17.12.2017 Pisa Marathon  
Autor: Andreas Greppmeir Bericht mit allen Bildern auf
       
 
ber17
 

Winterwanderung
Haspelmoor

Gundelsdorfer Cross
Thermen-Marathon
Neckarufer Marathon
Trail du Petit Ballon
Adelsdorf 10 km
Plain Vanilla 5.0
Schurwald-Marathon
Dreiburgenland M.
Hamburg Marathon
Donautal-Marathon
Iller-Marathon
Koasa-Marathon
Rosengarten Schlern Skymarathon
Ermstal Marathon

Kuhsee Festival
Hornisgrinde Marathon
Allgäu Panorama M. A
Allgäu Panorama M. B
Bavarian Challenge 100
Maddalene Skymarath.
6-Std. Lauf München
Bad Gastein Ultraks

Berlin Marathon
München Marathon
Bottwartal Marathon
Urmensch Ultra
Bestzeiten Marathon
Zeiler Waldmarathon
Pisa Marathon

Das Jahr neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu und ich habe noch ein paar Urlaubstage über. Da sollte sich doch noch ein lohnenswerter Marathon finden. Die Anreise darf natürlich nicht allzu lange dauern und nach Möglichkeit will ich auch noch etwas Sonne genießen. Pisa scheint mir da gerade richtig. Eine Woche vor den Weihnachtsfeiertag findet der 19. Pisa Marathon statt und es hat in der Toscana üblicherweise auch noch Temperaturen im zweistelligen Bereich. Bei Silke und Fossy, die mich begleiten wollen, brauche ich keine Überzeugungsarbeit zu leisten. Also wird mein letzter Marathon des Jahres der Pisa Marathon sein.

Bei Air Dolomiti finde ich einen kostengünstigen Direktflug von München nach Pisa, der nur wenig länger als eine Stunde dauern sollte. Somit stand eine Anreise mit dem Auto zu keiner Zeit zur Diskussion. Freie Hotelzimmer sind um diese Jahreszeit genauso leicht zu bekommen, wie freie Sitzplätze im Flugzeug. Somit ist auch eine kurzfristige Planung des Pisa Marathons kein Problem. Lediglich an das erforderliche ärztliche Attest für die Anmeldung zum Marathon sollte man rechtzeitig denken. Da die Homepage des Pisa Marathons sowohl in Italienisch, also auch in Englisch gestaltet ist, läuft auch die Anmeldung reibungslos.

Also kann es am Donnerstag vor dem Marathon losgehen. Fossy, der sich für den Halbmarathon angemeldet hat, holen wir mit dem Auto ab und fahren anschließend in den S-Bahnbereich, um so zum Münchner Flughafen zu gelangen. Ein Wintergewitter, das gerade über Oberbayern tobt, erschwert uns die Fahrt zwar etwas, dennoch kommen wir sicher am Olchinger S-Bahnhof an. Trotz diverser Ausfälle im S-Bahnverkehr aufgrund des Unwetters haben wir Glück und kommen planmäßig am Flughafen an. Dort verbringen wir dann aber doch etwas mehr Zeit als geplant. Kurz vor dem Einchecken erhalten wir die Information, dass unser Flug annulliert wurde. Das hatten wir irgendwie schon befürchtet, aber die Flüge nach Florenz gingen pünktlich. So buchten wir einfach um und flogen mit rund drei Stunden Verspätung nach Florenz. Eine weitere Stunde kostete uns der Bustransfer von Florenz nach Pisa. Fünf Stunden später als angenommen nahmen wir dann unsere Zimmerschlüssel im Hotel im Empfang. Wir waren also doch in Pisa angekommen.

Wir sind im vierten Stock des Grand Hotel Duomo untergebracht und unser Zimmer verfügt über einen kleinen Balkon. Obwohl es inzwischen schon dunkel war, führte mein erster Weg auf den Balkon, um die Aussicht zu prüfen. Im ersten Moment dachte ich, vor einer Fototapete zu stehen. Die Piazza dei Miracoli, zu Deutsch „Wunderwiese“, lag keine 300 Meter Luftlinie entfernt. Der Name ist, wie ich finde, auch nicht zu hoch gegriffen. Rechts ragt der Torre pendente, besser bekannt als der Schiefe Turm von Pisa rund 55 Meter in die Höhe. Bereits zum Beginn seiner Bauzeit um 1173 neigte sich der Turm, da der Untergrund aus Schwemmland des Arnos bestand und dieser sofort nachgab. Deshalb wurde der Bau auch nach der Fertigstellung des dritten Stockwerks eingestellt.

