24.9.2011 Wörtherseetrail – Ultra Trail
Autor: Bernie Manhard   Bericht mit 280 Fotos auf  
 
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Unzählige Sagen und Mythen ranken sich um den größten See Kärntens. Das Wörthersee-Mandl erzählt eine davon und warnt vor Übermut. Wir Läufer neigen ja hin und wieder auch dazu, daher kann man sich das G’schichtle schon mal anhören.

Anstelle des Sees soll sich angeblich ursprünglich eine reiche Stadt mit prächtigen Häusern befunden haben, deren Bewohner allzu übermütig geworden, sogar am Vorabend des Ostersonntag ein wüstes Fest feierten. Da erschien plötzlich ein kleines Männlein mit einem Fass und ermahnte das ausgelassene Volk, sein gotteslästerndes Treiben einzustellen. Doch das Mandl erntete nur Spott und Hohn. Als es ein schreckliches Unheil androhte, gingen seine Worte im Gejohle unter. Pünktlich um Mitternacht, erschien es ein zweites Mal und erhielt gleichfalls kein Gehör. Da machte es seine Drohung wahr und öffnete sein kleines Fässchen. Aus diesem liefen Unmengen an Wasser, bis die ganze Stadt versank, und mit ihr ihre frevelnden Bewohner. Seither gibt‘s den Wörthersee.

Ob das Wörthersee-Mandl auch was mit Laufen am Hut hatte ist nicht übermittelt und gehört auch nicht zur Sage, aber Tatsache ist, dass der Wörthersee eine Uferlänge von genau 42 Kilometern aufweist. Allerdings würden wir es wahrscheinlich heutzutage schwer haben, am Ufer entlang die Marathon-Distanz abzulaufen. Beim Wörthersee-UltraTrail ist das aber eh kein Thema, da sind ja die umliegenden Berge in die Seeumrundung eingebaut und die Distanz ist mit 57 km und rund 1800 Höhenmetern auch reichlich bemessen. Das Mandl ist hier wirklich allgegenwärtig, das Motto des Wörthersee-Rundwanderwegs, auf dem wir den See umrunden lautet, wie sollte es auch anders sein: „…dem Wörthersee-Mandl auf der Spur“.

Die Anfahrt aus Deutschland ist easy, über die A8 München-Salzburg und Tauern-autobahn A10 können wir die komplette Strecke auf Autobahnen zurücklegen. An Gebühren kommt zum Autobahn-Pickerl noch die Mautgebühr für Tauern- und Katschbergtunnel (€ 10 einfach). Um hier gerne auftretenden Staus zu entgehen, gibt es im Internet Videomauttickets, mit denen die Mautstelle ohne anzuhalten passiert werden kann. Beim Kauf wird das Kfz-Kennzeichen erfasst und bei Einfahrt an der eigenen Video-Abfertigungsspur der Mautstelle identifiziert. Klappt super und somit haben Jan und ich freie Fahrt. Hätten wir allerdings heute nicht benötigt, da auf den Straßen mal ausnahmsweise „Tote Hose“ ist.

Meine Erinnerung an unser Ziel im Dreiländereck Österreich–Italien–Slowenien ist schon arg verblasst, liegt glaube ich schon fast 20 Jahre zurück, als ich hier mal auf Durchreise war. Daher bin ich schon etwas überrascht wie bergig es doch um den Wörthersee ist. Außergewöhnlich ist auch die Temperatur des Sees, denn durch die geringe Durchflutung und der Tatsache, dass der See so windgeschützt liegt, können im Sommer Temperaturen bis zu 25 Grad Celsius erreicht werden. Damit ist er einer der wärmsten Badewannen in den Alpen. Heute liegen Wasser- und Lufttemperaturen ziemlich identisch bei sommerlichen 23 Grad.

Start und Ziel des Ultra Trails und der gesamte Check-In- und Event-Bereich der Veranstaltung sind im Trail-City genannten Areal in unmittelbarer Nähe des Strandbades in Klagenfurt untergebracht. Die Autobahnausfahrt liegt fast vor der Haustür. Ab 15 Uhr kann man unter drei zur Auswahl stehenden Gerichten den Energiespeicher füllen. Neben Nudeln, sind noch Kaiserschmarrn und ganz exotisch Bratwurst mit Kartoffelsalat im Angebot.

