2.2.2014 Thermen-Marathon Bad Füssing  
Autor: Andreas Greppmeir    
     
 
 
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Das Schwierigste an einem Laufbericht ist eigentlich immer sich eine passende Überschrift einfallen zu lassen. Doch diesmal ist es erstaunlich einfach. Während ich die ersten Zeilen schreibe, läuft das Album „Call it a day“ der Krefelder Indie-Rock-Band „The Fog Joggers“ und was könnte besser zum diesjährigen Thermenmarathon in Bad Füssing passen? – Ich wüsste es nicht.

Angekündigt waren ja laut diverser Internet-Wetter-Dienste für den Laufsonntag zwei Grad und Schneeregen, aber das konnten sich Charly, Karin und ich gar nicht vorstellen, als wir uns am Samstagmittag auf den Weg nach Bad Füssing machten. Der bayerische Himmel war strahlend blau und die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite. Ach ja, mit an Bord hatten wir noch einen Marathonnovizen. Charlys Kollege Michael wollte seinen ersten Marathon laufen. Dass er zu Trainingszwecken bereits zweimal über 42 Kilometer gelaufen war, erstaunte mich dann doch.

In Bad Füssing bezogen wir unsere Zimmer in der Pension Riedenburg, die gleich gegenüber unseres Stamm-Griechen „Sirtaki“ liegt. Zu den Thermen und zum morgigen Start hatten wir so auch nur ein paar hundert Meter. Die legten wir erst mal zurück, um unsere Startunterlagen abzuholen. Noch war es ruhig auf der Marathonmesse und so kamen wir auch ohne anzustehen zu unseren Startunterlagen. Danach hieß es erst mal plantschen, denn wir hatten ja an beiden Tagen freien Eintritt in die Therme. Auch die Portion Nudeln im Anschluss waren im Startgeld enthalten. So gingen wir entspannt und frisch gestärkt zurück auf unsere Zimmer. Während Charly gespannt auf einen Bericht über das Spiel des FCA wartete, nutzte ich die Zeit, um ein kurzes Nickerchen einzulegen. Den Abschluss des Tages verlegten wir zum Griechen um uns Energie für den morgigen Tag anzufuttern. Die folgende Nacht verlief für Charly und mich recht unruhig. Gründe hierfür möchte ich nicht näher erläutern und bleiben ein Geheimnis.

Nach einem ausgiebigen Frühstück fanden wir uns gegen Halb-Zehn in den Thermen ein. Es war saukalt und nebelig. Dort herrschte arges Gedränge, da so ziemlich ein jeder erst knapp vor dem Start nach draußen wollte. Trotzdem fand ich in dem Gewusel Kathi und Martin Schramm, sowie noch ein paar weitere bekannte Gesichter und man tauschte sich über das Befinden aus und knipste noch ein paar Erinnerungsfotos. Schließlich hieß es raus in Kälte, sollten unsere Uhren ja noch rechtzeitig einen Satelliten finden. Draußen traf ich dann noch auf Dietmar Mücke, der diesmal wieder als Pumuckl verkleidet an den Start ging und das wie immer barfuß. Brrrrr…

Greppi, Michael, Karin & Charly   Man trifft sich in Füssing   Kalt war es vor dem Johannesbad
Pumuckl wie immer barfuß Gleich geht's los Feuer frei
 

