1.4.2007, 4. Freiburg Marathon/Halbmarathon
Autor: Bernhard Manhard  
"Ja ich weiß, es war ne geile Zeit, uns war kein Weg zu weit"
 
 
 
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Nach den beiden erfolgreichen und stimmungsvollen Debüt-Jahren 2004 und 2005, fiel heuer unsere Wahl wieder auf Freiburg und wir buchten schon rechtzeitig unsere Hotels. Diesesmal entschieden sich aber alle, bis auf "Schölli" der schon zum 3. Mal in Folge den Sub3:45 Marathon-Pacer machte, für den "Halben" als Vorbereitung für Hamburg.

Samstag Mittag ging's los Richtung Freiburg, die Wetterverhältnisse waren alles andere als gut aber es war frühlingshaftes Wetter für Sonntag angekündigt. Ohne größere Probleme, mal abgesehen von einigen Staus, viel Regen und diversen Pinkelpausen, erreichten wir das Breisgau und steuerten als erstes mal die Marathonmesse an. Am Samstag Nachmittag war es hier nicht übermäßig voll, man konnte sich in aller Ruhe umschauen.
Nach dem beziehen unserer Zimmer fingen wir heuer schon mal frühzeitig an uns einen "Italiener" zu suchen, bei unserem letzten Besuch gestaltete sich dies ziemlich schwierig, da wohl alle auswärtigen Läufer vor hatten, am Vorabend des Laufes zum Nudelessen in eine Pizzaria zu gehen. Otto erschien im Anzug mit Krawatte, da wussten wir gleich wie der Hase läuft, das nahe Baden-Baden lockte zu einem Besuch im Spielcasino und Martin W. wollte sich ihm anschließen. Aber erst war Carboloading angesagt.
Ein wirklich erstklassiges Restaurant fanden wir hinter dem morgen zu durchlaufenden Schwabentor.
Die Ansicht von der Stadtseite (siehe Titelfoto ganz oben) zeigt das mehrfach erneuerte Bild des Kaufmanns mit dem Fuhrwerk von Matthias Schwäri, 1672.
Mit diesem Bild wurde im 19. Jahrhundert die Legende vom Schwaben, der Freiburg kaufen wollte, verknüpft. Als er mit seinen zwei Fässern von Geld nach Freiburg kam, wurde er ausgelacht. Noch mehr ausgelacht wurde er, als sich herausstellte, dass er in seinen Fässern nur Sand und Kieselsteine hatte. Die Frau des Schwaben hatte vorher das Geld ausgetauscht und so bewiesen, dass es in Schwaben auch g'scheite Leut' gibt. Das können wir doch als "bayerische Schwaben" nur bestätigen.

Beim Nachhause-Marsch viel uns schon die riesigen Menschenmengen auf, vornehmlich jüngeren Alters, viele trugen irgendwelche Türen umher. Eine Nachfrage ergab, dass wohl alle Studenten Freiburgs ihre Klotüren ausgehängt hatten um an der Saalwette von Thomas Gottschalks "Wetten dass" teilzunehmen. Es sollten 150 Toilettentüren samt ihrer Besitzer auf dem Marktplatz vor dem Freiburger Münster erscheinen, letztendlich wurden es dann über 300 und die Wette von den Freiburger Studenten locker gewonnen. Wir marschierten auch auf den Marktplatz und schauten uns das eine Zeit lang an.

Am Sontagmorgen konnten wir erst einmal richtig ausschlafen, der Halbmarathonstart war erst auf 13.00 Uhr angesetzt, einzig "Magic Martin" musste schon um 10.00 Uhr am Messegelände erscheinen um pünktlich bei der Pacemaker-Besprechung der Marathonis present zu sein. Wir konnten aber noch vorher noch locker ein improvisiertes Frühstück im Freiburger Bahnhof einnehmen. Aber es herrschte immer noch dichter Nebel, von Sonne keine Spur.
Der Start der 2172 gemeldeten Marathonläufer erfolgte jetzt erst um 11.20 Uhr, kurzfristig wurde er noch vor einer Woche um diese 20 Minuten nach hinten verschoben um nicht mit einer Palmsonntags-Prozession zu kollidieren. Im Nachhinein erwies sich das für viele als äußerst unglücklich, auch für Martin mit seiner 3:45er Gruppe. Da der Freiburg Marathon in 2 Runden absolviert wird liefen die Marathonis kurz nach Beginn ihrer zweiten Runde bereits auf die langsameren Halbmarathonläufer auf. "Mühsam musste man sich durchs Feld pflügen, besonders wenn du als Zugläufer 50 – 100 Runner hinter dir herziehst, viele mussten dann abreissen lassen", beklagte sich unser Pacer Martin.