Nach einer Live-Kochshow auf der Eventbühne fällt für uns noch ein Schälchen mit einem leckeren Quinoa-Gericht ab. Zunehmens füllt sich das Zelt und zum offiziellen Race Briefing haben sich doch viele eingefunden um einige Streckenbesonder-heiten zu erfahren. Neben 57 km Ultralauf stehen morgen noch ein 30 und 15 km Trail auf dem Programm. Dazu kommt noch ein 28 km Speed Hiking-Bewerb.

Obwohl Jan und ich in Velden, am anderen Ende des Sees einquartiert sind, erreichen wir am frühen Morgen in 15 Minuten die Trail-City. Parkplätze sind im Überfluss vorhanden, so gibt es nicht den Ansatz von Stress. 17 km ist der Wörthersee lang, bei der Planung der Unterkunft muss man nicht zwingend Klagenfurt als Ziel auswählen. Man ist eigentlich von allen Orten die am See liegen, sehr schnell in Klagenfurt. Besonders empfehlenswert ist aber die Nordseite, da hier die Autobahn mit Ausfahrten an allen Gemeinden entlang führt.

Die üblichen Verdächtigen sind schon wieder vor Ort. Genusslaufpapst Thomas, Stevie und Didi mit Guide, um nur einige zu nennen. Didi ist heute zusätzlich motiviert weil einige seiner letzten Auftritte in die Hosen gingen. Beim Jungfrau Marathon wurde er nach überschreiten des Zeitlimits nur um 3 Minuten, am Wixi bei km 38 um die Zielankunft gebracht und beim Karwendelmarsch wurde er nach 37 km wegen schlechten Wetters zurückgepfiffen. Heute steht sein 102. Ultra an, bei einem Finish hätte er wieder Gleichstand mit seinen 102 Marathons. Dem kann man schon großen Respekt zollen.

Um 8 Uhr ist Start, zehn Minuten vorher befindet sich noch kein Mensch unter dem Startbogen. Immerhin werden heute 230 Läufer/innen den Ultra Trail bestreiten. Das bedeutet wieder eine deutliche, fast 40%ige Steigerung zum Vorjahr. Für alle Wettbewerbe haben sich heuer 800 Personen angemeldet. Für mich jedesmal faszinierend wie gelassen es bei Ultraläufen am Start zugeht. Langsam trudeln aber doch alle ein und ganz unspektakulär setzt sich das Feld pünktlich in Bewegung.

Schon nach knapp einem Kilometer auf Teer verlassen wir Klagenfurt und es geht bergauf rein in den Wald und auf den ersten Trail, wo Streckenchef Alfred steht und uns begeistert anfeuert. Das Feld ist noch eng beisammen, daher gibt es noch ein paar kleinere Staus, die lösen sich aber schnell auf und jeder kann sein Tempo aufnehmen. Man kann es an den Gesichtern sehen und auch von einigen hören, alle sind begeistert vom Terrain.

Die erste Wasserstelle ist nach 4 km eingerichtet, die wenigsten sind aber schon so überhitzt und benötigen größere Mengen, da es die Sonne noch schwer hat sich gegen den Nebel durchzusetzen. Eine überdurchschnittlich häufige und oft lang anhaltende Dunst- und Nebelbildung ist für das Klagenfurter Becken typisch. Heute Morgen beim Frühstück meinte unsere Hotelchefin noch, das wird wahrscheinlich schon bis zum Mittag anhalten.

Nach einem kurzen Asphaltstück geht es auf Waldwegen weiter. Nach 5 km passieren wir einen Pferch mit 5 Glücksschweinchen. Ja, so wie es bei mir gerade aussieht werde ich die heute noch nötig haben, das sind dann pro 10 km eines. Drei Wochen musste ich wegen einer Muskelverhärtung das Laufen einstellen, eigentlich hatte ich gehofft, dass sich mein Problem dadurch gelöst hat. Aber ganz leicht spüre ich schon wieder was in der Wade. Ein Staffelmarathon mit einem „7 km-Sprinteinsatz“ war Gift für meine Muskulatur.

