21.10.2023 Marathon am Lech – Alpen Trail SC
Autor: Bernie Manhard
 
 
ber23
 

Die Erstaustragung – wenn man so will – des „5. Marathon am Lech – Alpen Trail“ fand bereits im April statt, verletzungsbedingt leider ohne mich als aktiven Läufer. Als Organisator und Streckenchef war ich natürlich vor Ort, aber nur mit dem Radl unterwegs zur Betreuung und für Fotos. Zudem war Greppi damals nach Krankheit nur bedingt lauffähig und absolvierte nur ein Teilstück. Zu guter Letzt schwächelte auch noch Charly am Austragungstag und brach nach 27 km ab. So reifte bereits noch während der Zieleinläufe in uns der Gedanke, einen „SC“ also eine zweite Chance auszurichten. So wie wir es bereits einmal beim APPM in Sonthofen gehandhabt haben. Spontan schloss sich Jürgen an, der unbedingt noch einmal dabei sein wollte.

Somit waren wir schon vier Teilnehmer in spe, was wichtig ist, um den Marathon auch offiziell gewertet zu bekommen. Die Regeln des 100 Marathon Club Deutschland – vermutlich sogar weltweit – sind hier recht einfach. Eine erfolgreich absolvierte und damit zählbare Marathonteilnahme liegt vor, wenn der Teilnehmer im Rahmen einer jedermann zugänglichen Veranstaltung eine vom Veranstalter als veranstaltungskonform gewerteten und dokumentierten Marathon zu Fuß erbringt. Die Streckenlänge muss dabei mindestens 42,195 km betragen, der Wettkampf oder Gruppenlauf öffentlich ausgeschrieben sein und dabei mindestens drei Teilnehmer am Start sein. Mit der Ausschreibung auf unserer Team-TOMJ-Website und der Vermessung per GPS sind die grundsätzlichen Voraussetzungen erfüllt.

Greppi muss leider absagen, er befindet sich noch nicht in ausreichender Form um einen Marathon zu bestreiten. Aber wir sind zu dritt, das genügt und so stehen am Samstag, neben mir noch Charly und Jürgen bereit für die „Second Chance“. Das Wetter ist mit etwa 15 Grad zur Startzeit ganz ordentlich, es kommt sogar hin und wieder die Sonne zum Vorschein.

Wir starten am Weitmannsee Richtung Süden, an der Ostseite des Weitmannsee entlang, nach 4 km sind wir am Lech. Mir fehlen nach den wenigen Wochen in denen ich mich wieder im Lauftraining befinde, noch die ganz langen Einheiten, so wird es mir nicht möglich sein, ohne Hiking-Abschnitte durchzukommen. Jürgen wird in zwei Wochen in New York City als 6-Stunden Pacer fungieren, so wäre das vielleicht eine ganz gute Richtzeit. Wir richten uns nach Jürgens Tempo und das klappt sehr gut.

Nach überqueren der Verbindungsstraße nach Königsbrunn geht es rauf auf die Dammkrone des Mandichosees. Von hier bekommen wir einen schönen Blick auf die Alpen geboten, auch ein Grund weshalb diese Austragung den Zusatz „Alpen Trail“ trägt. Immer am Ostufer entlang auf teils wunderbaren Trails erreichen wir nach gut 15 km die Staufstufe auf Höhe Scheuring, hier ist unser südlichster Punkt erreicht und auch die meisten Aufstiegsmeter. Auch wenn man es kaum merkt, es geht vom Start weg immer leicht bergan und wir sammeln auch 60 Höhenmeter dabei ein. Über das Kraftwerk und anschließend auf der gegenüberliegenden Lechseite geht es zurück.

Der herrliche, von uns früher einmal Bibertrail getaufte Pfad, den wohl die Fischer hier einst getrampelt haben, zwischen km 25 und 26,5 führt uns bis fast auf Uferhöhe an den Lech. Wie bei der Austragung im April, bekommen auch wir heute eine Kreuzotter vor die Füße. Die junge Schlange quert unseren Weg und ist gar nicht begeistert, dass wir sie fotografieren.

Nach 28 km sind wir wieder etwas westlicher zurück an der Meringer Straße, hier beginnt eine etwas größere Schleife abseits des Lechs durch den Stadtwald bei Königsbrunn. Wir haben Glück und können in etwas größerer Entfernung die fünf jungen goldbraunen Przewalski Hengste (sprich: Schewalski) ausmachen, die in der Königsbrunner Heide derzeit leben. Przewalski Pferde stammen ursprünglich aus den weiten Steppen Zentralasiens und sind die letzten echten Wildpferde. Charly und ich wären an ihnen vorbeigelaufen, aber Jürgen hat sie erspäht und uns darauf aufmerksam gemacht.

Nach passieren des Wildpferdgeheges geht es auf direktem Weg zurück an den Lech, von wo es nach Süden wieder zurück bis zur Lechstaustufe 23 geht. Wir liegen immer noch ganz knapp an der sub-6-Grenze. Aber Charly zieht jetzt das Tempo an, möchte unbedingt die Zeit unterbieten, mir läuft es auch noch ganz ordentlich, so versuche ich dran zu bleiben. Zurück auf der östlichen Lechseite geben wir noch mal alles, was in uns steckt und können die 6 Stunden noch um ein paar Minuten unterbieten. Wir sind alle drei happy, war ein super Tag, hat Spaß gemacht und „Second Chance“ genützt.

Für mich gilt nach über 13 Monaten verletzungsbedingter Marathonpause: I’m back.

Marathon am Lech
MM Reit im Winkl
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Marathon am Lech SCKuhsee Marathon

   
 
 
Charly
Bernie
5:51:28
5:51:28
 
 
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