Punkt zehn Uhr erfolgte der lautstarke Startschuss durch eine Böllergruppe. Dass diese auch in den letzten Jahren stets das Startsignal gaben, hatten Karin und Charly angezweifelt. Diesmal machte ich sie schon rechtzeitig darauf aufmerksam, damit ihnen das für die Zukunft in Erinnerung bleib. Die Strecke hatte sich in diesem Jahr auch geändert. Die Halbmarathonis hatten zwei unterschiedliche 10-km-Runden zu laufen, wir Marathonis begannen nach den beiden Runden einfach nochmal von vorne. Ich war schon gespannt darauf, wie sich die Streckenänderung auswirken sollte. Grundsätzlich ist es ja für den Kopf nicht schlecht, da ist das nächste Ziel immer etwas näher als bei zwei 20-km-Runden. Egal, jetzt ging‘s ja endlich los. Die ersten Kilometer bis zum Golfplatz waren identisch mit der alten Runde. Kurz nach dem ersten Kreisverkehr traf ich schon auf Didi Beiderbeck. Didi ist sehbehindert und hatte noch einen Tag vor Bad Füssing bei mir angefragt, ob ich für ihn als Guide den Halbmarathon laufen würde. Das war für uns beide etwas zu knapp, um noch vernünftig planen zu können, aber er hatte ja Ersatz gefunden. Wir liefen so die ersten Kilometer noch zusammen und ich gab ihm noch etwas Geleitschutz, da das Gedränge am Anfang für ihn doch etwas unangenehm ist.

Zufrieden stellte ich schon nach fünf Kilometern fest, dass mein Vorsatz gemütlich anzulaufen somit auch problemlos in die Tat umgesetzt werden konnte. Ich verabschiedete mich jedoch schließlich von Didi und bog noch vor dem Golfplatz nach links ab. Jetzt war ich auf der neuen Strecke. Es war jedoch landschaftlich kaum ein Unterschied zur alten Strecke erkennbar. Karin war zu diesem Zeitpunkt noch knapp hinter mir. Sie ist nach langer Verletzungspause endlich wieder am Start und nahm sich den Halbmarathon vor. Schließlich erreichten wir Egglfing am Inn, das wir auch schnell wieder hinter uns ließen. Groß sind die Ortschaften hier ja wirklich nicht und dass ein Marathon durch Egglfing führt, hat sich wohl auch nicht herumgesprochen. Ganze zwei Zuschauer konnte ich entdecken. Streckenposten waren es da deutlich mehr. Nun ging es wieder in Richtung Riedenburg bzw. Bad Füssing. Der Nebel ließ von der Landschaft zwar nicht allzu viel erkennen, aber hier und da kam mir die ein oder andere Stelle doch bekannt vor.

Schon hatten wir nach zehn Kilometern die erste Runde absolviert und es ging in die zweite 10-Kilometer-Runde, die gänzlich neu ist. Gleich im Kreisverkehr nach den Thermen geht es nach rechts weg und nach zwei Kilometern wieder raus aus Bad Füssing. Dann geht‘s nach links und schon von weitem konnte man eine Brücke erkennen, die es zu überqueren galt. Diese hatte 4,25 Prozent Steigung, wie ein handgeschriebenes Schild mit aufmunternden Worten erklärte und danach ging es gleich wieder bergab. „Loffa lossn“ stand auf dem nächsten Schild, was ich auch tat. Was nun kam, war keine wirkliche Bereicherung für die neue Strecke, da waren sich hinterher alle Läufer mit denen ich gesprochen hatte einig. Entlang einer Staatsstraße laufen wir über drei Kilometer stur geradeaus auf einem Fahrradweg. Puh, hier gibt‘s nichts zu berichten, was von Interesse wäre und ich male mir schon aus, wie‘s mir hier wohl auf der zweiten Runde gehen würde. Schließlich kamen wir außerhalb von Bad Füssing an eine kurze Pendelstrecke, die wohl eingebaut wurde, um auch tatsächlich auf die 42,195 km zu kommen. Hier begegnete ich nochmal Karin. Ein kurzer Fotostopp und weiter ging's.

 
Das Feld löst sich auf   ???   Karin ist zufrieden
Greppi Zieldurchlauf Wieder einer geschafft
 

Von Norden her näherten wir uns dann wieder Bad Füssing. Über Riedenburg, vorbei an unserer Pension ging‘s in Richtung Ziel. Naja, für die Halbmarathonis zumindest. Ich ordnete mich brav in die linke Spur ein und begab mich auf die dritte 10-km-Runde, die ja wieder mit der ersten identisch war. 2:15 Stunden hatte ich für den Halbmarathon benötigt, so wie auch Karin, die kurz hinter mir das Ziel erreichte. Ihr Laufcomeback war gelungen, was nicht nur Karin sichtlich freute. Ich hatte mir vor dem Start eine Zeit von 4:30 Stunden vorgenommen, das hieß ich sollte mit gleichbleibendem Tempo weiterlaufen. Auf den ersten paar Kilometern der dritten Runde hatte ich wieder Begleitung von zwei Läufern und wir unterhielten uns über anstehende und bereits gelaufene Marathons, bevor wir uns an einer Verpflegungsstation wieder verloren.

