7.3.2010, Marató Barcelona
Autor: Magic    
 
 
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Bevor ich mit dem eigentlichen Bericht vom diesjährigen Barcelona Marathon beginne, sei mir eine kurze Erklärung des Begriffes “Gaudi” gestattet. Während wir in Bayern unter dem Begriff „Gaudi“ einfach nur Spaß verstehen, denkt der Barcelona Besucher natürlich nur an den berühmten Baumeister. Das Stadtbild Barcelonas ist von Gaudis Architektur geprägt. Antoni Gaudi wurde 1852 in Reus geboren und erhielt seinen Abschluss in Architektur im Jahre 1878. Von Anfang an unterschieden sich seine Entwürfe von denen seiner Zeitgenossen. Gaudis Werk wurde maßgeblich von Formen aus der Natur beeinflusst. Charakteristisch für seine Architektur sind Konstruktionen aus gerundeten Steinen, in sich verdrehte Eisenskulpturen und ganzheitliche Formen. Die Marathon-Strecke ist ein Sightseeing Kurs auf den Spuren Gaudis Meisterwerke, dazu später im Bericht mehr.

Zusammen mit Georg, ging es am Samstag bei starkem Schneetreiben leicht verspätet mit Spanair von München nach Madrid.
(Anmerkung von Georg: ich sage nur Martin „Planlos“ Schöll. Nach Madrid? So ging es die ganzen zwei Tage. „Wann sind wir da?“, „Wo müssen wir hin?“, „Wie viele Stationen mit der U-Bahn sind es noch?“, „Sind wir hier jetzt richtig?“).
Anmerkung des Red.: Ja, sorry, Georg, der „Großstadt Choleriker“ hat Recht, wir flogen selbstverständlich nach Barcelona. Hatten wir beim Abflug noch minus 3 Grad, erwarten uns zwei Stunden später in Barcelona angenehme 10 Grad. Gegen 17:30 Uhr konnten wir unser Gepäck in Empfang nehmen und es ging auf direktem Weg zum Placa Espanya. Hier ist die Marathon Messe, der Start & Ziel Bereich und auch einer der Verkehrsknotenpunkte Barcelonas.

Die Messe an sich ist recht überschaubar und das hohe Preisniveau in Spanien für Laufequipment machten es eigentlich unmöglich irgendetwas zu kaufen. Die Startnummernausgabe ist sehr gut organisiert und nur 10 Minuten nach Eintreffen auf der Messe, hatten wir unsere Nummer, ein Starter Shirt und die übliche Marathon-Tüte, die relativ spärlich gefüllt war. Da der Marathon-Start in Barcelona bereits um 8:30 Uhr angesetzt ist, machten wir uns, nach kurzem Stopp im Supermarkt, sofort auf in unser Hotel. Die Metro in Barcelona ist einfach und gut organisiert. Ich empfehle den Wochenendreisenden eine 10er Karte für ca. 8,- EUR. Vom Flughafen gibt es einen Airport Bus, der für 4,50 EUR direkt und ohne Zwischenstopp, in ca. 20 Minuten, zum Placa Espanya fährt.

Am Sonntagmorgen trafen wir ca. 60 Minuten vor dem Start an der Messehalle ein.
(Anmerkung von Georg: Nachdem wir am Vorabend ca. 10 Minuten kontrovers diskutiert hatten, ob wir um 5:40 h aufstehen müssen – Martin, oder es nicht ausreicht, gemütlich um 6:00 h aufzustehen – Georg. Original-Zitat von Martin: „Man muss mindestens 3 Stunden vor dem Start aufstehen!“ Woher diese Regel stammt? I do not know! Und Georg fügte sich des Friedens willen des Masters Willen).
(Anm. d. Red.: Wäre Georg nicht erst 2:45 Stunden vor dem Start aufgestanden, wäre er auch nicht 15 Minuten nach mir im Ziel gewesen!)

Die Stände waren alle abgebaut und aus der Marathon Expo, wurde so ein Raum zum Aufwärmen für die Läufer. Das war auch gut so, denn es hatte gerade mal 5 Grad, gefühlte 2 Grad. An der Kleiderabgabe herrschte reges Treiben, denn die Hauptfrage der Läufer war, was zieht man an. Selten in meinen 63 Marathons ist mir diese Entscheidung so schwer gefallen, wie diese Mal. Es war alles am Start. Läufer mit Shorts und ärmellosem Singlet, ebenso wie Starter mit langer Hose, zwei Windstopper Jacken, Mütze und Handschuhe. Ich entschied letztlich ohne Weste, dafür aber mit Ärmlingen, ¾ Tight, Mütze und Handschuhen zu laufen. Eine gute Entscheidung, stiegen die Temperaturen während des Rennens doch nie über 8 Grad. Am Ende des Laufes wollte ich kein Kleidungsstück missen, vor Allem nicht die coole Erdinger Alkoholfrei Mütze, mit der Georg und ich an den Start gingen und uns so im Läuferfeld relativ gut finden konnten.

