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Zuerst
sprang Gerhard ab, Johannes hatte Firmung (heutzutage werden die Termine
wohl managergerecht auf Samstag verlegt, früher waren sie noch
unter der Woche), dann einen Tag vor dem Start musste auch noch Judith
wegen starker Erkältung passen, da hatte auch Margot "fast"
keine Lust mehr, da das Wetter auch nicht so mitspielen sollte, wie
wir das eigentlich vom Altmühlseelauf gewohnt waren. Aber da
wir auch Schwaben sind und schon angemeldet und auch sonst nichts
anderes zu tun haben, ziehen wir es doch durch und reisen ins Frankenland
an.
Knapp eineinhalb Stunden müssen wir fahren bis ins Altmühltal
in Mittelfranken, ca. 50 km sind es vom Altmühlsee noch bis Nürnberg.
Mit dem Brombach- und Rothsee zählt er zum Fränkischen Seenland
und er hat ungefähr die Größe des Königssees,
4 km lang und bis zu 1,7 km breit.
Obwohl zum späten Nachmittag besseres Wetter angesagt war, müssen
wir bei der Anfahrt einige Regenfälle durchqueren. Vor Ort sieht
es dann so aus, als dass wir Ausnahmsweise mal nicht in der Hitze
den Lauf absolvieren werden. Seit einigen Jahren sind hier immer wieder
einige von TT am Start, meistens bei Temperaturen über 25 Grad
bis zu wahren Hitzeschlachten. Das war auch der Grund warum man den
Start ab 2005 von 11 Uhr in die Abendstunden verlegte.
Vor ein paar Wochen hatte Maresa mal eine Mail an TT geschrieben,
dass sie bei sich auf dem Land keine gscheiten Laufpartner auftreiben
kann und mal gerne in einer Gruppe unter Gleichgesinnten laufen würde
und auch mal an einem Wettkampf teilzunehmen wolle. Mittlerweile hat
sie ihren ersten HM beim Stadtlauf in Augsburg absolviert und daher
verabredete sie sich mit Margot zum heutigen Lauf.
Margot’s Schwiegertochter Silke, für die LG Wehringen startend
war auch da, wollte aber nur den Jedermannslauf über 7,4 km laufen.
Ihr Trainer meint sie soll sich erst noch die richtige Grundschnelligkeit
auf kürzeren Strecken erarbeiten, bevor sie mit den "Großen"
laufen darf.
Um 18 Uhr sollte Start sein, aber da noch ein paar Sportkameraden
auf der Autobahn im Stau fest hingen, wurde ihnen ein paar Minuten
Aufschub gewährt, aber 5 Minuten später ging’s dann
los, bei, bis auf einen unangenehmen Wind, doch eigentlich ideale
Lauftemperaturen mit 15 Grad.
Vom etwas außerhalb liegenden Sportplatz führen die ersten
Kilometer leicht wellig durch Unterwurmbach durch und nach 6 km erreichen
wir den Damm des Altmühlsees. Hier geht die eigentliche Seenumrundung
richtig los. Der Ringdamm, der den See vollständig umgibt, dient
als Absperrbauwerk des Altmühlsees und ist die längste Stauanlage
in Deutschland. In seinem Inneren befindet sich eine mehrere Meter
hohe senkrecht in dem Erdboden eingerüttelte Dichtwand.
Der Altmühlsee ist Teil eines künstlichen Wasserregulierungssystems,
das es erlaubt, Wasser aus dem wasserreichen Donautal über die
Europäische Hauptwasserscheide in das wasserarme Regnitz-Main-Gebiet
überzuleiten. Dies geschieht, indem der See über den Altmühlüberleiter
sein Wasser an den Kleinen Brombachsee abgibt. An jenem Abfluss laufen
wir ein Stückchen entlang, bevor es um 180 Grad auf die andere
Seite rüber und wieder ein Stück zurück und dann direkt
an den See geht. Erstaunlicherweise ist an der Strecke trotz des ungemütlichen
Wetters einiges an Zuschauern postiert.
Nach dem ich heuer etwas verhaltener angelaufen bin – letztes
Jahr hat mich noch Gerhard zu unüberlegten Tempo angetrieben
– bin ich jetzt schön eingelaufen und kann auf der zweiten
Rennhälfte meine Kilometerzeiten spürbar erhöhen. Eigentlich
wollte ich ja mal ein paar Fotos am See machen, aber da es jetzt doch
so gut läuft, müsst ihr auf diese Bilder verzichten. Die
Kamera bleibt in der Tasche.
Bei km 12 erreichen wir das Surfzentrum, leider sind gerade keine
Kitesurfer auf dem See zu sehen, aber viele machen sich gerade bereit
für ihren Einsatz. Des Einen Freud ist des Anderen Leid, die
Surfer werden sich um den unangenehmen, böigen Gegenwind eher
freuen.
