30th Anniversary Chicago Marathon, 7.10.2007
Autor: Bernie Manhard
 
 
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Im Anschluß an den Chicago Marathon lagen noch zwei Wochen Urlaub vor Gabi und mir. Unser Weg führte in den Südwesten der USA, erstmal auf einen Zwischenstopp nach Las Vegas. Nach 3 Tagen ging es per Jeep durch einige Nationalparks im wilden Westen. Unser weiterer Weg führte durch das Death Valley nach San Francisco und über den Pacific Coast Highway No 1 an den Venice Beach nach Los Angeles. Wir legten insgesamt über 4000 Kilometer zurück. Wer Lust auf Urlaub hat, hier gibt es ein paar Bilder.
 
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Einen ersten Höhepunkt erlebten wir gleich beim Flug von Chicago nach Las Vegas, der Grand Canyon teilte ein längeres Stück Wegstrecke mit uns.
 
In Vegas quartierten wir uns im MGM Grand ein, dem zweitgrößten Hotel der Welt mit 5.044 Zimmern. Der Blick aus dem Fenster unseres Zimmers fiel auf New York...
 
...und ein paar Meter den Strip runter und schon waren wir in Paris, alles Ziele unserer nächsten Marathons. Das noble Grün des MGM Grand hebt sich schön ab.
 
Der Stratosphere Tower ist 350 m hoch, auf der Aussichtsplattform in 280 m Höhe befindet sich der höchstgelegene Vergnügungspark der Welt. Der X-Scream lässt einen über die Kante der Plattform ins Freie schießen. Dann gibt's noch den Big Shot, der katapultiert einen noch einmal 40 m in die Höhe. Neueste Attraktion ist das Insanity – The Ride, ein Kettenkarusell mit freien Blick in die Tiefe. Nix für mich aber wer's mag. 3 Tage vergingen in dieser aufregenden Stadt wie im Flug.
 
Unser Jeep Grand Cherokee brachte uns sicher in den wilden Westen, hier durchquerten wir Utah...
 
...da hielten wir uns aber vorerst nicht lange auf, der Lake Powell liegt schon in Arziona, ganz in der Nähe der Stadt Page wie auch der Horseshoe Bend, 100 m geht es in die Tiefe.
 
Der Colorado River macht hier die Form eines Hufeisens, wunderschön anzuschauen, kurz danach wird er vom mächtigen Glen Canyon Staudamm in Page gebremst und zum Lake Powell aufgestaut.
 
Am nächsten Morgen tauchten wir so richtig tief ein ins Desert. Die Cottonwood Canyon Road ist eine reine Gravel Road und bei Regenwetter nicht passierbar, auf 46 Meilen kamen uns nur eine Handvoll Touristen und 2 Kühe über den Weg. Sie führt wieder nördlich nach Utah.
Die Badlands Landschaft lädt nicht zum verweilen ein, es wurde aber noch sehr abwechslungsreich, die Farben wechselten von Grau auf Gelblich mit Grün..
 
...und natürlich Rot und in den unterschiedlichsten Gesteinsvarianten.
 
Die beeindruckende Grosvenor Arch lag etwas seitlich der Straße, man hatte den Eindruck, hier sagen sich Fuchs und Hase noch gute Nacht ...und Kühe, sie kreuzte völlig überraschend und einsam unseren Weg.
 
Ein paar Meilen Teerstraße und schon standen wir vor dem Eingang des Bryce Canyon, einem der schönsten Nationalparks der USA. Er ist aber kein Canyon im eigentlichen Sinne, sondern ein natürliches Amphitheater.
Den Navajo Loop hinab ins Amphitheater kann man nur jedem empfehlen, der hier zu Besuch ist, natürlich muss man sich auch bücken können.
 
Durch gewaltige Felsspalten führte der Weg nach unten, dieser Abschnitt nennt sich Wallstreet.
 
Diese ca. 5 km lange Wanderung ist problemlos zu bewältigen. Zur Natural Bridge mussten wir aber wieder einige Kilometer mit dem Auto fahren, für eine größere Wanderung reichte unsere Zeit leider nicht.
 
Nach der Schleife über den Bryce mußten wir am nächsten Morgen wieder zurück nach Arizona. Einer meiner größten Wünsche war eine Wanderung zur Wave. Für dieses Gebiet benötigt man ein Permit des Bureau of Land Management. Pro Tag dürfen dieses Gebiet nur 20 Personen betreten, 10 Permits werden 3 Monate im Voraus per Internet verlost und 10 Zutrittsgenehmigungen werden am Vortag des gewünschten Termins um Punkt 9 Uhr erteilt. Sind mehr als 10 Personen anwesend, entscheidet das Los. Per Internet hatte ich kein Glück aber ich wollte es unbedingt direkt an der Paria Contact Station probieren. 18 Personen waren insgesamt anwesend, so fand die Auslosung statt und leider hatten wir wieder das Pech. Shit happens! Hier rechts das wäre mein Preis gewesen, die fantastische "The Wave", nicht wenige die dieses Naturwunder schon besichtigen durften, schwärmen von einem der schönsten Gebiete auf unserer Erde. Diese Rechnung habe ich jetzt noch offen!
 
Dafür hatten wir jetzt Zeit für den Antelope Canyon. Der liegt in der Navajo-Nation-Reservation einige Meilen vor Page. Es war auch bereits unser 3. Versuch, bei einem Urlaub 1994 versuchten wir es bereits einmal aber es war zu bewölkt, so dass wir damals nicht reingingen, da er eigentlich nur mit Sonnenlicht so richtig wirkt. Der Versuch zwei Tage vorher scheiterte an der zu späten Tageszeit.
 