Es sollte nahezu einhundert Jahre dauern, bis man wieder Mut fasste und mit dem Bau fortsetzte. Die weiteren Stockwerke wurden leicht versetzt gebaut, womit man hoffte, dass der Schwerpunkt wieder an die richtige Stelle rückte. Doch der Boden gab weiter nach und der Turm blieb schief. Nach weiteren 80 Jahren setzte man dem Turm noch einen Glockenturm auf und der Torre pendent war fertig. Er senkte sich jedoch immer weiter und man versuchte in den kommenden Jahrzehnten immer wieder den Turm am kippen zu hindern. Doch alle Maßnahmen waren vergebens. 1991 wurde der Turm schließlich für Besucher gesperrt. Er wurde mit Stahlkabeln gesichert und man trug Erdreich unter dem Turm ab, um ihn wieder halbwegs gerade zu stellen. So konnte man die Neigung, die zu „Bestzeiten“ rund fünf Meter betrug um fast 54 Zentimeter verringern. Heute ist der Turm wieder für Besucher geöffnet, jedoch dürfen ihn maximal 40 Personen gleichzeitig besteigen. Der Eintritt beträgt für Interessierte 18,-- Euro. Mir genügt die Aussicht vom Balkon unseres Hotels und so kann ich mir das Anstellen in der Schlange von Touristen an den kommenden Tagen sparen.

Obwohl der Torre pendent alleine wohl schon Touristenmagnet genug wäre, steht gleich links daneben noch ein weiteres beeindruckendes Bauwerk. Der Domo Santa Maria Assunta galt lange Zeit als der monumentalste Bau der christlichen Welt. Er war nahezu allen Kathedralen in der Toscana ein Vorbild. Die Fassade wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts gebaut und beeindruckte neben ihren gewaltigen Ausmaßen vor allem mit den vier Loggien-Geschossen. Links neben dem Dom kann ich auch das Baptisterium erkennen, es handelt sich um die größte Taufkapelle der Welt. Das Ensemble dieser drei Gebäude wird um diese Uhrzeit mit dezentem Licht erhellt und lässt mich einige Minuten auf dem Balkon verharren.

Auch wenn wir nach der unerwartet langen Anreise inzwischen ordentlich Hunger haben, führt uns der erste Weg dennoch auf die Piazza dei Miracoli. Auch aus der Nähe sind die drei Gebäude nicht weniger beeindruckend. Je nach Blickwinkel scheint sich der Turm immer mehr zu neigen und die wahre Höhe erkennt man erst, wenn man direkt davorsteht. Nachdem wir uns schließlich doch loseisen können, erkunden wir auf der Suche nach einer ansprechenden Osteria gleich noch die Altstadt. Wir schlendern am Arno entlang, finden schöne enge Gassen und schließlich auch einen leckeren „Italiener“, wo wir den Abend ausklingen lassen.

   
 
Am nächsten Tag steht die Abholung unserer Startunterlagen auf dem Programm. Schon am Freitagnachmittag öffnet die Expo des Pisa Marathons und wir wollen diese möglichst früh besuchen, um anschließend noch mit dem Zug nach Lucca, einem weiteren netten Städtchen in der Toscana, fahren zu können. Zwanzig Minuten Fußmarsch sind es von unserem Hotel zum Sportgelände der Universität. In der Tennishalle ist es tatsächlich noch sehr ruhig und so haben Fossy und ich unsere Startnummern auch schon nach wenigen Minuten in den Händen. Wir ließen noch unseren Chip prüfen und nachdem wir ein passendes neongelbes Teilnehmershirt gefunden hatten, machten wir uns auch schon bald wieder auf den Rückweg ins Hotel. Für unseren Besuch von Lucca war noch jede Menge Zeit und am nächsten Tag schafften wir auch noch einen Kurztrip nach Florenz. Florenz ist übrigens mit der Bahn in knapp einer Stunde zu erreichen. Nach Lucca saßen wir sogar nur eine halbe Stunde im Zug.