Aber einen Kilometer weiter haben wir das obere Ende des Sees erreicht
und über eine Brücke geht es auf der anderen Seite etwas
weniger windig zurück. Bei km 14 überhole ich Armin Gebert
mit einem Zwillings-Babyjogger, unglaublich was er leistet, bei einem
Schnitt von 5 min/km und bei diesem teilweise kräftigen Gegenwind.
Natürlich hat er auch seine zwei Racker an Board. Die beiden
sind aber gut eingepackt, den immer wieder gibt’s auch ein paar
Tröpfchen von oben, die aber nicht sonderlich störend sind.
Im nördlichen Bereich, bei km 15 überqueren wir über
eine große Brücke einen weiteren Zufluss des Sees, hier
liegt auch die so genannte Vogelinsel ganz nah. Sie kann über
einen Lehrpfad erkundet werden und ist auch ein äußert
wichtiges Schutzgebiet für Zugvögel. Zudem Lebensraum für
eine ungewöhnlich große Vielfalt von Pflanzen und anderen
Tieren. Von einem Aussichtsturm können seltene Vögel beim
Rasten und Brüten beobachtet werden. Die Flachwasser- und Inselzone
nimmt etwa zwei Fünftel der Seefläche ein.
Wir haben jetzt Rückenwind und ich kann meinen 4:45-er Schnitt
noch immer problemlos halten, für nur 3 Wochen Training bin ich
damit mehr als zufrieden. Nach gut 18 km ist unsere Seenrunde beendet
und wir verlassen den Damm. Unter der Bundesstraße durch geht
es zurück zum Sportplatz. 3 Minuten besser als ich mir vorgenommen
habe, erreiche ich das Ziel.
Hier ist immer Vorsicht angesagt, wer im Caracho durchläuft hat
Pech gehabt, man muss nämlich sein am Handgelenk angebrachtes
Chipband an einem Zeitmesser praktisch abstempeln, damit die Zeit
stehen bleibt. Maresa kommt mit 1:53 rein und kann ihre Zeit vom Stadtlauf
fast wieder bestätigen und wird immerhin 5. in der W30, noch
ein bisschen Training, vielleicht reicht’s dann mal auf’s
Stockerl. Margot bleibt auch unter ihren anvisierten 2:15 und kann
sich den AK-Sieg holen.
Im Ziel gibt es für jeden eine Medaille und reichhaltige Verpflegung.
Insgesamt erreichen beim HM 540 Teilnehmer das Ziel. Auch Silke kann
sich einen Platz auf dem Treppchen erlaufen, für sie sprang ein
beachtlicher 3. Platz bei den Damen im Jedermannslauf raus.
Immer wieder gerne kommen wir auch wegen des hervorragenden Essens
im Festzelt hierher. Heuer ist auch noch ein Gutschein für ein
Alko-freies Weißbier samt Glas im Starterpaket, so können
wir gleich den ersten Durst stillen. Leckere Nudeln werden auch angeboten.
Margot schlägt eine ihr von Andreas Straßner angebotene
Kostprobe glatt aus. Hätte sie im vorhinein gewusst, dass er
der Gesamtsieger des Rennens mit 1:13:13 ist – welcher zufällig
an unserem Tisch sitzt – vielleicht hätte sie es sich dann
anders überlegt.
Der Halbmarathon wurde heuer zum 15. mal gelaufen. Nächstes Jahr
feiert der Altmühlseelauf insgesamt sein 25. Jubiläum, da
werden wir sicher wieder auftauchen. Das Altmühltal ist immer
eine Reise wert. |
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Maresa will sich mal mit "gscheite"
Läufer
messen. |
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Nach dem Start geht es erstmal
Richtung
Unterwurmbach. |
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Die ersten km rollte Bernie
erstmal ruhiger ein. |
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Margot's Ziel war heute auch
noch nicht
so hoch gesteckt. |
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Die Kitesurfer werden sich
über den Wind
mehr gefreut haben als die Läufer. |
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Der Yachthafen wird ca. bei
km 10 passiert. |
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Andreas Straßner ist
der Sieger in 1:13:13. |
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Maresa konnte auch bei ihrem
2. HM eine tolle
Zeit erzielen |
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Mit 1:45 jagte Armin Gebert
seine Racker durch's Ziel. |
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Silke erreichte in der Damen-Wertung
einen
hervorragenden 3. Platz über 7,4 km. |
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Margot die Alleinherrscherin
in der W60, sie hat
aber auch einige jüngere verblasen. |
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HM
Bernie Manhard
Margot Meisenheimer
Maresa Kratzer (Gast)
Jedermannslauf 7,4 km
Silke Meisenheimer
(TG Wehringen) |
1:42:34
2:12:53
1:53:21
0:33:58 |
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