21.1.2012 Winter! Marathon Leipzig  
Autor: Bernie Manhard    
 
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Bis zum Start ist es noch trocken.
Team Marathon4you/04.
Die erste Runde ist durch.
Warmes Red Bull für Joe.
Der Winterdienst im Einsatz.
Die Sprungtechnik war wichtig.
An der Galopprennbahn vorbei.
Über das Elsterflutbett.
Das Dreiergespann im Ziel.
Daniel's 100.
 

Für viele ist die Winterzeit eigentlich keine Marathonzeit, aber auch veränderte Bedingungen können durchaus seinen Reiz haben. Dabei kann man die Voraus-setzungen für den Wintermarathon Leipzig heuer durchaus als Ideal bezeichnen. Kaum Schnee im Flachland und das schon den ganzen Winter hindurch, bedeuteten gute Möglichkeiten für ausreichend Training. Dazu kommen auch noch aktuell trockene Bedingungen, aber das soll ja leider, laut den Wetterprognosen für den heutigen Samstag nicht so bleiben.

Das Angebot um diese Jahreszeit ist rar und das ist genau auch der Grund warum unser marathon4you-Autoren-Meeting immer am Anfang des Jahres steht. Der sonst im Jahr dichtgedrängte Marathon-Kalender macht es sonst eigentlich unmöglich die Stamm-Schreiber an einem Ort zu versammeln. So hat es uns diesmal, weit in den Osten nach Leipzig verschlagen.

Mit Chef Klaus haben sich dieses Wochenende ein Dutzend Autoren eingefunden. Und diese Zahl ist für die Einhaltung der Regeln beim Leipziger Wintermarathon nicht ganz unwichtig. Drei Läuferinnen und/oder Läufer bilden ein Dreiergespann und müssen die gesamten acht Runden zusammen laufen. Somit können wir 4 Teams stellen. Der 5-Kilometer-Rundkurs führt durch den Clara-Zetkin-Park, an dessen Ende noch eine kleine Schleife zum Startplatz einzulegen ist, wo der Zählmeister sitzt und die einzelnen Teams abhakt. Die Start- und Ziellinie muss jeweils gemeinsam durchlaufen werden, unterwegs wird das nicht ganz so streng gehandhabt.

Nachdem die acht Runden absolviert sind, ist noch eine 2,195 km lange separate Schlussrunde fällig. Scheidet ein Mitglied aus, fällt das Team aus der Wertung. Die restlichen Mitglieder dürfen zwar weiterlaufen und werden auch zeitlich gestoppt, eine eigene Rangliste für Einzelläufer gibt es aber nicht. Wer so als „Versprengter“ das Ziel erreicht, bekommt als Trostpreis aber dennoch eine Urkunde. Nicht zu verwechseln ist der Wintermarathon mit einer Marathon-Staffel, wo die Läufer abwechselnd im Einsatz sind, hier muss jeder der drei Teammitglieder die gesamten 42,195 km durchlaufen.

Zum 3. Mal findet der Lauf heuer statt. Nach dem Premierenstart mit 43 Teams und 71 im Vorjahr, hat sich die Zahl der Mannschaften heuer bereits auf 84 erhöht. Die Idee zu diesem Lauf wurde vom Berliner Team-Marathon übernommen, der nach 35 Jahren eingestellt wurde. Dort standen in der Euphorie nach der Wende einmal 94 Teams in der Meldeliste, lange wird es bei diesen Steigerungsraten wohl in Leipzig nicht mehr dauern und dieser Rekord wird gebrochen.

1897 wurde im Übrigen hier in Leipzig der erste Marathon auf Deutschem Boden ausgetragen. Ein Jahr nach dem ersten Marathonlauf bei den Olympischen Spielen in Athen, gingen 18 Läufer auf eine 40 km lange Wendepunktstrecke. Bald danach verschwand der Marathon aber wieder in der Versenkung.

