmalzbrote im Angebot Schon mal was von Hirschthürl gehört? War leider geschlossen
Hier geht es zur Kontrollstelle von Peter Eckstein Beim Peter im Wohnzimmer
Sofortausdruck der Urkunde im Ziel Alle Stempel sind drauf Aufnäher statt Medaille
 
Charly
Greppi
Bernie
4:55
5:40
5:40

 
   
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