Zum
zweiten Mal veranstaltete Freiburg einen Marathon/Halbmarathon.
Mit insgesamt 11.960 Finishern (2.399 Männer und 513 Frauen
beim Marathon) wurden wohl auch die kühnsten Erwartungen der
Organisatoren bei weitem übertroffen. Über 70.000 Zuschauer
und 42 Bands, alle 500 m eine, standen an der Strecke und sorgten
für Stimmung.
Am Samstag sah es wettermäßig wirklich ganz traurig aus.
Mäx, Gabi und ich kamen mit dem Auto über dem Schwarzwald
angereist, dort oben lag noch etwas Schnee und auch in Freiburg
selbst war es sehr windig und kalt, wir rechneten für Sonntag
mit dem schlimmsten. Otto, Tanja und „Schölli“
waren auch da.
Für viele Läufer war vor dem Start die entscheidende Frage:
Kurz oder lang laufen? Bis 5 Minuten vor dem Start war es bewölkt
und doch recht frisch (um die 10 Grad). Dann aber kam plötzlich
die Sonne raus und es gab noch hektische Umziehaktionen im Startbereich.
Während dem Lauf haben sich Sonne und Wolken immer wieder abgewechselt,
die Temperaturen insgesamt aber waren zum laufen ideal. Für
die vielen Zuschauer hätte es vielleicht etwas wärmer
sein können.
Pünktlich um 11:05 fiel dann der Startschuss, die Menge setzte
sich ganz langsam in Bewegung. Wir standen mit Martin, der als 3:45er
Pacer eingeteilt war, an der zweiten Startlinie. Um die Menge zu
entzerren wurde diese genau vor uns eingezogen und wir mussten dann
10 Minuten warten bis für uns der zweite Startschuß fiel.
Mein Vorhaben mit dem 3:30er-Tempomacher zu laufen wurde mir hiermit
aber zu Nichte gemacht. Da ich mich gut fühlte, versuchte ich
trotzdem den Weg nach vorne zum "3:30er" zu finden, was
mir natürlich zum Verhängnis wurde. Viel zu schnell lief
ich die erste Hälfte an und kam mit neuer Halbmarathonbestzeit
von 1:39:53 zum ersten Mal über die Ziellinie, wir Marathonis
mussten die Strecke zweimal durchlaufen. Mäx war auch in großer
Form und ging mit 1:45 durch. Otto lief natürlich mit Tanja
die erste Runde an, hinter Martin’s Pace-Gruppe.
Von Anfang an säumten viele Zuschauer die Strecke, besonders
viel los war natürlich in der Stadtmitte. Dazu kamen natürlich
noch die 42 Bands (viele verschiedene Stilrichtungen waren vertreten),
die die Stimmung zusätzlich anheizten. Die Strecke hat einen
nicht erwähnenswerten Höhenunterschied von 52 Metern.
Bei km 26 mußte ich aber Tribut zollen, für mein viel
zu hohes Anfangstempo, ich konnte mich nur noch mühevoll auf
den Beinen halten. Nur der Umstand, dass ich jetzt wieder in der
Stadtmitte war, wo wirklich viele Zuschauer waren, lies mich noch
weiterlaufen. Ich wäre jetzt schon gerne ein Stückchen
gegangen. Bei km 33 war ich dann unerwarteter Weise doch wieder
etwas erholt und so konnte ich das Tempo wieder etwas anziehen.
In der Zähringer Straße, kurz nach der Wendemarke bei
km 39, sah ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite
schon Mäx kommen. Er hatte doch gewaltig Zeit auf mich gut
gemacht und lag ungefähr noch einen Kilometer hinter mir. Das
gab mir noch mal einen Schub, einholen wollte ich mich jetzt auch
nicht mehr lassen. Auf der Zielgerade konnte ich noch mal einen
Endspurt hinlegen und immerhin mit neuer Bestzeit von 3:38:30 ins
Ziel stürmen.
Tani kam dann auch gleich 3 Minuten nach mir, gefolgt von Mäx,
der ebenfalls eine neue persönliche Bestmarke setzen konnte.
Martin setzte wie immer eine Punktlandung für seine 3:45er-Leute.
Otto lag dann knapp über der
4-Stunden-Marke.
Freiburg hat in der Kürze wirklich einen tollen, schon fast
kultigen Marathon aus der Taufe gehoben.
Unsere Zeiten konnten sich sehen lassen!
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