Bei unserem Halbmarathon-Start gingen die ersten kritischen Kilometer diesesmal für die fast 9000 Läufer recht unproblematisch ab, denn in der Berliner Allee standen vier Fahrbahnen zur Verfügung, im Unterschied zu den ersten Jahren, wo immer auf der engen Gasse vor dem Messegelände gestartet wurde. Wir freuten uns schon auf den musikalischen Klangteppich durch die Stadt. 42 Bands auf 21 Kilometern heizen in Freiburg die Stimmung an. Es hatte etwa 13 Grad bei bedecktem Himmel, optimal zum laufen, ich wäre aber trotzdem lieber bei höheren Temperaturen in der Sonne gelaufen.
Eine erste kleine Steigung kam dann zwischen km 5 und km 6 beim Aufstieg zur Blaue Brücke, jetzt Wiwilli-Brücke getauft, der Freiburger Partnerstadt in Nicaragua.
Aufpassen muss man wenig später in der gepflasterten Altstadt, hier fließen rechts und links der Straße die für Freiburg typischen, schmalen und flachen "Bächle", die es seit dem 13. Jahrhundert in vielen Gassen gibt. Einer badischen Sage zufolge wird jeder, der bei einem Besuch in Freiburg unabsichtlich in eines dieser Bächle tritt, im späteren Verlauf seines Lebens eine gebürtige Freiburgerin bzw. einen gebürtigen Freiburger heiraten. Alle kamen aber trockenen Fußes durch.
Rund um Martins- und Schwabentor, beide aus dem 13. Jahrhundert und früher Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung, standen die Zuschauer dicht gedrängt. Nach einer kleinen Schleife kamen wir noch einmal von der anderen Seite zurück zum Schwabentor, so konnten wir die tolle Stimmung noch einmal genießen.
In der Kartäuserstraße um km 10 hatte man dann eine ca. 700 m lange Begegnung mit den vor einem liegenden Läufern und später nach einer Schleife zurück, auf der anderen Seite (km 13) konnte man dann natürlich auch in Augen der hinter einem liegenden schauen, ich erspähte kurz Karin, sie lag gut im Rennen. Zwischendrin läuft man entlang des Flüsschens Dreisam. Richtig zum genießen ist hier der Lauf am Wasser entlang durch die herrlich blühenden Büsche und Bäume.
Den vom Veranstalter ausgeschrieben Preis von 30 Kisten "Tannenzäpfle" der Badischen Staatsbrauerei Rothaus, für die größte Stimmungshochburg gewann schon zum 4. Mal in Folge der Stadtteil Herdern, den erreichten wir bei km 15. Herrlich war es durch die höchstens 3 Meter breite Zuschauergasse zu laufen, mit riesiger Begeisterung feiern hier die fantastischen Fans uns Läufer an.
In der Zähringer Straße zwischen km 18 und 19 gab es eine erneute Begegnungsstätte mit gegenüberliegenden Läufern, nach einem Wendepunkt kam mir auch schon Otto und kurz darauf Martin entgegen, ihnen schien ihr nächtlicher Ausflug mächtig Auftrieb gegeben zu haben. Ich hatte aber noch was drauf und ließ mich nicht mehr einfangen. Die letzten 1100 Meter bis ins Ziel legte ich in 4:20 Min. zurück.
So nach und nach trudelten alle Team TOMJ-Starter ein. Otto verpasste seine Bestzeit noch um 9 Sekunden, aber Martin, Karin, Margot und Petra konnten allesamt neue Bestmarken aufstellen. Margot erfüllte mit ihrer Zeit die New York-Quali und kann sich jetzt ihren Traum von NYC-Marathon erfüllen.

11.011 Teilnehmer hatten sich genau für den Freiburg Marathon angemeldet. Im Ziel wurden letztlich 9472 Läuferinnen und Läufer registriert. 1866 Marathonläufer und 7706 Halbmarathonläufer passierten die Ziellinie.

Bevor wir uns auf den Nachhauseweg machten, besuchten wir noch die Nudelparty in den Messehallen. Otto durfte dann noch einen kleinen Umweg machen, er hatte in seiner Hosetasche noch einen 100 € Chip gefunden und musste so noch einen kleinen Abstecher nach Baden-Baden machen, um diesen umzutauschen. Pünktlich zur Abfahrt lichtete sich dann auch der Nebel, so konnten wir wenigstens die Heimfahrt in der strahlenden Sonne zurücklegen.

 
  Auf der Messe ging es am Samstag noch relativ ruhig zu.
 
  Otto hatte schon den feinen Zwirn angelegt, der Besuch des Casinos Baden-Baden war fest eingeplant.
 
  Die Freiburger Studenten trugen ihre "scharfen" Klotüren durch die Altstadt.
 
  Martin und die anderen Marathonpacer mussten schon um 10.00 Uhr anrücken.
 
  Die Mädels hielten sich noch warm, am Morgen war es noch ziemlich frisch.
 
  Der Start erfolgt seit heuer auf der 4-spurigen Berliner Alle.
 
  Die blaue Brücke wurde in Wiwilli-Brücke umbenannt, nach der Partnerstadt in Nicaragua.
 
  Die typischen Freiburger "Bächle" in der Altstadt stammen bereits aus dem 13. Jahrhundert.
 
  Das Martinstor wurde ursprünglich um 1202 erbaut als knapp 20 m hoher Stadturm.
1901-1903 wurde der Turm im historischem Stil
auf 63 m erhöht.
 
  Hinterm Schwabentor fand sich am Vorabend ein vorzüglicher "Italiener" zum Carboloading.
 
  Anfangs folgten Pacer Martin eine Riesengruppe, bis ins Ziel blieben noch eine Handvoll übrig.
 
Einige Kilometer liefen wir entlang der Dreisam.
   
Der Hefezopf im Zielbereich schmeckte uns besonders gut, Jan verdrückte gar 4 Stück. Ein Bilderrätsel gibt es auch noch:
Welches ist das echte Schwarzwaldmädel?

Hervorragende Zeiten wurden heute von allen Team TOMJ Läufern erzielt.
von Links: Bernie, Margot, Martin, Jan, Petra, Karin und Otto

     
Martin Schöll
3:43:11
Bernhard Manhard
1:35:13
Otto Bruckner
1:38:21
Martin Wiedemann
1:38:24
 
 
Jan Kiwior
1:46:28
Karin Kurzendörfer
1:53:40
Margot Meisenheimer
2:00:07
Petra Schöll
2:03:43