10 Minuten vor dem Start machten wir uns auf den Weg in unseren Startkorridor. Hier muss man sagen: Perfekt organisiert! Kein Gedränge, Alle Läufer haben entsprechend Ihrer Zielzeit farbige Nummern und so ist die Startaufstellung trotz 12.000 Marathonis äußerst stressfrei. Zu den Klängen von Freddy Mercury‘s und Montserrat Caballe‘s Barcelona, fiel der Startschuss.

Die ersten Kilometer verlaufen relativ flach und bei KM 4 erreicht man das Camp Nou, der erste Höhepunkt der Strecke. Das „Neue Spielfeld“ ist die Heimat des FC Barcelona und bietet 98.787 Zuschauern Platz. Damit ist es das größte Stadion Europas. Nachdem das Stadion von den Läufern umrundet wird kommt man bei KM 12 wieder zum Start-/Ziel-Bereich am Placa Espanya. Die kleinere von zwei Runden ist damit geschafft. Ich persönlich habe mit keine besondere Taktik zurechtgelegt, sondern habe beschlossen einfach nach Gefühl zu laufen. Diesen Entschluss hat mein Garmin Forerunner 310 wohl auch mitbekommen und bei KM 12 seinen Dienst eingestellt.

Die kommenden 30 Kilometer sind in meinen Augen eine der schönsten Marathonstrecken Europas. Bei KM 13 biegen die Läufer auf die Gran Via ein, laufen rechts am Placa Catalunya vorbei und erreichen bei KM 18 die Sagrada Familia. Die ursprünglich im neukatalanischen Stil von Antoni Gaudí entworfene Kirche wurde 1882 begonnen, jedoch bis heute nicht vollendet und zählt als UNESCO Weltkulturerbe. Besonders schön ist es, dass die Strecke unmittelbar an der Kirche vorbeiführt und es keinen Probleme zwischen Marathonis und Touristen gibt.

Jetzt ist der HM erreicht und die dort aufgestellte Uhr zeigt für mich eine HM-Zeit von 1:32 Stunden. Bei KM 22 müssen wir über die Pont Calatrava, eine nicht einfach zu laufende Brücke. Generell ist der Kurs nicht besonders bergig, aber es gibt immer wieder lange Passagen, die leicht bergauf bzw. bergab führen. Bei KM 25 biegt man auf die Diagonal ein. Eine Straße, die wie der Name schon sagt, die Stadt diagonal durchschneidet. Hier kommen einem auch vom Wendepunkt bei KM 27, Placa de les Glories, die führenden Läufer entgegen. Dieser gegenläufige Abschnitt zwischen KM 25 und KM 30 ist sicher der Knackpunkt des Kurses.

Danach geht es relativ flach am Meer entlang zum olympischen Hafen, dem Porto Olimpic. Bei KM 35 geht es wieder in die City und ab diesem Punkt wird man von der Stimmung der Zuschauer getragen. Vorbei am Parc de Ciutadella geht es durch den Arc de Triomf (dem spanischen Triumphbogen) zum Placa Catalunya. KM 37 und 38 sind dann auf der berühmten Rambla und ab KM 41 sieht man schon die beeindruckenden Türme am Placa Espanya.

Mein Fazit: Der Barcelona Marathon ist ein Muss für Marathon-Touristen und die schöne Strecke, die gute Organisation und tolle Stimmung, werden mich sicher noch einmal in Barcelona laufen lassen. Ich erreichte nach 3:02 Std. das Ziel und das ohne größeres Problem, mal abgesehen von meiner Garmin Uhr.

Bei einem Sprudelbad in unserem Hotel und bei leckeren Tapas lassen wir diesen gelungen Tag ausklingen.
 
Start-und Zielbereich an der Plaça d'Espanya.
Der erste Weg führte an den Startbereich zur
Messe.
Placa Catalunya.
Die Sagrada Familia passt nicht auf das Bild.
Wendepunkt ist am pompösen Riesenphallus
der Wasserwerke.
Wir haben es geschafft.
Im Zielbereich...
...wird auch noch einiges für's Auge geboten.
Gold ist das aber nicht?
Sprudelbad in unserem Hotel.
 
   
 
 
         
             
 
Magic (TGVA)
Georg
(TGVA)
3:02:57
3:17:55
 
         
             
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