28.9.2014 Einstein Marathon Ulm  
Autor: Andreas Greppmeir      
 
 
 
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In Ulm lief ich vor fünf Jahren meinen zweiten Marathon und ein Jahr später den Halbmarathon, da ich insbesondere die erste Hälfte dieses Laufs gut in Erinnerung hatte. Fünf Jahre später feiert der Einstein Marathon, der nach Ulms wohl bekanntestem Spross benannt ist, sein zehnjähriges Jubiläum. Also Zeit mal wieder vorbeizuschauen. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass Charly wieder mit an Bord ist. Auch Otto hat nach dem Fränkischen Schweiz Marathon wieder Lust am Marathonlaufen gefunden und ließ sich nicht lange Betteln.

Um sechs Uhr morgens stand Charly mit seinem Bus vor meiner Tür und wir machten uns durch den Nebel auf den Weg zu Otto, um anschließend rund eine Stunde durch die Nebelsuppe in Richtung Ulm zu fahren. Dort angekommen, holten wir erst mal in der Donauhalle unsere Startunterlagen. Mit einem Jubiläumsshirt, einem Einstein-Marathon-Buff und einem Einstein-Marathon-Drink ist unser Sackerl gut ausgestattet. Wir sind zufrieden. Nachdem wir unsere Kleidersäcke im passenden Lkw verstaut hatten, blieb uns noch Zeit nach bekannten Gesichtern zu suchen. Kathi Schramm und Anja Völler waren, wie versprochen, auch da. Toni Lautner von marathon4you.de konnten wir ebenso wie Armin Siebert ausmachen und mit ihnen noch ein paar Takte reden, bevor wir uns in die Startaufstellung begaben.

 
Charly, Otto und Greppi wieder gemeinsam am Start     Vor den Messehallen

Otto und ich gingen in einen der hinteren Startblöcke, da waren wir einfach mal realistisch. Charly verschwand weiter vorne und versuchte sich auch in den Startblock B zu mogeln, sowie Kathi, die sich einfach schon mal mit einer zu erwartenden Zielzeit von 3:20 Stunden angemeldet hatte. Nach den Hand-Bikern und Inlinern, sollten wir um 9:10 Uhr gestartet werden. Doch irgendetwas schien nicht zu stimmen. Wir warteten und warteten. Die Lautsprecherdurchsagen des Sprechers, waren auf unseren billigen Plätzen einfach nicht zu verstehen.

Doch irgendwann wurde es uns von vorne geflüstert. Ein Verkehrsunfall hatte sich auf der Marathonstrecke ereignet und die Feuerwehr musste erst das auslaufende Öl auf der Strecke binden. Ein Start für die Hand-Biker und Inliner wäre unter diesen Umständen zu gefährlich gewesen, da sich das Öl ausgerechnet auch noch im Bereich einer Kurve befand. So verzögerte sich der Start um rund 35 Minuten, was nicht gerade angenehm war, bei rund 10 Grad. Aber irgendwann ging`s dann doch los.

Auf der Thalfinger Uferstaße laufen wir die ersten vier Kilometer in Richtung Böfingen und weiter in Richtung Burlafingen. In Böfingen selbst konnte ich am linken Straßenrand wieder eine Bierbank ausmachen. Schon bei meinen letzten beiden Läufen in Ulm, war mir diese bierselige Mannschaft aufgefallen. Heuer hatten sie sogar ein Plakat gestaltet, um dem Veranstalter und den Läufern zum 10. Jubiläum zu gratulieren. Wir überquerten die Donau und waren kurz darauf in Burlafingen. Dort erwartete uns bei Kilometer 5 die erste Verpflegungsstation und auch zahlreiche Zuschauer hatten sich hier an der Strecke eingefunden.

Weiter gings durch Pfuhl, an einem Golfplatz vorbei zur nächsten Verpflegungsstation bei Kilometer 10 am Offenhausener Sportplatz. Die Strecke ist zwar bis hierher nicht gerade spektakulär, eignet sich aber bestens zum Einrollen. Die Strecke ist breit und so gibt es auch trotz der zahlenmäßig überlegenen Halbmarathon- und Staffelläufer, die mit uns gestartet sind, keinerlei Platzprobleme. Übrigens befinden wir uns jetzt auch wieder auf bayerischem Boden, da wir uns ja auf der östlichen Donauseite befinden. Wir schneiden noch kurz Neu-Ulm an und queren nach nicht ganz 13 Kilometern wieder die Donau und es geht zurück nach Ulm.