Nach 6,5 km geht es an Schloss Drasnik vorbei. Der dreigeschossige burgartige Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert, wurde auch schon 1284 urkundlich erwähnt und war vermutlich schon in karolingischer Zeit Vorburg der Pfalz Moosburg. 1842 wurde es neu instand gesetzt und der Turm erhöht. Heute ist der sehr gut erhaltene Bau eine Fremdenpension. Das danebenliegende Gut Drasnik beherbergt ein 3 Sterne Hotel mit Reitanlage.

Auf der Drasniker Straße geht es ein längeres Stück bergab, was meine Wade jetzt schon sehr schmerzhaft quittiert. Das anschließende Flachstück durch die hohen Maisfelder gibt der Muskulatur den Rest. DNF (Did Not Finish) ist in dem Moment eigentlich die einzige Option die mir logisch erscheint, da noch 50 km vor mir liegen. Aber, solange ich gehen kann, werde ich versuchen mich bis Velden durchzuschlagen um noch möglichst viele Streckeneindrücke und Bilder zu sammeln.

An der 2. Labestation (Km 9) ist erst einmal ordentlich Verpflegen angesagt. Es werden uns Bananen, Orangen, Äpfel, Riegel. Red Bull, Cola, Iso und eine würzige Mineral-Dinkelsuppe und Brot angeboten. Gut gestärkt geht es wieder auf wunderschönen Pfaden durch den Wald und aufwärts zum Pirker Kogel. Auf dem höchsten Punkt (666 m) wartet die erste Kontrollstation auf uns. Zeitmatten hat man hier verständlicherweise nicht auslegen können. Als Bestätigung bekommen wir ein schwarzes Gummiband um den Arm, das muss im Ziel vorgewiesen werden.

Auf und Ab führen die schmalen Wege durch den Wald. Oberhalb Pörtschach eröffnen sich auch kurze Blicke hinunter auf den Wörthersee und vor allem auch auf dem jetzt genau gegenüberliegenden Pyramidenkogel. So nah und doch so fern, rein optisch wäre es nicht mehr weit bis zu Km 40, wenn wir nicht noch den halben See bis dahin zu umrunden hätten.

Auf Abwärtspassagen durch den Wald kann ich manche Abschnitte wieder ganz langsam laufend absolvieren, aber nicht allzu lange. Da ich versuche ohne Wadenmuskeleinsatz auszukommen, verkrampft sich schnell meine Hüftmuskulatur, wegen der unnatürlichen Schonhaltung. Auf den Flachstrecken muss ich aber passen, da kann ich nur marschieren. Das Wörthersee-Mandl hat uns gelernt nicht übermütig zu werden. Genau das werde ich aber, indem ich mich etwas später wieder an einem längeren Stück laufend versuche. Hernach kann ich kaum mehr gehen und bin nah daran, das Handtuch zu werfen. Velden ist für mich heute definitiv die Endstation.

Aber vorerst geht’s weiter auf Trails, Trails, Trails. Ich bin froh immer noch im Rennen zu sein, es ist einfach wunderschön hier, noch schöner wäre es natürlich laufend. Auf dem weiteren Weg laufen Didi und Guide Franz auf mich auf, ich kann mich einige Zeit an ihre Fersen heften und bin so nicht mehr so einsam unterwegs. Am idyllischen Forstsee (Km 22) gibt es wieder Getränke mit weiträumigem Blick auf das vor uns liegende Gewässer.

Badende finden hier ungestörten Flecken vor, darum ist er auch bei FKKlern sehr beliebt. Zum spannen gibt es aber heut nichts, wahrscheinlich liegt es am immer noch zähen Nebel, dass niemand zu sehen ist. Der See ist aber nicht natürlichen Ursprungs. Ganz in der Nähe liegt das unter Denkmalschutz stehende, erste Speicherkraftwerk Kärntens. Seit 1998 ist es als Schau-Kraftwerk den ganzen Sommer über öffentlich zugänglich.