Durch die Gespräche war die Zeit gut vergangen und ich blieb auch im Schnitt. Die letzten beiden Kilometer wurden dann auch wieder abwechslungsreich, überholten mich doch tatsächlich bereits die ersten Läufer, die schon kurz vor dem Ziel waren. Auf Runde eins und zwei gibt es nämlich auch gemeinsame Streckenabschnitte, sogar eine Kreuzung war mit dabei, was jedoch alles reibungslos funktionierte. Während ich das Tempo der schnellen Läufer bewunderte – sie liefen in einer Zielzeit von rund 3:20 h – musste ich mich etwas zügeln, um nicht schneller zu werden. Ich lief nun neben diesen Sportskanonen ins Ziel ein, mit dem feinen Unterschied, dass ich noch zehn Kilometer vor mir hatte. Das Tempo war in Ordnung, also weiter.

Etwas Bammel hatte ich vor der langen Geraden auf dem Fahrradweg. Was mache ich wenn hier der Mann mit dem Hammer kommt? Diese endlose Gerade? Aber es war alles halb so schlimm. Ich konnte vor mir immer wieder Läufer erkennen, denen ich immer näher kam und so nahm ich mir Läufer für Läufer vor und konnte tatsächlich den einen oder anderen auch überholen. Auf Höhe der Pendelstrecke fing ich dann zum Rechnen an. Würde es sich mit den 4:30 Stunden ausgehen? Ich musste feststellen, dass es knapp werden würde, deshalb zog ich bei km 37 das Tempo deutlich an und war erstaunt, was doch noch alles in meinen Beinen steckt. Immer wieder konnte ich weitere Läufer überholen und gab schließlich auf dem letzten Kilometer nochmal alles. 4:30 h stand auf meiner Laufuhr, als ich die Zielmatte überquerte. – Bingo. Punktlandung.

Nach einer kurzen Verschnaufpause und ein paar Bechern warmen Tees, ging ich zum Duschen. Dort traf ich unseren frisch gebackenen Marathoni Michael. 3:37 Stunden ist er gelaufen. Respekt, für eine Premiere wirklich beachtlich. Er spielte sogar noch mit dem Gedanken sich den 3:30-Pacer zu holen, brach jedoch dann deutlich ein und ließ von dem Vorhaben ab. Charly traf ich im Bad und wir plantschten noch kurz im warmen Thermenwasser und erschreckten ein paar ältere Damen. Auch bei ihm war alles ohne Probleme gelaufen. 3:52 Stunden sind auch eine super Zeit. Wir waren alle zufrieden und wollten uns nun zum Abschluss noch kurz stärken. Während die Siegerehrungen im Gange waren, genehmigten wir uns alle noch eine ordentliche Portion und vernahmen mit Freude, dass es auch Karin gut gegangen war. Danach brachte uns Charly allesamt sicher nach Hause, auch wenn unterwegs der versprochene Schneeregen einsetzte, was das Fahren etwas mühsam werden ließ.

Mit einem Tag Abstand bin ich mir immer noch nicht sicher, ob ich nun über die Streckenänderung begeistert sein soll oder nicht. Für den Kopf sind vier 10-km-Runden sicherlich eine tolle Sache, aber der Fahrradweg will mir einfach immer noch nicht gefallen. Außerdem sind kaum noch Ortschaften zu durchlaufen, was ich immer als angenehme Abwechslung empfand. Nicht destotrotz, wir hatten zwei tolle Tage in Bad Füssing und wider Erwarten hatte ja auch das Wetter gehalten.

 
Charly
Greppi
Karin
(HM)
3:52:18
4:30:28
2:15:27


 
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