   
   
 

Die letzten acht Kilometer für die Halbmarathonis, die wir uns weiterhin mit ihnen teilen, sind wirklich nicht leicht zu beschreiben. Kurz gesagt geht es kreuz und quer durch die Ulmer Innen- bzw. Altstadt. Ich kann die tollen Fresken des Ulmer Rathauses erkennen, das Ulmer Münster versteckt sich noch größtenteils im Nebel und an allen Ecken und Enden spielen Bands. Mal von guter, mal von minderer Qualität. Otto, der immer noch bei mir ist, bekommt das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht, als er drei brasilianische Samba-Tänzerinnen entdeckt. Ich mach noch schnell ein Erinnerungsfoto von Otto mit einer der hübschen Damen und weiter geht's.

Meine Lieblingsband stand unter einer Donaubrücke bei Kilometer 18. Hardrock vom Feinsten und die Jungs gaben wirklich alles. Eigentlich schade, dass ich weiterlaufen musste. Kurz danach machte ich einen blonden Wuschelkopf aus, knallgrüne Laufstrümpfe und ein knallgrünes Laufshirt, das konnte nur Christine Seidel sein. Ich schlich mich kurz von hinten an und hatte meine Kamera schon für ein Selfie – wie ein Eigenporträt auf Neudeutsch heißt – parat. Überraschung gelungen! Wir unterhielten uns noch kurz über ein paar absolvierte Läufe und weiter ging's.

Wir überquerten die Donau, noch ein oder zweimal, bevor wir wieder am Damm der Donau entlangliefen. Ich geb's zu, ich habe die Orientierung verloren, aber die nächsten Kilometer geht`s erst mal nur geradeaus an der Donau entlang und Otto und ich genießen die Stille, denn die Halbmarathonis haben uns inzwischen verlassen. Bei der Donau-Promenade handelte es sich um eine Begegnungsstrecke, da man nach rund drei Kilometer wieder wenden durfte. Es war recht unterhaltsam, ich traf auch Anja, Kathi, Charly und Toni – eben in dieser Reihenfolge – wieder. Otto machte sich einen Spaß und begrüßte die Läufer beim Namen, bis ich ihn darauf hinwies, dass Birgitt nicht Birgitt, sonder Brigitte hieß.

 
Greppi und Christine mit Selfie     Flitzör hat heute Spaß
Halbmarathonis haben fast fertig Kathi im Anflug
 

Nun verließen wir auch die Ulmer Altstadt und die Donau-Promenade wieder und liefen unter der Adenauerbrücke hindurch in Richtung Donautal. Wieder ging es hier lange gerade aus an einer Bahnlinie entlang. Ach ja, schon bald sind wir bei Kilometer 28 angekommen und genau da, schau ich auf meine Uhr. 6:35 Minuten hatte ich für den letzten Kilometer gebraucht und das war mir momentan etwas zu langsam. Ich zog wieder etwas an und lief den nächsten Kilometer rund zwanzig Sekunden schnell.

Dabei fiel mir gar nicht wirklich auf, dass ich Otto, der bis zu diesem Zeitpunkt bei mir war, verloren hatte. Da ich ihn hinter mir auch nicht mehr sehen konnte, zog ich noch etwas an, bis ich unter sechs Minuten angekommen war. Die zweite Hälfte mal schneller laufen, als die erste, das wär`s doch. Also beginne ich im Kopf mit Rechenspielchen, um mir die Zeit zu vertreiben. Nur noch zwei Kilometer, dann habe ich nur noch zehn vor mir und so weiter. Zudem sehe ich immer wieder Läufer vor mir und ich entschließe mich einen nach dem anderen zu überholen, was mir auch hervorragend gelingt. Am Donaukraftwerk vorbei laufen wir in Richtung Wiblingen, dort werden wir bei Kilometer 35 auch den Klosterhof des Klosters Wiblingen durchlaufen. Daran konnte ich mich noch gut erinnern. Vor fünf Jahren war ich hier schon fix und fertig. Heute lief`s wirklich prima.

