|
Den
weltweit ersten Marathon des Jahres kann man in Schlieren bei Zürich
beim Neujahrsmarathon absolvieren. Nachdem ich das alte Laufjahr noch
beim Silvesterlauf in Gersthofen beendet hatte, machten sich Siggi
und ich ein paar Stunden später auf den Weg in die Schweiz um
das neue Jahr zu starten.
Die Fahrt zum Marathon war etwas anstrengend, denn wir fuhren erst
gegen 17.45 Uhr los und auf der A96 lag bereits Schnee. Wir kamen
nur schleppend voran, zumal wir auch etwas vorsichtiger fuhren, denn
ein kaputtes Auto reichte uns.
Aber da ich bis kurz vor 0.00 Uhr noch die Startunterlagen abholen
konnte, hatten wir wenigstens kein zeitliches Problem. Kurz vor Lindau
war dann die Autobahn endlich wieder frei und so konnten wir in aller
Ruhe zügig bis Zürich fahren.
In Zürich angekommen suchten wir zuerst ein bisschen, bis wir
zum Veranstaltungsort Schlieren fanden, denn es ist eine sehr kleine
Veranstaltung und somit auch nicht ausgeschildert. Aber nach 2-mal
fragen, waren wir am Ziel.
Schlieren ist ein kleines Städtchen westlich von Zürich,
mit ca. 13.000 Einwohnern, genau genommen ist also die Bezeichnung
"Neujahrsmarathon Zürich" ein Etikettenschwindel, da
auch die Laufstrecke nicht nach Zürich führt, sondern durch
die "Pampa" in entgegen gesetzter Richtung am Fluss Limmat
entlang.
Am Start waren 107 Läufer beim Marathon, 126 beim Halbmarathon
und 94 beim 10-km-Lauf. Obwohl so wenige Läufer starten, sind
doch insgesamt 25 Nationen vertreten. Sogar einer aus den USA war
angemeldet.
Jetzt hatte ich auch noch fast zwei Stunden bis zum Start und konnte
noch ein bisschen ausruhen. Einige hatten es sich in der Turnhalle
mit Decke oder Schlafsack bequem gemacht. Alle warteten bis es 0.00
Uhr wurde.
Endlich war es soweit, Punkt 0.00 Uhr war dann der Startschuss, begleitet
von einem Minifeuerwerk links und rechts des Weges.
Die Glühwürmchen setzten sich in Bewegung. Sehr empfehlenswert
ist natürlich eine Stirnlampe, die ich aber nicht dabei hatte.
Auf der gesamten Strecke ist keine zusätzliche Beleuchtung angebracht.
Führt die Strecke nicht gerade zufällig an Kleingartenanlagen,
Firmen oder einer Straße entlang, was eher die Ausnahme ist,
verläuft die Strecke zu 100% im Dunkeln. Die Strecke ist mit
Leuchtstäbchen, Fähnchen oder mit Absperrbändern gekennzeichnet.
Trotz dieser spärlichen Kennzeichnung kann man sich eigentlich
fast nicht verlaufen. Siggi hat sich jedenfalls nicht auf die stockdunkle
Strecke getraut, um von verschiedenen Punkten aus zu fotografieren.
Insgesamt musste ich 3 Runden an der Limmat entlang laufen. Ein oder
zwei kurze Anstiege waren pro Runde zu überwinden, ansonsten
war die Strecke flach und verlief überwiegend auf Naturwegen.
In den ersten zwei Runden fühlte ich mich noch ziemlich wohl,
erst in der dritten Runde spürte ich den Silvesterlauf von Gersthofen
in den Beinen. Trotzdem hat es noch zu einem Schlussspurt gereicht
und ich erreichte das Ziel nach 4:01 Stunden.
Zum Trinken gab es warmes/heißes Wasser und warmen Isodrink.
Bananen und Riegel stärkten die Läufer auf den Runden.
Wer länger als ca. 2 Stunden 45 Minuten für 27 km gebraucht
hat, der durfte die 3. Runde nicht mehr laufen, denn diese wurde irgendwann
gesperrt.
Am Schluss freute ich mich auf eine warme Dusche, denn nach 4 Stunden
in der Kälte hätte mir das gut getan. Ich hatte jedoch Pech
– das Wasser kam nur noch lauwarm. Außerdem schimpfte
und brüllte der Hausmeister unverständliches Schweizer-Deutsch
in die Garderoben bzw. Duschräume. Wahrscheinlich wollte er nur
die Läufer darauf aufmerksam machen, dass sie nicht die ganze
Zeit das Wasser laufen lassen sollten, denn bei einem Knopfdruck gingen
10 Duschen gleichzeitig an.
Es hat zwar Spaß gemacht, einmal nachts zu laufen, aber ein
zweites Mal werde ich wahrscheinlich nicht mehr an Silvester laufen,
denn man versäumt schon ein bisschen den Jahreswechsel mit dem
Partner zu feiern.
Die Heimfahrt war dann noch einmal anstrengend, denn wir waren beide
so müde, dass wir 2-mal auf einen Parkplatz gefahren sind, um
uns zu erholen bzw. ein kurzes Nickerchen zu machen. Dank freier Autobahnen,
Schlaf und Kaffeepause kamen wir gegen 10 Uhr wieder nach Hause.
Fazit: Anstrengend - aber schön!
Hans Schlelein 4:01:13 |
|
|
|
|
|
|
2
Stunden waren es noch bis zum Start. |
|
|
|
|
|
|
|
Punkt
0.00 Uhr wurde gestartet. |
|
|
|
|
|
|
|
Ein
kleines Feuerwerk gab's auch. |
|
|
|
|
|
|
Man
kam auch ohne Lampe ins Ziel. |
|
|
|
|
|
|
|
Wie
die Glühwürmchen und ein "Flitzer". |
|
|
|
|
|
|
|
Fackeln
zeigten uns den Weg. |
|
|
|
|
|
|
|
Der
erste im Ziel hält natürlich die
Weltjahresbestzeit. |
|
|
|
|
|
|
|