Punkt 11 Uhr wird gestartet, aber leider hat das auch Frau Holle als Startsignal benutzt um ihre Himmelsschleussen zu öffnen. Sie schickt uns fette, nasse Schneeflocken von oben. Mit Klaus K. und Wolfgang bilde ich Team Marathon4you/04, wir verständigen uns auf eine Endzeit von 4:00 – 4:10 Std. Fotografieren muss ich heute nicht zwingend, das übernimmt der Chef. Unsere schnellen Leute in M4y/03 mit Anton, Daniel und Klaus S. sind vorab schon etwas unter Druck gesetzt worden, nach Studieren der Vorjahrsergebnisse scheint ein Platz auf dem Stockerl in der Ü150 Klasse möglich und den sollen sie wenn möglich einfahren.

Die ersten 5 km sind gelaufen, mit 28 Minuten liegen wir optimal im Plan. Beim Zieldurchlauf werden die einzelnen Gruppen von einem Sprecher vorgestellt. Gleich danach ist eine üppig bestückte Verpflegungsstelle eingerichtet. Warmer Tee, Wasser, Iso, Haferschleim, Gebäck und Obst sind im Angebot. Am Ende des Buffets stehen nette Red Bull-Girls, die uns ihr Getränk auch als „Hot Bull“ servieren, dazu ist es sogar noch mit etwas Orangensaft verfeinert. Mag jetzt ja vielleicht auch nicht jeder, aber ich verschmähe die warme österreichische Gummibärchen-Brause bei dem ungemütlichen Wetter nicht und als Treibstoff kann’s ja auch nicht schaden.

Es geht in die nächste Runde. Vorbei am Startplatz auf die Anton-Bruckner-Allee über den Kanal des Elsterflutbettes. Weiter auf die Karl-Tauchnitz-Straße, scharf rechts auf den Rennbahnweg der uns zur Hälfte um die Galopprennbahn Scheibenholz führt. Dann am Kanal entlang, wo wir gegen den böigen Wind ankämpfen müssen. Nach ca. einem Kilometer überqueren wir wieder das Gewässer und wechseln die Richtung. Die letzten 1,5 km der Runde sind die behaglichsten, sie verlaufen geschützt von Bäumen und mit Rückenwind auf einer angenehm zu laufenden Teerstraße.

Mittlerweile ist es richtig nass, kalt und klamm geworden. Ja, das ist schon eine kleine mentale Prüfung. Immer mehr gleicht der Lauf einem Hindernisrennen. Pfützen und Schlamm werden immer mehr. Mit einem großen Besen versuchen Helfer die Patschlachen von der Strecke zu kehren. Der Erfolg ist aber eher mäßig, es kommt einfach zu viel von Oben runter. Der Schnee ist so feucht, dass sich auch nicht im Ansatz eine weiße Decke bildet, alles endet als Wasser.

So vergeht Runde um Runde. Meine Mitstreiter ziehen konstant einen 5.40 Schnitt durch, bis km 35 kann ich gut mithalten, dann muss ich etwas Tempo rausnehmen. Dadurch verpassen wir mit 4:03 knapp die 4 Stunden-Grenze. Bei etwas besserem Wetter, hätte die wirklich sehr gut organisierte Veranstaltung schon richtig Spaß gemacht. Duschen, Umkleiden und Siegerehrung finden in der direkt angrenzenden Sporthalle statt, zum Auftauen besteht sogar die Möglichkeit eines Saunaganges.

Jedes Team bekommt als Belohnung für die Strapazen eine kleine Torte. Klaus hat Sekt mitgebracht, so feiern wir anschließend noch Daniel’s 100sten Langen Kanten. Alles in Allem wirklich eine gelungene Veranstaltung, nur das Wetter hat halt nicht ganz gepasst Ist aber auch als Wintermarathon aus-geschrieben.

Marathon4you/03
Bernie Manhard,
Wolfgang Bernath
Klaus Klein  

4:03:23 
 
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