9.8.2014 Ultraschnecken's Plain Vanilla  
Autor: Bernie Manhard    
 
 
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Die Silberhochzeit ist das erste große Hochzeitsjubiläum für glücklich verheiratete Paare. Stattliche 25 Jahre Ehe liegen hinter dem Paar. Für viele ist sie Anlass für eine große unvergessliche Feier und das Wiedersehen alter Freunde und Wegbegleiter. Conny und Jörg Kaltwasser haben schon jede Menge Marathons und Ultras auf ihrem Kerbholz, was liegt da näher, als ihren Ehrentag auch im Kreise der (Ultra-)Familie mit einem kleinen Einladungsultra zu feiern. Maximal 40 „Familienmitglieder“ dürfen dabei sein.

Vorstellen braucht man sie eigentlich nicht mehr, als Team Ultraschnecke kennt sie unter Langstrecklern eigentlich fast ein jeder. Steht „Mary“ auf dem Parkplatz ist man praktisch schon auf ein Bier oder auch mal ein kleines Grillfest eingeladen. Legendär sind auch die Verpflegungsposten von Jörg, seit er nicht mehr jeden Lauf gesundheitlich bestreiten kann, häufen sich seine privaten Betreuungstationen, die man schon eher als kleine Fressoasen bezeichnen darf.

„Ultraschnecken’s Plain Vanilla“ nennt sich die offizielle Bezeichnung des Jubiläums-Lauf‘s. Um das Ganze etwas überschaubar und einfach zu gestalten, haben sie sich für einen Kurs über 7 Runden á ca. 6,7 km entschieden, ergibt am Ende 47 km. Selbstverständlich wird der Lauf auch ganz offiziell in der DUV-Statistik geführt. Als Startgeld sind 30 Euro vorab zu überweisen, die Erlöse gehen ausnahmslos als Spende an den AKB Kirchheim. Der Aktionskreis für Menschen mit und ohne Behinderung ist eine Gruppe mit ca. 70 an Freizeitaktivitäten teilnehmenden geistig behinderten und 40 nicht behinderten Erwachsenen und Jugendlichen. Eine Gruppe von ihnen hat sich auch mit am Start versammelt und wird auch eine Runde mit uns drehen.

Noch etwas zur Bedeutung von „Plain Vanilla“. Der Ausdruck stammt vermutlich aus den Südstaaten der USA. Dort war Eiscreme mit Vanillegeschmack in den 70er Jahren die Standardsorte und so ist "Plain Vanilla", zunächst als Bezeichnung für ihre Eis-Lieblingssorte entstanden, dieser hat sich dann aber auch auf die Standardausführung anderer Dinge übertragen. In Deutschland ist der Ausdruck eher bei den Börsianern bekannt, als Bezeichnung für ein Standardwertpapier ohne irgendwelche Besonderheiten. Heute hat sich die Bezeichnung in den USA für „Ganz einfach“ oder „Nichts besonderes“ durchgesetzt. So soll der Hochzeitslauf auch verstanden werden, ohne große Aufmachung, einfach nur ein Treffen unter Freunden.

Unterhalb des Drackensteiner Hangs an der A8 zwischen Stuttgart und Ulm liegt das Winkelbachtal in einem Biosphärenreservat. Conny und Jörg sind hier öfters unterwegs, unter anderem auch um neben Lauftraining einem weiteren Hobby, dem Geocaching nachzugehen, einer Art elektronischer Schatzsuche. Die Verstecke „Geocaches“, werden anhand geographischer Koordinaten im Internet veröffentlicht und können anschließend mit Hilfe eines GPS-Empfängers gesucht werden, hier haben sie auch einige ihrer „Caches“ platziert.