Von seiner einzigartigen Seite zeigt sich die Natur beim Abstieg durch die wildromantische Römerschlucht. Die Klamm führt uns am Göriacher Bach hinunter nach Velden. Zwar gibt es zwischendurch auch Matschpassagen und nasse Füße, das beeinträchtigt aber keinesfalls mein Vergnügen und auch nicht das meiner Mitstreiter.

In dem Gebiet gibt es teilweise noch eingemeißelte Fahrspuren, Straßenpflaster und alte Stützmauern aus Römerzeiten zu begutachten. Eindeutig falsch war heute meine Schuhwahl. Ich habe auf meine Trailschuhe verzichtet, weil ich mir solche schlammigen Stellen nicht vorstellen konnte. Das bereue ich jetzt doch etwas.

Nach unterqueren der Autobahnbrücke erreichen wir einen der bekanntesten und beliebtesten Fremdenverkehrsorte in Österreich. Schon aus der Zeit des 7. Jahrtausends vor Christus gibt es hier Nachweise menschlicher Existenz. Den größten Aufschwung erlebte Velden mit der 1864 errichteten Eisenbahnlinie Klagenfurt–Villach. 1865 wurde bereits das erste öffentliche Strandbad eröffnet. Kurz vor dem berühmten Casino geht es links ab an die Uferpromenade. Für mich ist der Ortsdurchlauf eher etwas peinlich, nur gehend gelange ich bis zur Labestation 6 direkt am Ufer mit Schloss Velden in Blickweite.

Jetzt kommt die Stunde der Wahrheit, eigentlich wollte ich ja hier aussteigen, bin aber jetzt doch stark am Grübeln. 30 km liegen noch vor mir und dafür bleiben noch, dank der großzügigen Zeitenregelung von 10 Stunden fast 6 Std. übrig. Ohne allzu übermütige Aktionen kann ich eigentlich relativ schmerzfrei marschieren. Als Entscheidungshilfe kommt noch, für den Rücktransport ist die Wörthersee-Schifffahrt vorgesehen. Wir haben heute mit unserer Startnummer den ganzen Tag freie Fahrt. Das Dumme ist nur, die MS Kärnten hat vor ein paar Minuten abgelegt und die nächste Fahrt ist erst in 2 Stunden.

Das macht mir die Wahl leicht und weiter geht’s. Ich bin sehr froh, DNF ist keine Option mehr. Ich werde in 6 Stunden auf alle Fälle das Ziel erreichen, da bin ich mir sicher. Das setzt jetzt natürlich erst einmal eine ausgiebige Brotzeitpause voraus. Das Angebot an der Labestation ist reichlich, ich beginne mit der mir schon bekannten leckeren Dinkelsuppe.

Zweihundert Meter weiter liegt Schloss Velden. Der gelbe Renaissancebau mit seinen vier sechseckigen Türmen ist wohl das bekannteste Gebäude am Wörthersee. Ende des 16. Jh. war es Treffpunkt der Hocharistokratie. 1891 erfolgte der Umbau zum Hotel mit Betrieb bis 1990. Dann kaufte es Gunther Sachs und begann es großzügig umzubauen, aber schon bald verlor er das Interesse an seinem Spielzeug, so wurde es 2004 wieder verkauft und zum Luxushotel umgebaut. Ab 1952 diente das Schlosshotel auch als Drehort für Filme und Fernsehproduktionen.

Viele werden die TV-Serie „Ein Schloss am Wörthersee“ (1990-92) damals gesehen haben (keine Angst, es braucht sich hier niemand zu outen). Hauptdarsteller war unser Augsburger Landsmann Roy Black. Eine Gedenkbüste schräg gegenüber erinnert an ihn. Ein Hotel weiter wird gerade auch ein Film gedreht, die Empfangsszene vor dem Eingang muss ein paar Mal wiederholt werden. Kommt mir gerade recht, so achtet niemand auf meine blamable Geheinlage.