Danach ging`s an der Iller entlang zurück in Richtung Donau und wir liefen durch einen schönen Wald, der noch kaum Spuren vom bevorstehenden Herbst zeigte. Schön hier … Ich mache wiederrum Platz für Platz gut und hoffe inständig, dass ich dieses Tempo halten kann. Ich kann es halten und sogar bei Kilometer 40, als wir die Altstadt wieder erreicht haben, sogar wieder ein bisschen zulegen. Irgendwie muss ich nun feststellen, dass noch ein weiteres Rennen am Laufen ist. Dem Tempo nach handelt es sich um 10-Kilometer-Läufer, komisch an die konnte ich mich gar nicht erinnern. Vor fünf Jahren durfte ich ganz alleine ins Ziel einlaufen. Auf den letzten 800 Metern verläuft die Marathonstrecke parallel zur 10-Kilometer-Strecke, aber die beiden sind durch Absperrgitter voneinander getrennt, so bin ich für die zahlreichen Zuschauer deutlich also Marathonläufer erkennbar, auch wenn ich nun an den 10-Kilometer-Finishern nur so verbeifliege. Im Ziel bin ich dann tatsächlich mal wieder unter 4:30 Stunden geblieben und hoch zufrieden.

Doch die nächsten zwanzig Minuten sollte ich mehr kämpfen müssen, als auf der Strecke. Da ich ja mit all den 10-Kilometer-Läufern ins Ziel kam, wurde es unmittelbar nach der Ziellinie furchtbar eng. Nach zwei Schritten stand ich schon und es gab kaum ein Vorankommen. Meine Medaille wurde mir etwas lieblos in die Hand gedrückt. Na gut, bei der Menschenmasse blieb den Helferinnen kaum etwas anderes übrig. Aber jeder wollte sich nun versorgen. Es gab Wärmedecken, die vor allem die „Kurzstreckler“ eifrig nutzten, Nüsse, Popcorn und Getränke. Das Gedränge und Geknister der Wärmedecken ging mir aber dermaßen auf den Keks, dass ich mir nur kurz zwei Flaschen Apfelschorle griff und versuchte schnellstmöglich in Richtung Ausgang zu kommen. Schon ging's mir besser. Die nächsten zwanzig Minuten verbrachte ich damit, die Lkw's mit den Kleidersäcken zu finden. Hier würden ein paar Wegweiser doch weiterhelfen. Als ich den Lkw schließlich erkannte, vernahm ich auch schon ein lautes „Greppi“-Gerufe. Charly, Kathi und Anja empfingen mit am Kleidersack-Lkw.

Nachdem ich mich nun endlich etwas ausruhen und umziehen konnte, hatte ich auch bald wieder Luft gefunden, um mich mit den anderen auszutauschen. Kurz darauf kam auch schon Otto fluchend um die Ecke. Ich möchte jetzt seinen Wortlaut nicht wiederholen. Doch auch Otto kritisierte das Gedränge nach dem Ziel und das Verhalten der 10-Kilometer-Finisher. Ich hatte Verständnis, also ich meine für Otto, nicht für die Kurzstreckler. Charly hatte Glück, er war rechtzeitig im Ziel und hatte davon nichts mitbekommen.

Auf der Rückfahrt mit dem kostenlosen Shuttlebus zur Messe zogen wir trotz der anfänglichen Verspätung und dem unnötigen Gedränge am Ende ein positives Resümee. Die Strecke ist trotz einiger langen Geraden äußerst kurzweilig, vor allem die Stimmung in der Innenstadt ist der Wahnsinn. Ein Startgeld von dreißig bis vierzig Euro nach Meldeperiode ist angemessen und im Vergleich zu anderen Stadtmarathons sogar recht günstig.

Kloster Wiblingen   Das Ziel ruft   Zwei glückliche Finisher
 
Charly
Greppi
Otto

3:52:48
4:28:16
4:51:16



 
 
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