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Wir übernachteten
bereits in der Nähe von Aschaffenburg, so hatten wir schon einen
Großteil der Anfahrt geschafft und konnten stressfrei am Samstag
morgen nach Marburg fahren.
Marburg ist eine Universitätsstadt mit sehr schöner Altstadt,
einem Schloss und landschaftlich reizvollem Umland. Beispielsweise
erbaute der Deutsche Orden zu Ehren der 1231 verstorbenen Heiligen
Elisabeth die erste gotische Hallenkirche auf deutschem Boden.
Bereits zum 16. Mal veranstaltete der Ultra Sport Club Marburg den
Ultramarathon "Rund um die Steinmühle". 12 x wurden
hier 60 km gelaufen, die meisten Jahre auf einer 5 km-Runde. Vor einigen
Jahren erst stellte man in Mittelhessen auf eine 10 km-Runde um und
reduzierte die Distanz auf 50 km.
Gestartet wurde am Landschulheim Steinmühle, einer schönen
alten Mühle an der Lahn. Von dort aus ging es erstmal am Ortrand
von Cappel Richtung Feld. Den Blick immer auf das entfernte Schloss
und die Stadt Marburg gerichtet, liefen wir ca. 4 km auf einem geteerten
Feldweg bis zur ersten Versorgungsstation. An allen drei Verpflegungsstellen
(ca. 4 km, 7,2 km und 10 km) gab es Tee, Wasser, Iso und Cola zum
Trinken sowie Bananen und geviertelte Prinzenrollen-Kekse zum Essen
(die 10er-Station hatte auch Power-Gel im Angebot).
Gleich danach musste ein leichter kurzer Anstieg zur Schützenpfuhlbrücke
genommen werden, um die Lahn zu überqueren. Anschließend
ging es ungefähr 3 km leicht wellig, aber sehr schön an
der Lahn entlang zurück bis nach Gisselberg.
Bevor man unter der B3 durchlaufen durfte, musste bei ca. 7,8 km eine
Schleife gelaufen werden, um auf 10 km pro Runde zu kommen. Das hieß
ein Stück den Feld-/Radweg reinlaufen und dann umkehren. Damit
keiner auf die Idee kommt geradeaus zu laufen, wurde dies streng von
Ordnern kontrolliert. Schließlich waren hier auch die Deutschen
Meisterschaften.
Nach einem kurzen Stück an der B3 entlang, liefen wir wieder
Richtung Feld bzw. Cappel zum Sart-/Zielbereich, wo es wieder eine
Verpflegungsstation gab. Man durfte hier schon mal so tun, als ob
man im Ziel wäre, denn man musste eine Schleife laufen.
Das Landschaftsprofil wurde als topfeben beschrieben, nach meinem
Empfinden würde ich es aber eher als leicht wellig beschreiben.
Für Ortsansässige ist das vielleicht schon topfeben, weil
die ja auch sonst die Lahnberge vor der Haustüre haben.
Da mich schon am Donnerstag und Freitag ein kleiner Knoten in der
rechten Wade plagte, war von vornherein für mich klar, im Gegensatz
zu meinen bisherigen Gewohnheiten, das Ganze langsam anzugehen, d.h.
niedriger Puls, mäßige Geschwindigkeit und die ersten drei
Runden an jeder Verpflegungsstelle etwas Banane zu essen. Durch diese
Taktik waren die 50 km zu keiner Zeit ein Problem, noch gab es irgendwann
einen toten Punkt.
Man konnte auch schon nach der Halb-oder Marathondistanz aufhören.
Dies wird hier in Marburg unterstützt und man kommt dann in diesem
Wettbewerb in die Wertung, das würde einem dann ein DNF (Did
Not Finish) in den Ergebnisslisten ersparen.
Das einzige was es zu bemängeln gab, waren die Duschen in der
Sporthalle des Landschulheims. Nach jedem Lauf freue ich mich eigentlich
auf eine warme Dusche, das Wasser war zuerst kalt, wurde jedoch nach
einiger Zeit noch lauwarm. Außerdem fehlte es an Haken für
die Handtücher und an einer gewissen Grundreinigung (Schimmel
an den Fenstergriffen, Erbrochenes über den Fliesen). Da der
Toiletten- und der Duschbereich ineinander übergingen, vermischte
sich der hereingetragene Schmutz mit dem nicht ablaufenden Wasser.
Hier waren wohl doch schon zu viele Schüler.
Nachdem in den letzten beiden Jahren der Ultramarathon eher spärlich
besetzt war, erlebte er in diesem Jahr einen wahren Boom. 2006 –
62, 2007 – 69 und 2008 – 161 sind die Finisherzahlen.
Beim Marathon zählte man 43 Läufer/innen.
Die Deutschen Meisterschaften werden sicher zu diesem Aufschwung beigetragen
haben. ... |
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Fachwerk am Start/Ziel-Bereich. |
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Die ersten beiden
Kilometer waren schnell zurückgelegt. |
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Das Schloss hatte
man des öfteren im Blickfeld. |
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Hier war die Halbmarathon-Distanz
geschafft. |
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Die Häuser
in Gisselberg waren jedesmal recht schön anzuschauen. |
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Speedy in der
4. Runde. |
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Ein Endspurt geht
auch nach 50 km! |
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