Am Sonntag hatten wir nur einen einzigen Programmpunkt, den Pisa Marathon. Obwohl schon um neun Uhr gestartet wird, konnten wir aufgrund der idealen Lage unseres Hotels doch verhältnismäßig lange schlafen. Um halb Sieben scheuchte mich der Wecker dann doch aus dem Bett und nach einem kurzen Frühstück blieben sogar noch ein paar Minuten, um nochmals auf der Matratze zu entspannen. Angesichts der doch recht frischen 3 Grad wollten wir nicht zu lange im Freien verweilen und machten uns erst eine dreiviertel Stunde vor dem Start auf den Weg. Silke begleitete uns dankenswerterweise, so dass wir unsere warmen Jacken erst kurz vor dem Start an sie weitergaben. Vor der „Wunderwiese“ herrschte schon reges Treiben. Zahlreiche Läufer und Touristen mischten sich bunt durcheinander und es wurden Unmengen von Erinnerungsfotos geschossen. Auffällig war auch das große Aufgebot an Militär und Polizei. Mir war deren Präsenz schon an den Vortagen an den wichtigsten Punkten der Stadt aufgefallen, heute schoben noch ein paar Soldati und Carabinieri Extradienst. Zudem wurde die Zufahrt zum Start- und Zielbereich durch große Betonpoller verunmöglicht.

Durch die alte Stadtmauer gleich hinterhalb der Piazza dei Miracoli erreichten wir den Startbereich. Aus allen Richtungen strömten Läufer heran, viele von ihnen mit Nikolausmützen, manche sogar im kompletten Weihnachtsmann-Kostüm inclusive Rauschebart. Es waren nun noch etwa zwanzig Minuten bis zum Start und wir wollten uns in den Startbereich begeben. Das hieß aber auch, dass wir uns von unseren wärmenden Jacken trennen mussten, denn Silke hatte natürlich keinen Zutritt. Am Eingang wurden unsere Startnummern kontrolliert und somit war der Weg für uns frei, auch wenn diesen zwei quergestellte Militär-Jeeps erschwerten. In der Sonne ließ es sich dann doch ganz gut aushalten. Vor allem versprach die Sonne perfektes Laufwetter. Rund 10 Grad sollten es am Ende noch werden.

Wie schon in den vergangenen Jahren tummelten sich etwa 3500 Läufer im Startbereich auf der Piazza Manin. Zu den rund 1300 Marathonis gesellten sich etwa genauso viele Halbmarathonis. Der Rest hat sich für den Christmas Family Run entschieden, der über drei, sieben oder vierzehn Kilometer geht. Wir werden alle gemeinsam auf die Reise geschickt und das ohne in Startblöcke aufgeteilt zu sein. Das verspricht nach dem Start ein herrliches Durcheinander. Mir ist das in diesem Moment aber egal, da ich hier bin um Spaß zu haben und nicht um eine persönliche Bestzeit zu laufen. Als ich die Startlinie überquere finde ich mich auf der breiten Via Bonanno Pisano wieder und es ist wirklich genügend Platz da, um das richtige Tempo zu finden. Gemütlichere Läufer kann ich so problemlos überholen, die schnelleren haben auch keine Mühe an mir vorbeizukommen.

Kurze Zeit laufen wir an der alten Stadtmauer entlang, um kurz vor einer Brücke über den Arno, nach links auf die Piazza di Terzanaia abzubiegen. Rechts von uns befindet sich die Cittadella Vecchia. Nun geht es eine ganze Weile am Arno entlang. Die noch tiefstehende Sonne blendet etwas, dennoch genieße ich diesen Streckenteil ganz besonders. Zur Linken passiere ich teilweise wunderschöne Bauten und zur rechten liegt der Arno. Er ist mit 241 Kilometern der achtlängste Fluss Italiens, wobei wir heute nur wenige Kilometer davon zu Gesicht bekommen werden. Vor mir erkenne ich Rolf Keßler, der wie immer in seinem Clownkostüm unterwegs ist. Ich versuche auf ihn aufzuschließen, was mir jedoch nicht gelingt. Wir befinden uns nun auf Höhe der Ponte di Mezzo, einer Brücke die über den Arno und direkt in die Fußgängerzone Pisas führt.