Relativ flach verlaufen die zwei Kilometer an der Uferpromenade entlang, bis es nach einem kleinen Anstieg und Überquerung der Straße wieder in den Wald geht. Da wartet auch schon das Wörthersee-Mandl im Bach auf uns. Die bekannteste Abbildung steht im Übrigen als bronzene Brunnenfigur in der Klagenfurter Innenstadt und lässt das Wasser Tag und Nacht fließen.

Herrliche Singletrails und kleine Waldwege mit vielen schönen Ausblicken auf den See führen uns zum Trattnichteich (Km 37). Hier gibt es eine Besonderheit. Eine Zeitmessmatte kündigt uns den Beginn einer Bergwertung an, die auf den nachfolgenden ca. 4 Kilometern bis zum Gipfel des Pyramidenkogel ausgesetzt wird. Etwa 300 Höhenmeter beinhaltet der Abschnitt. Von jedem Teilnehmer wird separat die Zeit gemessen und die/der schnellste Läuferin/Läufer werden am Ende geehrt und erhalten eine Siegerprämie, unabhängig von der normalen Laufzeit.

Richtig zäh wird es am Ende dieses Segments wo es auf einer Begegnungsstrecke über ca. 2 km bis ganz nach oben geht. Die mir von oben entgegenkommenden haben wohl alle eine unterschiedliche Auffassung, wie lange es noch bis zum Gipfel ist. Auf meine Frage danach, bekomme ich diverse Antworten wie: „gleich oben“, noch 4–5 Minuten“, „ein Kilometer“ oder auch „500 Meter“. Auf halben Weg kommt mir Julius Holzer entgegen, er ist 79 Jahre alt und brettert runter wie ein Junger. Respekt, Respekt.

Auf dem Gipfel des Pyramidenkogel thront ein 54 Meter hoher Aussichtsturm. Aus 900 m Höhe hat man bei klarem Himmel einen einzigartigen Blick über die Berge, Seen und Täler Kärntens. Der Rundumblick reicht von den Karawanken bis zu den Hohen Tauern. Eigentlich sollte der Turm in der Form aber gar nicht mehr stehen. Im Herbst 2008 hätte er bereits abgerissen werden sollen und durch eine 100 Meter hohe Spirale, vorwiegend aus Holz und Stahl ersetzt werden. Mit seinen geplanten elf Ebenen, davon sechs Aussichtsplattformen, soll er der höchste Holzaussichtsturm der Welt werden. Bisher wurde jedes Jahr verschoben und verschoben …es hapert es an den Finanzen.

Wir müssen aber nicht auf den Turm, es führt auch offiziell nur ein Lift gegen Bares hinauf, die außenliegende Wendeltreppe ist nur für den Notfall …Gott sei Dank. Nach den Drähten der Zeitmessung wartet wieder ein reichlich bestücktes Verpflegungszelt. Didi sitzt gerade davor und genehmigt sich eine längere Pause, da er Besuch von seinen „Mädchen“ bekommen hat.

Eine weitere Aufwartung bekommen wir vom Gesamt- und Sieger der Bergwertung Thomas Bosnjak, frisch geduscht hat er schon alles hinter sich. Als Thomas aufbricht hefte ich mich an seine Fersen, ich möchte ungern den „Besenwagen“ hinter mir haben. Aber da ist noch keine Gefahr für mich, es sind immer noch einige nach mir erst am Anstieg, zudem liege ich gut in der Zeit.

In einem 6 km langen Rutsch geht es runter bis nach Reifnitz ans Ufer des Wörthersees. Unter blauem Himmel kann ich mir an der 9. von 11 VPs ein Erdinger genehmigen. Lange hat es heute gedauert bis sich der Nebel aufgelöst hat, aber zum Laufen war es eigentlich ideal ohne Heizstrahler von oben. Unter der Sonne präsentiert sich dieser Standort natürlich im allerbesten Licht. Vom Tempo her kann ich auch mithalten, Thomas, Didi und Franz treffen unmittelbar nach mir ein. Dazu kommt noch Kelly, wie immer frohgelaunt, wir sind uns heute auch schon mehrmals über den Weg gelaufen. Sie hat den weiten Weg aus den USA auf sich genommen um hier dabei zu sein.

