21.4.2018 Dreiburgenland Marathon  
Autor: Andreas Greppmeir    
     
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Fünf Jahre ist es nun her, als ich das erste Mal nach Thurmansbang zum Dreiburgenland Marathon fuhr. Damals waren Bernie und Jan mit dabei. Seitdem ist Thurmansbang fest in meinem jährlichen Laufkalender vermerkt. Auch Charly begleitete mich schon in den Bayerischen Wald, so dass das Team TOMJ stets in anderer Besetzung am Start war. Dieses Jahr musste ich Kati Schramm mit ins Boot holen, um nicht alleine vor Ludwigs Hoteltür zu stehen.

Als wir also am Freitagabend vor dem Wellnesshotel Schürger einparkten, waren wir keineswegs alleine. Ein Reisebus voller Walker aus Hof erreichte zur selben Zeit sein Ziel, so dass Kati und ich das Einchecken erst mal verschoben, um nicht in der endlos langen Schlange an der Rezeption anstehen zu müssen. Wir holten gleich mal bei Stephanie unsere Startnummern ab. Schließlich konnten wir Ludwig doch noch an der Rezeption begrüßen und es gab ein freudiges Wiedersehen. Wir nahmen noch unsere Zimmerschlüssel in Empfang und quartierten uns schnell ein, da mein Magen beim Gedanken an Ludwigs Zwiebelrostbraten kaum überhörbare Geräusche von sich gab.

Im Garten fanden wir zwischen zahlreichen anderen Gästen doch noch einen Tisch. Doch als wir bei der Bedienung nach der Karte fragten, entglitten mir kurz die Gesichtszüge. Heute gibt es nur die Möglichkeit an der Nudelparty teilzunehmen, da die Küche aufgrund der vielen Übernachtungsgäste sonst nicht mehr klarkommen würde, war die überraschende Antwort. Das musste ich erst einmal sacken lassen. Kati schien auch nicht begeistert, hatte ich ihr doch im Vorfeld schon von Ludwigs leckerer Küche vorgeschwärmt. Zwischenzeitlich hatte sich noch Ulrich Tomaschewski vom 100-Marathon-Club, nebst Gattin bei uns am Tisch eingefunden. Es gab natürlich viel zu erzählen und kurzzeitig waren die Gedanken an den Zwiebelrostbraten verflogen. Mein Magen meldete sich jedoch schließlich wieder und ich machte mich kurzentschlossen auf den Weg in Richtung Küche.

Es ist schon etwas ruhiger geworden erklärte man mir dort und voller Hoffnung machte ich mich auf die Suche nach Ludwig. Im Saal gab es einen Vortrag über die Ernährung beim Laufen und so fand ich dort auch Ludwig. Ich erklärte ihm kurz, dass ich ja nicht nur wegen des Marathons da sei, sondern auch wegen seiner Speisekarte. Kurze Zeit später konnte ich Kati die erlösende Nachricht überbringen. Zwei Portionen Zwiebelrostbraten sind in Auftrag und so saßen wir rund eine halbe Stunde später satt und zufrieden vor unseren leeren Tellern. Wir dankten Ludwig noch für den ganz speziellen Service und verzogen uns dann auf unsere Zimmer. Es galt noch die Klamotten vor den Marathon herzurichten und dann ging`s ins Bett.

Nach einem kurzen Frühstück standen Kati und ich am nächsten Morgen schon zeitig vor dem Hotel, um nach weiteren Lauffreunden Ausschau zu halten. Frank Reichl war der erste, der mir in die Arme lief und auch Florian Kratz, wie gewohnt in Sandalen und Schottenrock gekleidet, gesellte sich bald zu uns. Mit Olaf Schmalfuss war unsere spaßige Truppe dann auch komplett. Es gab viel zu erzählen und zu lachen, aber irgendwann wurde es dann doch ernst und wir gesellten uns zu den anderen rund fünfzig Marathonis hinter den Starbogen. Kati scannte das Feld nach weiblichen Teilnehmern ab und musste schon genau schauen. Mit ihr waren es heute nur vier weitere, was ihr schon mal einen Platz in den Top Five sicherte. Nach unserem straffen Programm in den letzten Wochen hatten Kati und ich schon im Vorfeld ausgemacht, einen gemeinsamen, gemütlichen Trainingslauf zu absolvieren, auch wenn dies bedeuten sollte, dass wir als inoffizielle Besenläufer unterwegs sein würden.

