Der Thermen-Marathon feiert heuer sein 25-jähriges Jubiläum. Da gibt es keine Ausreden, da muss man mit dabei sein. Bernie, Charly und ich sind als langjährige Wiederholungstäter natürlich am Start, das ist eh klar. Nach längerer Laufabstinenz sind auch Iris und Mario in Bad Füssing dabei.
Schon im Vorfeld wird ein tolles Rahmenprogramm angekündigt. Günter Zahn, Fackelträger bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München stellte sich nicht nur beim Sportsymposium den Fragen des Moderators und der Zuschauer. Er brachte auch die Original-Fackel von 1972 mit nach Bad Füssing, mit der er damals das Olympische Feuer entzündete. Auch die Fackel, die Günter Zahn 2004 anlässlich der Olympischen Spiele in Athen durch München getragen hatte, wurde im Vorraum der Johannesbad-Therme ausgestellt.
Auch Manfred Steffny war an diesem Wochenende in Bad Füssing. Er ist nicht nur zweimaliger Olympiateilnehmer, sondern quasi auch der „Erfinder“ des Thermen-Marathons. In einer New Yorker Bar schlug er den späteren Organisatoren vor, mit einem Wintermarathon die saisonbedingt leeren Betten in den Bad Füssinger Kurhotels zu füllen.
Die Schirmherrschaft des Jubiläummarathons übernahm in diesem Jahr keine geringere als die mehrfache Boxweltmeisterin, Regina Halmich. Sowohl beim 10-Kilometer-Lauf, als auch beim gemeinsamen Halbmarathon- und Marathonstart gab Regina Halmich der Böllergruppe das Kommando für den lautstarken Startschuss.
Für das gewohnt günstige Startgeld wird es auch in diesem Jahr wieder freien Eintritt in die Therme an zwei Tagen, eine Nudelparty und zwei Freigetränke geben. Eine flache schnelle Strecke und ideales Laufwetter sind ebenfalls angekündigt. Wer sich den Jubiläumsmarathon entgehen lässt, ist einfach nur selber schuld. Es gibt zahlreiche Stadtmarathons bei denen trotz eines wesentlich höheren Startgelds ungleich weniger geboten wird. Vorab habe ich natürlich auch die Starterliste schon studiert und kann mich zudem auf ein Wiedersehen mit vielen Lauffreunden freuen.
So geht`s dann am Samstag vor dem Marathon endlich wieder nach Bad Füssing. Chauffeur ist erneut Charly, auch wenn sein altehrwürdiger Vito inzwischen Geschichte ist. Dankenswerterweise stellt uns sein Arbeitgeber aber ein Auto zur Verfügung, so dass wir bequem und quasi zum Nulltarif anreisen können. Im Parkhotel unweit der Therme beziehen wir am frühen Nachmittag unsere Zimmer und machen uns gleich auf den Weg zur Startnummernausgabe. Hier läuft alles gewohnt reibungslos. In der Cafeteria genehmigen wir uns noch Kaffee und Kuchen, bevor auch gleich unseren ersten Gutschein einlösen. Wenige Minuten später relaxen wir auch schon im wohlig warmen Wasser der Johannesbad Therme und die Vorfreude auf den nächsten Tag steigt von Minute zu Minute.
Die nächsten beiden Gutscheine gehen für die Pasta-Party und ein Freigetränk drauf. Da treffen wir dann auch auf Mario und Beate, die separat angereist sind. Mario konnte dann auch noch einen Tisch bei einem Italiener ergattern, wo wir gemeinsam einen äußerst kurzweiligen Abend verbrachten. Dennoch lagen wir alle zeitig in den Betten, um genügend Kraft für den kommenden Tag zu tanken.
Am nächsten Morgen gönnten wir uns zusammen mit Margot und Klaus Duwe, sowie Toni Lautner noch ein ausgiebiges Frühstück, bevor wir uns auf den Weg zu den Thermen machten. Kaum hatten wir die ersten Schritte vor das Hotel gewagt, begann es auch schon zu schneien. Dicke Flocken machten Lust auf einen echten Wintermarathon. Vor und in den Thermen war auch schon ordentlich was los und für mich war die Zeit fast zu knapp, um mich mit allen Lauffreunden auszutauschen. Für einen kurzen Small-Talk mit Regina Halmich nahm ich mir selbstverständlich Zeit und nachdem sie mir alles Gute für meinen Lauf wünschte, konnte ja nun wirklich nichts mehr schiefgehen. So stand ich dann auch wenig später mit zahlreichen anderen Läufern am Start und konnte es kaum noch erwarten endlich loszulegen.
Die Strecke wurde in den letzten Jahren nicht mehr geändert. Erneut galt es zunächst eine 11-Kilometer-Schleife und im Anschluss eine 10-Kilometer-Schleife zu laufen. Für Iris, die sich nach einer längeren Laufpause für den Halbmarathon entschieden hatte, waren diese beiden Schleifen je einmal zu durchlaufen. Bernie, Charly, Mario und ich dürfen je zweimal durch die Schleifen. Schon nach dem Start wird heute jeder sein eigenes Tempo laufen. Charly will Iris beim Halbmarathon ziehen und danach schauen, wie es läuft. Bernie will es gemütlich angehen lassen und erstmal auf seine geschundenen „Wadln“ horchen. Meine Mission für die erste Runde lautet möglichst viele Fotos für Klaus zu schießen und danach schauen, was noch geht. Mario wird gleich von Beginn an wegziehen, denn das Wort „gemütlich“ ist für ihn eindeutig ein Fremdwort.
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