Treffpunkt ist an einem öffentlichen Wanderparkplatz außerhalb von Gruibingen, der uns als Start-, und Zielbereich dient. „Mary“, das WoMo der Kaltwassers dient heute wieder als Verpflegungsstation und man muss sich auch nach jeder durchlaufenen Runde hier melden, damit diese ordnungsgemäß erfasst werden können. Joe ist auch da. „Wie viele Runden läufst du?“ „Aaalle!“

Conny und Jörg   Frühstück  
Das waren noch Zeiten     Becherhalter
Joe und Teddy

Um 8 Uhr geht’s los, um 8:30 Uhr wird gestartet, es waren noch nicht alle da und natürlich wird gewartet. Nach Umrundung des Parkplatzes steht sofort die erste Steigung an. Die Örgelessteige weist auf 800 Meter Länge etwa 80 Höhenmeter auf, das ist schon ganz schön deftig und die wenigsten müssen das gleich im zackigen Laufschritt bewältigen. Conny zeigt mir ein Versteck eines ihrer Caches.

Am Waldrand geht es nach rechts in den Panoramaweg auf einen herrlichen Single-Trail. Wellig geht es weiter, immer wieder durchzogen mit kräftigen kleinen Anstiegen auf meist wunderbar weichen, teilweise sogar etwas matschigen Waldböden bis etwa zur Streckenmitte.

In der zweiten Rundenhälfte überwiegen mehr breitere Wirtschafts- und Waldwege, dafür dürfen auf einem etwa 1,5km langen Abschnitt wieder einige Höhenmeter gemacht werden, nur leicht geht es rauf, aber es zieht sich doch spürbar dahin. Am Ende summieren sich alle Anstiege auf fast 190 Höhenmeter pro Runde, das ergibt zusammen stramme 1300 Hm.

Nach 6 Kilometern biegen wir wieder, diesmal von oben kommend, in die Örgelessteige ein. Die schnellsten kommen mir auf dem etwa 800 Meter langen Begegnungsstück entgegen. Am Start ist mittlerweile das Getränke- und Verpflegungsbüffet aufgebaut worden. Plastikbecher werden aus Umweltschutzgründen keine ausgegeben. Jeder wurde angewiesen, seinen eigenen Trinkbecher mitzubringen. Jörg hat dafür eigens einen Becherhalter gebastelt, der sich wirklich sehen lassen kann. Wir tragen zwar keine Startnummer am Mann/Frau, aber jeder hat eine eigene Nummer zugewiesen, damit ist auch der Becherhalter beschriftet, zudem müssen wir sie auch beim Durchlauf beim Zählmeister eintragen lassen.

Jörg hat in der Zwischenzeit Rühreier gebrutzelt, diese werden uns zu mundgerechten Portionen serviert. Ich kann mich nicht erinnern dass mir jemals bei einem Lauf, ein solcher Service geboten wurde. Natürlich zusätzlich zum weiteren riesigen Angebot. Da bleibt wirklich kein Wunsch unerfüllt.

So vergeht Runde um Runde auf der kurzweiligen Strecke, immer wieder trifft man sich beim Begegnungsstück und sogar das Wetter hat ein Einsehen und zeigt sich trotz schlechter Vorhersage, von seiner angenehmsten Seite. An der VP sind ab der dritten Runde alle Rühreier verputzt, dafür stehen jetzt warme Würstchen und andere Leckereien bereit. Natürlich hat Jörg nicht vergessen, sein gern getrunkenes Brunnenbier bereit zu stellen.

Alle wollen heute nicht die ganze Distanz laufen, viele der anwesenden Ultras treffen sich bereits wieder am Wochenende bei den 100 Meilen um Berlin und daher ziehen einige wenige, auch eine kürzere Strecke vor.

Im Ziel bekommt jeder eine Medaille. Die letzten der Geschlechter-Wertung werden sogar mit einem Pokal belohnt. Und Joe ist auch wieder zurück, fast ein Jahr nach seinem Achillessehnenriss, das erste Ultrafinish. Ein herrlicher Tag geht dann auch noch verdienter Maßen mit Sonnenschein zu Ende. So was könnte man durchaus mal wiederholen, meinen nicht wenige. Aber nicht erst bei der "Goldenen"!

 
Örgelessteige   Immerhin 80Hm  
Herrlicher Single Trail  
Deftige Steigung Kati auf der Wiese Gegenverkehr
Rühreier u.v.a. Erste Runde geschafft Hier geht's rauf und runter
Frank (links) war der Schnellste Brunnenbier und Medaille
Joe is back Teddy im Ziel Unsere Jubilare
 
Bernie
6:04:20


 
 
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