So ließen wir es auch langsam angehen. Kurz nach dem Start machte ich Kati noch auf Thurmansbangs Friseurladen, namens „MarHaarTon“ aufmerksam und schon kurz darauf lag der erste Anstieg vor uns, den wir gleich gehend bewältigten. Heute hieß es von Anfang an Körner zu sparen. Es war schon jetzt angenehm warm und würde im Laufe des Tages mit zu erwartenden Temperaturen von rund 28 Grad noch richtig heiß werden. Im Wald eingetaucht nahmen auch schon bald das lange Gefälle bis Kilometer 5 unter die Füße. Die Läufe der letzten Wochen machten sich jetzt schon etwas in den Oberschenkeln bemerkbar und wir wagten einen kurzen Blick nach hinten. Das Feld hinter uns war überschaubar. Wir ließen uns jedoch nicht aus der Ruhe bringen und nahmen nach der ersten Verpflegungsstelle auch gleich die „Prager Schikane“ in Angriff, nicht ohne, dass ich Kati von deren Bedeutung in Kenntnis setzte. In den letzten Jahren hat sich bei mir einiges an Wissen über Thurmansbang, dessen Umgebung und über den Marathon selbst angesammelt, das ich jetzt natürlich an den Mann bzw. an die Frau, in Form von Kati bringen musste.

An den Anstiegen war ich gegenüber Kati immer leicht im Vorteil und wartete so gelegentlich bis sie wieder aufgeschlossen hatte. Auf den kommenden Kilometern gab es natürlich immer wieder Streckenabschnitte, die bei mir Erinnerungen an die vergangenen Teilnahmen hervorriefen und so kamen wir gut voran. Auch die eigentlich etwas zähe Strecke auf der Staatsstraße von Schadhamm, über Kollnberg und Thurmannsdorf nach Loderhof mit ihren zahlreichen langen Anstiegen brachten wir gut hinter uns. Ich warnte Kati jedoch schon vor der zweiten Runde. Dann scheint dieser Teil der Runde doch immer etwas länger zu werden. Bald ging es dann am Museumsdorf Bayerischer Wald vorbei und ich musste Kati natürlich auch von meinem „Blitzbesuch“ im Museum erzählen, als ich während des Marathons einfach, und natürlich ohne zu bezahlen, ins Gelände lief, um ein paar Fotos zu machen.

Danach geht`s kurz durch die Unterführung und der Dreiburgensee liegt vor uns. Wir umrunden ihn, erreichen die nächste Verpflegungsstation und weiter geht`s in Richtung Bründl Kapelle. Kati ist nun schon etwas müde und ich unterhalte sie weiter mit meinen Geschichten. Als ich ihr erkläre, dass das Wasser der Quelle an der Kapelle Augenleiden lindern soll, nimmt Kati gleich einen großen Schluck. Auf den kommenden rund vier Kilometern zurück nach Thurmansbang lassen wir nicht nur die Führenden des Halbmarathons, die eine Stunde nach uns gestartet sind, ziehen. Auch ein paar Marathonis finden immer wieder den Weg an uns vorbei.

 
 
 
 
Bald durchlaufen wir zum zweiten Mal den Startbogen vor Ludwigs Hotel. Er kündigt uns lautstark an und wir verabschieden uns winkend auf die letzte Runde. Es ist inzwischen halb eins, wir sind also zweieinhalb Stunden unterwegs. Dass es mit einer erneuten Zielzeit von unter fünf Stunden heute nichts werden würde, war somit klar und ja eh nicht mein Ziel. Das Thermometer dürfte zu dieser Zeit wohl schon die 25 Grad-Marke erreicht haben. Mir ist das schon im Sommer zu warm, aber Ende April wirkt es ungleich wärmer. Also wieder rein in den Wald und den Schatten genießen, so lange es einen gibt. Bei der Verpflegungsstation bei Kilometer 25 wird uns alkoholfreies Weißbier angeboten. Ich mische es mit Cola und hoffe auf eine positive Wirkung des Zaubertranks.