Gleich nebenan auf einer Wiese steht ein Steindenkmal eines VW Golf GTI. Alljährlich findet hier in Reifnitz das berühmte GTI-Treffen statt, heuer feierten die Autoliebhaber das 30. Jubiläum. Vor lauter fotografieren des Stein-GTIs verpasse ich die Abzweigung unserer Laufstrecke. Verena von der Organisation pfeift mich nach einigen Zusatzmetern gerade noch zurück. Die abschließenden 12 Kilometer werden wieder oberhalb des Sees auf Pfaden und Waldwegen zurückgelegt.

Zwischendrin gibt es aber erneut, kurz nach den Spintik-Teichen eine zweite Kontrollstelle. Diesmal bekommen wir ein grünes Bändchen um das Handgelenk. Dann spiele ich selbst auch noch den Kontrolleur, einer Pilzsammlerin lasse ich ihr Körbchen aufdecken, das mit Pfifferlingen und anderen Pilzen prall gefüllt ist.

Die beiden Schlusskilometer führen an einem Kanal entlang ins Ziel. Fast zwei Stunden musste Jan heute auf mich im Ziel warten. Etwas mehr als 9 Stunden sind keine Heldentat, aber für die Umstände bin ich letztendlich doch zufrieden. Wenngleich ich natürlich viel lieber etwas mehr ins Schwitzen gekommen wäre und die wunderschönen Trails hätte laufend bewältigen können. Aber was heute nicht möglich war, werde ich sicher nachholen.

Zur Belohnung gibt es für jeden ein eigenes Wörthersee-Mandl – zum umhängen auf der Medaille. Auf den angekündigten Erdinger-Stand im Ziel habe ich mich auch gefreut, für den war ich aber wirklich zu langsam, die Mädels haben schon abgebaut, weil sie zur Siegerehrung müssen um die 3-Liter-Humpen zu überreichen.

Für Trail- und Natur-Liebhaber ist der Wörthersee Ultra Trail ein absolutes Muss, mich würde es nicht wundern wenn die Teilnehmerzahlen weiter nach oben gehen. Derzeit gibt es ein Limit von 400 Teilnehmern, noch ist da etwas Luft. 224 haben es heute bis ins Ziel geschafft. Empfehlen kann ich den Lauf auch jederzeit Marathonläufern die mal Ultraluft mit einigen Höhenmetern schnuppern wollen. Angst braucht man vor den 1.800 Höhenmetern nicht zu haben. Mit dem großzügigen Zeitlimit von 10 Stunden können auch langsamere Läufer/innen hier teilnehmen. Zudem wurden heuer sogar Teilnehmer mit Zeiten über 11 Stunden im Klassement aufgenommen und offiziell gewertet. 

 
Das Wörthersee-Mandl in Klagenfurt.
Die Sage.
Trail-City hieß der Veranstaltungsbereich.
Kochshow mit anschließendem Testessen.
Kaiserschmarrn.
Schönes Finishershirt.
Gleich geht's los.
Erst noch ein paar Fotos.
Jan zieht davon.
Nach zwei Km schon super Trails.
Glücksschweinchen?
Schloss Drasnik.
Hier war eigentlich schon Schluss für mich.
Suppenstand.
Kontrollstation am Pirker Kogel.
Herrliche Strecke.
Ausblick zum Pyramidenkogel.
Janosch gut unterwegs.
Römerschlucht.
Abstieg nach Velden durch die Klamm.
Seepromenade von Velden.
Das Schloss am Wörthersee.
Unser Landsmann hat es zum Denkmal
gebracht.
Beginn der Bergwertung.
Jan gibt Gas.
Höchster Punkt der Strecke.
VP am Pyramidenkogel.
Didi (li) mit Guide.
DNF ist no option.
Jan ist schon lange beim futtern.
 
Jan
Bernie
7:22:57
9:09:59
 
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Laufbericht 2012 Oktoberfest am Wörthersee | Bernie Manhard
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