Gegenüber geht es in die Borgo Stretto, die mir mit ihren Laubgängen und diversen kleinen Cafés wesentlich besser gefällt. Doch noch geht es für uns weiter am Arno entlang in Richtung Osten. Auf der genüberliegenden Flussseite kann ich schon zahlreiche Läufer erkennen, die bereits an der Ponte di Fortezza gewendet haben.
Nur noch wenige hundert Meter habe ich vor mir, bis ich ebenfalls den Arno überqueren und in westliche Richtung zurücklaufen darf. Die Santa Maria della Spina ist eine der nächsten Sehenswürdigkeiten, die mir am rechten Straßenrand ins Auge sticht. Die kleine Kirche fällt durch ihre zahlreichen Spitztürme auf und wurde im Jahre 1230 erbaut. Sie ist auch als Dornenkirche bekannt, da lange Zeit ein Dorn der Dornenkrone in ihr aufbewahrt wurde. Die Santa Maria della Spina musste in der Vergangenheit mehrfach aufgrund von Hochwasserschäden restauriert werden. Wenige Meter später biegen wir nach links ab und von nun an ist erst mal Schluss mit dem Sightseeing. Wir laufen nun eine Zeitlang durch San Antonio, einem weniger schönen Stadtteil von Pisa, bevor wir es durch die Porta Mare in der alten Stadtmauer wieder verlassen.
   
 
Durch ein Wohnviertel laufen wir an den Ortsrand von Pisa und erreichen nach dem Überqueren einer Autobahn die zweite Verpflegungsstelle bei Kilometer 10. Für die nächsten gut 30 Kilometer gleicht die Strecke des Pisa Marathons eher einem Landschafts-, denn einem Stadtmarathon, was mir natürlich entgegenkommt. Wir sind nun in San Piero a Grado, wo es am rechten Straßenrand auch die gleichnamige Basilika zu bewundern gilt. Für Pilger des Mittelalters war die Basilika eine bedeutende Station auf ihrem Weg nach Rom, da Petrus hier zum ersten Mal einen Fuß auf italienischen Boden gesetzt haben soll. Weiter geht‘s zwischen teils noch grünen Wiesen und Feldern hindurch in Richtung Meer. Meine Kamera benutze ich nur noch gelegentlich und habe so etwas mehr Zeit die Landschaft zu genießen. Gerade jetzt im Dezember, wo zuhause schon alles licht und grau ist, weiß ich das Grün umso mehr zu schätzen. Bei Kilometer 13 verabschieden wir uns von den Halbmarathonis, die sich nun auf den Rückweg machen. Es wird etwas ruhiger auf der Strecke. Eigentlich sieht man nur noch kleine Grüppchen laufen, was mir jedoch endlich die Gelegenheit gibt, mal unbemerkt hinter einem Busch zu verschwinden.

Die nächste Verpflegungsstelle wartet bei Kilometer 15 auf uns. Dort ist richtig Stimmung, denn offensichtlich kennen sich Läufer und Helfer. Da ich mehrmals das Wort „Birra“ und Gelächter vernehmen konnte, ging ich mal davon aus, dass ein Helfer versuchte einen Freund zum Frühschoppen zu überreden. Als er mich sah – ich lief heute in „Tracht“ – hellte sich sein Blick auf und ich konnte, als ich als Bayer enttarnt war, einfach nicht nein sagen. Ein halber Becher Birra und weiter ging‘s. Vor mir lag nun ein herrlicher Pinienwald, dessen Schatten ich heute zwar nicht gebraucht hätte, aber trotzdem genoss ich jeden Meter zwischen den Bäumen. Zwischen grünen Wiesen näherten wir uns nun endgültig dem Marina di Pisa. Als wir die Küstenstraße erreicht haben, biegen wir erst mal nach links ab und laufen in Richtung Süden. Rechts von uns befinden sich die Eingänge zu den unterschiedlichen Badestränden. Meine Welt wäre das im Sommer sicher nicht, aber heute brauche ich mir eh keine Gedanken über einen Strandbesuch zu machen. Erstens habe ich noch etliche Kilometer vor mir und zweitens ist eh zu kalt, obwohl wir uns inzwischen sicherlich dem zweistelligen Bereich nähern.