Doch keine fünf Kilometer später merke ich, wie erstmals mein Magen unsanft rebelliert. Blieb ich doch bei den letzten Läufen von meinem üblichen Problem verschont, scheint es sich heute zurückzumelden. Ich versuche das unangenehme Gefühl zu ignorieren, da ich mich sonst noch topfit fühle. Am Ende des Schrottplatzes bei Altfaltern ist auf der zweiten Runde heute eine zusätzliche Verpflegungsstation aufgebaut. Dies hatte Ludwig vor dem Start noch angekündigt. Man wollte aufgrund der hohen Temperaturen den Läufern eine zusätzliche Erfrischung zukommen lassen. Leider war es nur ein Container mit Leitungswasser, bei dem man sich selbst bedienen konnte. Gut gemeint, aber Leitungswasser vertrage ich während des Laufens leider nicht und muss mich damit begnügen, mir das Wasser über den Kopf zu schütten, um mich so etwas abzukühlen. Die nächste Verpflegungsstation ist nicht weit und es sollte so kein größeres Problem für mich darstellen.

An der Verpflegungsstelle in Kollnberg angekommen, fragten wir nach Cola oder ähnlichem. Leider bekamen wir die Auskunft, dass nur noch Leitungswasser übrig ist. Die Läufer vor uns haben die gesamten Cola-Vorräte vernichtet. Tja, das kann passieren, wenn man sich am Ende des Feldes aufhält. So zwang ich mich, doch ein paar Schlucke Wasser zu mir zu nehmen, was mir ordentlich Mühe kostete. Kurz darauf sollte sich das Ganze dann auch schon rächen und ich musste Kati gelegentlich weiterschicken. In der ersten Runde musste ich ja noch gelegentlich auf Kati warten, nun war es anders herum. Kati, nun immer zwei Schritte vor mir, zog mich weiter in Richtung Museumsdorf und zum See. Dort würde die nächste Verpflegung auf uns warten. Ein paar Schlucke Cola und alles wäre wieder gut, versprach ich ihr. Wir hatten dank meines Problems nun auch endgültig die Rolle der Besenläufer übernommen, kamen aber dann doch am Dreiburgensee an. Als mir der Helfer an der Verpflegungsstelle erklärte, dass es nur noch Leitungswasser gäbe, muss ich wohl einen erbärmlichen Eindruck hinterlassen haben. Ohne lang zu zögern, orderte er am Kiosk des Biergartens am See zwei Flaschen kaltes Spezi. Dankbar teilte ich mir mit Kati eine Flasche und gleich ging es wieder viel besser.

So ging es für uns weiter in Richtung Finale. An der Bründle Kapelle war noch etwas Cola übrig, so dass ich auf dem Weg ins Ziel sogar wieder halbwegs frisch war. Gelegentlich musste mich Kati nun an den letzten kleinen Anstiegen sogar wieder etwas einbremsen. So überliefen wir am Ende zufrieden gemeinsam die Ziellinie. Die Zeituhr neben dem Zielbogen zeigte 5:43 Stunden. Naja, keine Glanzleistung, aber angesichts der Umstände ganz in Ordnung. Allerdings war der Zeitnehmer verschwunden. Da beim Dreiburgenland Marathon manuell gemessen wird, es also keine Chipzeitnahme gibt, wäre seine Anwesenheit zur korrekten Zeitnahme also schon erforderlich gewesen. Wir winkten daher kurzentschlossen in die noch laufende Videokamera, die hoffentlich unseren Zieleinlauf dokumentiert hatte. Dann griff ich mir eine der wenigen verbliebenen Finisher-Medaillen, gratulierte Kati zum Erfolg und hängt ihr die Medaille um. Sie tat es mir gleich und erschöpft ließen wir uns vor dem Festzelt auf einer Bierbank nieder und gönnten uns unser Finisher-Bierchen. Frank, Florian und Olaf waren auch noch da. Während natürlich jeder von seinen persönlichen Erlebnissen berichtete, kam plötzlich der Zeitnehmer dazu. „Ihr seid`s schon da? Ich musste mal kurz auf`s Häusl und dachte ich hätte genug Zeit …“ Kati und ich waren begeistert. So etwas hatten wir noch nie erlebt.

Thurmansbang war auch bei meiner fünften Teilnahme wieder ein Erlebnis und auch Kati hatte ihre rund vierstündige Anreise nicht bereut. Beim Ludwig ist es halb einfach „wia dahoam“ und so war es natürlich auch klar, dass wir – wenn auch mit etwas Verspätung – in der Ergebnisliste auftauchten. Ich freu mich auf alle Fälle schon auf meinen nächsten Zwiebelrostbraten beim Ludwig.
 

Greppi

5:43:56  
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