17.4.2011 Vienna City Marathon  
Autor: Andreas Greppmeir
 
 
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Wien und der "Steffl" sind immer eine
Reise wert.
Sollte es ein Heldentag werden?
"Fu Hu" der Wiener Panda.
Platz da, jetzt kommt Haile .
Kurz nach der Elite durfte das Volk auf
die Strecke.
Zieleinlauf durchs Heldentor.
War verdammt warm.
Freizeitbeschäftigung von Helden.
 

Zwei Tage vor dem Vienna City Marathon machte ich mich mit meiner Familie und ein paar Freunden auf den Weg nach Wien. Wir hatten ein nettes kleines Hotel in der Nähe des Hundertwasserhauses gebucht. Für mich als bekennender Falco-Fan war Wien natürlich die erste Wahl für meinen ersten „Auslandseinsatz“. Getreu dem Motto: Vienna Calling .

Am Samstag machten wir uns erst mal auf den Weg zur Marathon Messe, um meine Startunterlagen abzuholen. Die Startnummer 2019 bekam ich in die Hand gedrückt und alles lief reibungslos. Sogar das offizielle Marathonshirt gab`s in diesem Jahr in Team TOMJ – Farbe: Gelb! Danach war Schloss Schönbrunn unser Ziel. Da meine Tochter Jessi Zoos liebt kamen wir natürlich über einen Besuch des Tiergartens Schönbrunn nicht herum. Was Flocke für Nürnberg, ist Fu Hu, der „glückliche Tiger“ für Wien … mal kein Eisbär, sondern ein Panda-Bär-Junges ist dort momentan Zuschauermagnet. Einen Panda-Bären hatte ich trotz zahlreicher Zoobesuche in Europa noch nicht vor die Kamera bekommen und so klickte es hier schon etliche Male.

Am Sonntag war`s dann soweit: Per U-Bahn ging`s in die UNO-City Wien. Dort haben sich Banken, Versicherungen und sonstige gutgehende Firmen ihr Zuhause gefunden und beeindruckende Bauten hingestellt. Vor der Reichsbrücke, die über die Donau führt, gesellten sich rund zwanzig Tausend Läufer auf einer vierspurigen Straße in ihren vorgesehenen Startblöcken. Meine war grün trug den Namen „Weg mit dem Speck“ – Was für eine Frechheit. 4:15 bis 4:30 Stunde war unser Ziel.

Das Thermometer zeigte schon vor dem Start, der für neun Uhr vorgesehen war, angenehme 10°C. Um 0:58 Uhr fiel der erste Startschuss. Die Elite des Marathons ging an den Start. Zwei Minuten später fiel wiederrum ein Startschuss. Für die vielen Zuschauer, das eigentliche Highlight. Haile Gebrselassie lief den Halbmarathon. Sein Ziel: Die Marathonis zu jagen. Dafür gab`s sogar ein eigenes Hochglanz-Infoheft für alle Teilnehmer. Wiederrum zwei Minuten später durfte das normale Volk auf die Strecke.

Erstmals für Gänsehaut sorgte das Überlaufen der Reichsbrücke. Dramatische Klassikmusik erklang aus zahlreichen Lautsprechern und ein schier unendlicher Pulk an Läufern erstreckte sich vor mir … Im Intergrund konnte ich die Turmspitzen des Steffls ausmachen. Einfach Wahnsinn!

Danach ging relativ schattig durch den Prater-Park und ein Blick auf meine Uhr machte die Illusion hier Bestzeit zu laufen schon dahin. Über sieben Minuten für den ersten Kilometer und weitere sechseinhalb für den Zweiten – was soll`s es wird warm – und der weg ist noch weit. Die nächsten Kilometer führen durch die schöne Wiener Altstadt – etwas unspektakulär – aber schön und immer von vielen Zuschauern gesäumt. Die steigenden Temperaturen laden einfach zum Feiern ein. Bei Kilometer 16 passieren wir schließlich Schönbrunn. Hatte ich zwar gestern schon gesehen – aber mein Blick wanderte immer wieder nach links.

Danach bogen wir in die Mariahilfer Straße. Dort konnte man ein Bauwerk nach dem anderen bestaunen. Das Volkstheater und das Wiener Rathaus, sind nur zwei der zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Und noch während mein Blick hin- und her schweifte, verabschiedeten sich zwischenzeitlich die Halbmarathonis und schickten uns auf die letzten 21 Kilometer. Weiter durch die Wiener Altstadt ging`s zurück zum Prater, vorbei am Ernst-Happel-Stadion und wir drehten eine Runde um`s Lusthaus. Das Thermometer zeigte zwischenzeitlich rund 20°C an. Da die Mittagssonne hoch oben stand, gab`s kaum noch Schatten und ich musste etwas langsamer machen. An diese Temperaturen war ich noch nicht gewöhnt. Bei Kilometer 38 konnte ich aber erstmals die musikalische Unterstützung erfahren, die ich mir in Wien erhofft hatte: FALCO !!  „Out of the Dark!“ und eine Verpflegungsstelle ließen mich wohl ein paar Minuten verlieren … egal die Stimmung hier war super und ich vergaß förmlich die Uhr.

Die letzten Kilometer musste ich mich dann noch etwas quälen. Es war fast schon sommerlich warm und irgendwie wollten meine Füße nicht mehr so wie mein Kopf. Aber Gehen wollte ich einfach nicht und so joggte ich ganz gemächlich weiter, bis schließlich die Hofburg in Sicht kam. Hier rauften sich meine Haare am Unterarm zum zweiten Mal um einen Stehplatz. Durch einen Torbogen ging`s ins Innere der Hofburg. Ein roter Teppich war für uns ausgerollt worden und – immer noch – gut besetzte Tribünen, sorgten dafür dass ich auf den letzten hundert Meter beinahe flog.

Dann war`s vorbei: Ich holte mir noch meine Medaille ab und legte mich in den Park an der Hofburg, um mich von den Strapazen zu erholen. Wie war`s, fragte mein Kumpel der mich im Ziel erwartete: Einfach nur Wahnsinn !! Mehr fiel mir momentan nicht ein.

Die nächsten beiden Tage schaute ich mir das Erlaufene alles nochmal in Ruhe an. Ach ja, als wäre ein Marathon nicht schon genug, auf dem Prater musste ich noch drei Achterbahnen mit meiner Tochter fahren. Eine echter Held macht so was …

Greppi

4:34:43

 
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