Auf den kommenden rund drei Kilometern haben wir nun Begegnungsverkehr mit den schnelleren Läufern. Schon nach wenigen Metern kommt mir der 3:15-Stunden-Pacer entgegen und ich beginne das Feld nach bekannten Gesichtern abzusuchen, was gar nicht so leicht fällt, da mich die Sonne ordentlich blendet. Rolf Keßler war aber leicht auszumachen und als ich ihn mit einem lautstarken „Grias di“ grüßte, schien er ziemlich überrascht ein ihm bekanntes Gesicht zu sehen. Leider übersah ich Normann, von dem ich wusste, dass er ebenfalls dabei war. Er dürfte knapp hinter Rolf gewesen sein. Immer wieder kam es nun zu spaßigen Begegnungen, da ich ja in meinem bayerischen Lauf-Outfit doch etwas auffiel. Brasilianer, Chinesen und ein barfußlaufender Japaner im Kimono klatschten mit mir ab und ich hatte richtig Spaß. Sonst hätte dieser Streckenabschnitt auch durchaus etwas zäh werden können. Denn eigentlich ging es drei Kilometer stur geradeaus. Wenden, und das gleiche Stück zurück. So war es recht unterhaltsam, auch wenn mich ein Schweizer mit einem „Ah, ein Tiroler“ geographisch falsch einordnete.

Die Gerade war aber noch lange nicht zu Ende. Weitere acht Kilometer ging es am Ende der Begegnungsstrecke weiter geradeaus. Aber wir hatten nun einen tollen Blick auf das Meer. Das hatte schon was. Zahlreiche Touristen und auch Einheimische nutzten den sonnigen Tag für einen Spaziergang am Meer, straften uns jedoch mit Missachtung. Beifall oder Zuspruch erhielten wir von ihnen nicht. Immerhin machten sie stets zur rechten Zeit den Weg frei und zwangen uns keine zusätzlichen Meter auf. Am Ende der Gerade durchliefen wir eine Rechtskurve und links von uns lagen nun die zahlreichen Yachten im Marina di Pisa. Wir hatten nun wieder Gegenverkehr. Nur leider nicht mehr durch Läufer. Die Gegenspur war für den Autoverkehr freigegeben und offensichtlich suchten einige Menschen den Weg ans Meer. Immerhin konnte ich unter den Fahrzeugen ein paar Schätzchen entdecken. Vor allem drei Lancia Delta Integrale 16V in Folge ließen mein Oldtimerherz höherschlagen.

Unbemerkt erreichten wir so wieder Pisa und ich konnte es kaum glauben. Es lagen nur noch drei Kilometer vor mir. Wir überquerten den Arno auf der Ponte di Cittadella und schon hatte ich wieder Orientierung. Nur noch etwas am Arno entlang, dann durch die Borgo Stretto und schon bald würde ich den Torre Pendente, alias Schiefer Turm von Pisa vor mir sehen können. Das verleiht Flügel. Das war auch dringend notwendig, denn kurzfristig hatten sie die drei Mädels mit ihrem 4:45-Stunden-Ballon an mir vorbeigeschoben. So viel Ehrgeiz hatte ich dann doch noch und ich nahm ihnen bis ins Ziel nochmal drei Minuten ab.

Kurz bevor ich auf den Piazza dei Miracoli einbog, erkannte ich Silke und Fossy, die auf mich warteten. Das brachte sicherlich nochmals zwei Sekunden extra. Im Ziel gab‘s eine wirklich tolle Medaille, eine Wärmedecke, ein Erfrischungsgetränk und zusätzlich einen tollen Blick auf das Dreierensemble von der Wunderwiese. Wow, was für ein Zieleinlauf. Ich war und bin vom Pisa Marathon noch immer begeistert. Den Abend ließen wir – welch Wunder – bei einem Italiener ausklingen. Nach einem erneuten Besucht von Florenz ging‘s am Dienstag ohne Umwege und Verspätung wieder nach Hause. Diese sechs Tage werden uns mit Sicherheit unvergessen bleiben.

   
 
Greppi


4:42:24


 
   
HOME  | TERMINE | TRAINING | NEWS | MEDAILLEN |  LINKS |  RUNNER | KONTAKT