6. Unter-Tage Marathon Sondershausen/Brügman-Schacht, 8.12.2007
Autor: Bernie Manhard
"Nur die Harten kommen in den Garten"
 
 
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Unter-Tage Marathon
Im Brügman-Schacht in Sondershausen bei Erfurt, wurde die 6. Auflage des Untertage Sparkassen-Marathons ausgetragen. 430 Läufern aus 13 Nationen, so viele Teilnehmer wie noch nie, waren angemeldet. Wegen der beschränkten Kapazitäten war der Lauf schon seit Wochen ausgebucht. Neben zahlreichen europäischen Nationen waren auch Starter aus den USA ,Thailand und dem fernen Bayern gemeldet. Den Streckenrekord von 3:09:59 Stunden hält der Oberhofer Martin Wahl, der auch diesmal dabei war.

Nachdem Magic schon im Vorjahr sein Debüt hier gab und von der ungewöhnlichen Herausforderung schwärmte, gesellten sich heuer noch Speedy und Jan dazu. Otto war auch angemeldet, überlegte es sich jedoch kurzfristig wieder anders und wollte sich die Strapazen am Jahresende nicht mehr antun. Am Freitagabend erfolgte die Anreise per Eisenbahn nach Thüringen.

Am Samstagmorgen um 10 Uhr war Start. Mit einem Förderkorb wurde man in eine Tiefe von 700 Meter in das Kalisalzbergwerk hinab befördert. Die furchteinflößende Box die ein bisschen an einen Viehtransport erinnerte, schluckte 20 Läufer. Rollo runter, Eisentür zu, ein lauter Gong ertönte und ab ging es im dunklen Korb, dicht aneinander gedrängt in die Tiefe.

Nach 3,5 min war man unten und wurde von einer Bergmannskapelle mit zünftiger Blasmusik begrüßt, während des Rennens spielte das Bergarbeiter Blasorchester Sondershausen aber auch mal einen Schneewalzer für die Läufer.
Es hat etwas Beruhigendes, Gemütliches dort unten, in den gigantischen von Menschenhand geschaffenen Hohlräumen im Salz.

Wer hier startet ahnt schnell, dass er es mit einem Marathon unter außergewöhnlichen Härtebedingungen und klimatischen Extrembelastungen zu tun bekommt. Darauf wiesen die Veranstalter bereits in der Ausschreibung hin und auf die Pflicht, einen Helm zu tragen. In den Stollen herrschen Temperaturen um die 27° C mit einer Luftfeuchtigkeit von 25 %.

Kurz vor 10 Uhr formierte sich die Läuferschar unter einem aufgeblasenen Starttor. Dann wurde ein fließender Start mit Einlaufphase angekündigt. Ein Countdown wurde gezählt und ein Gong geläutet und alle trabten los, um nach ca. 500 Metern wieder kurz zu stoppen, und um dieses Mal offiziell zu starten. Schon nach den ersten Metern ging es steil bergauf, pro Runde waren 310 Höhenmeter zu überwinden.

Eine Stirnlampe ist bei der nur schwach ausgeleuchteten Strecke sehr vorteilhaft. In den Stollen ist nur alle ca. 50 Meter eine Leuchtstoffröhre angebracht. Das Laufen auf der kurvenreichen Strecke zwischen abwechselnder Dunkelheit und Dämmerlicht, das stark profilierte Gelände mit steilen, teils losen, teils glatten salzig-rutschigen An- und Abstiegen von bis zu 20 %, verlangte jedem Läufer alles ab.

Alle 2,5 Kilometer war ein Verpflegungsstand aufgebaut. Wer die Hälfte der Strecke nicht nach 2:45 h erreichte, wurde aus dem Rennen genommen und im Halbmarathon gewertet. Insgesamt 1.240 Höhenmeter waren auf der exakt vermessenen Strecke von 42,195 Km in 4 Runden zu absolvieren. Genau alle 10,55 Kilometer wurde man gescannt, so bekamen auch die Frühaussteiger noch Zeiten in den Ergebnislisten eingetragen. Für Speedy lief es nicht wie erhofft, in der 3. Runde bekam er in beiden Beinen einen Krampf und brach deshalb den Lauf nach Ende dieser Runde ab, so stand nur ein ¾ Marathon zu Buche.

Bergmann Jan lief souverän und zuverlässig wie immer als 8. in seiner Altersklasse ins Ziel. Hinterher bezeichnet er diesen Marathon als wirklich Brutal. Für Magic Martin war es der perfekte Lauf, obwohl die Bedingungen wie immer sehr extrem waren. Die Strecke schon einmal gelaufen zu sein, gab ihm einen entscheidenden Vorteil bei der Renneinteilung. Er konnte seine Zeit vom letzten Jahr gar um 42 Minuten auf 3:57:40 steigern, was ihm den hervorragenden 25. Gesamtrang und 4. Platz in seiner AK einbrachte. Sieger wurde wieder der 57-jährige Martin Wahl mit einer Zeit von 3:11:01. Insgesamt finishten 26 Frauen und 235 Männer den kompletten Marathon.

Ein besonders witziges Erlebnis hatten die TT-ler noch nach dem Lauf beim Essen in einer Gastwirtschaft in Sondershausen. Die Thüringer "Eingeborenen" klopften immer zur Begrüßung auf die Tische wo schon Leute saßen, man klopfte dann wieder zurück und so wiederholte sich das natürlich des öfteren. Dieses Begrüßungsritual war doch mal was ganz Neues und rief sehr viel Spaß bei den Dreien hervor.

Martin Schöll      3:57:40  25./4. AK
Jan Kiwior          4:39:59  85./8. AK
Hans Schlelein   3:17:55 
3/4 Marathon
   
  Am Bahnhof Sondershausen  
   
  Der Aufzug in die Tiefe ist recht furchteinflößend.
   
  Vom Bergarbeiter Blasorchester Sondershausen wurde man empfangen.  
   
  Gleich geht's los.  
   
  Der Start ist erfolgt.  
   
  Magic nutzte den Vorteil die Strecke zu kennen.  
   
  Jan fand es auch ziemlich brutal.  
   
  Das Zaubermittel des Veranstalters?  
       
   
Rechts der 57-jährige Sieger Martin Wahl. Wartezeit war am Aufzug angesagt.  
 
     
     
       
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