So jetzt kommt mit rein und genießt ein weiteres Naturschauspiel des wilden Westens.
 
Die nach oben hin fast geschlossenen Canyons nennen sich Slot Canyon und es gibt in Arizona und Utah noch mehrere davon. Die populärsten und am meist fotografiertesten sind aber die Antelope Canyons, es gibt nämlich zwei davon, den Upper und den Lower Antelope Canyon. Die beste Tageszeit zum fotografieren ist um die Mittagszeit, wenn die Sonne direkt über dem Canyon steht. Dann kann man auch die berühmten Beams sehen, das sind gebündelte Lichtstrahlen die in den Canyon fallen, hierfür waren wir aber leider 2 Stunden zu früh dran.
 
Wenn Regenfälle angekündigt sind, können die Canyons auf Grund der Gefahr von Sturzfluten nicht besichtigt werden. 1997 kamen bei einer solchen Sturzflut im Lower Antelope Canyon - die außerhalb des Canyons völlig unspektakulär daherkommt - 11 Touristen ums Leben. Sie hatten die Warnungen der Navajos in den Wind geschlagen.
Er war unser Navajo-Führer durch den Canyon, zeigte uns die besten Punkte zum fotografieren und packte sogar seine indianische Flöte aus und spielte darauf einige Male.   Wir waren natürlich immer auf der Flucht bzw. auf der Jagd nach den schönsten Flecken. Beim Eingang zum Zion Nationalpark konnten wir auch mal eine Büffelherde sehen, natürlich im Gatter.
Der Zion-Nationalpark befindet sich im Südwesten Utahs an der Grenze zu Arizona und ist einer der beliebtesten in den USA. Er hat eine Fläche von 579 km² und liegt zwischen 1128 m und 2660 m Höhe. Da gibt es auch einige herrliche Wanderungen hinauf an phantastische Aussichtspunkte über das ganze Tal. Wir hatten eigentlich den mehrstündigen Aufstieg zu Angels Landing geplant, schon vom Namen her ein Traum, aber leider war es schon wieder Nachmittag und da reichte uns einfach die Zeit wieder nicht mehr. Wieder ein Ziel das ich im wilden Westen noch offen habe.
Das Fort auf dem Bild rechts sah wirklich aus wie aus einem Western, war aber in Wirklichkeit eine Trading Post in der man sich noch mal mit indianischen Silberschmuck und anderen Sachen eindecken konnte. Nach dem Ausfall der Wanderungen beschlossen wir einen Erholungstag einzulegen und 2 Nächte in der Nähe von Las Vegas zu verbringen und machten uns auf den Weg. Auf der Fahrt dorthin viel Gabi plötzlich ein dass wir unseren Zwischenstecker für die USA-Steckdosen im Motelzimmer vergessen hatten. Wir hatten jetzt genau 3 Alternativen: 1. keine Fotos und keine Handyverbindung mehr, da wir keine Akkus mehr laden konnten. 2. versuchen in irgendeinem Geschäft einen aufzutreiben, oder 3. ca. 150 Meilen zurück zum Motel, dafür entschieden wir uns dann auch. Der Wert so eines Steckers liegt bei ca. 5 €, der Umweg betrug insgesamt fast 500 km. Wir hatten dann wenigstens noch das Glück unseren Stecker wieder zu bekommen.
Da jetzt aus unserem geplanten Erholungstag nichts wurde, legten wir dafür einen Besuch des Valley of Fire ein. Der State Park liegt 80 Kilometer nordöstlich von Las Vegas, seinen Namen leitet er von den roten Sandsteinformationen ab, die sich vor 150 Millionen Jahren aus großen Wanderdünen formten.
Ein besonderes Wahrzeichen des Parks ist der Elephant Rock. Wir machten 2 kleinere Wanderungen.
 
Für die White Domes Wanderung benötigten wir ca. 40 Minuten.
Über 1000 Jahre alte Felszeichnungen der Anasazi können noch heute im Valley of Fire besichtigt werden. Wir übernachteten im Buffalo Bill's in Primm Valley, 30 Meilen von Las Vegas entfernt und genau an der Grenze zu Kalifornien, hier ist die letzte Möglichkeit zum zocken.
 
Auf dem Weg nach San Francisco durchquerten wir das Death Valley, es liegt in der Mojave-Wüste und ist eine der heißesten Gegenden der USA. Der Nationalpark liegt zum größten Teil auf dem Gebiet Kaliforniens und zu einem kleineren Teil in Nevada. Der tiefste Punkt des Tales liegt 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel. Angenehm "kühl" wehte der Wind an diesem Tag, es hatte vielleicht 35 Grad, die Rekordtemperatur liegt bei fast 60 Grad.
 
Zum durchfahren wählten wir die längere Badwater Variante, hier laufen auch die Badwater Ultraläufer entlang. Von Dantes View hat man einen herrlichen Überblick auf das ganze Badwater Bassin.
 
Mit diesem 24 Tonnen Ungetüm und 20 Maultieren vorne dran durchquerte eine Mannschaft 1885 eine insgesamt 165 Meilen lange Strecke durch das Death Valley in 10 Tagen.
 
Mehrere Bergketten mußten wir durch's Tal des Todes durchqueren, endlich durch, stand schon wieder die nächste vor uns: die Sierra Nevada. Wir übernachteten in 2300 m Höhe im kalifornischen Skiort Mammouth Lakes.
 
Als morgendliche Besichtigung stand der Salzsee Mono Lake an. Er hat ungefähr den 3-fachen Salzgehalt unserer Ozeane, daher gibt es auch keine Fische im See. Die berühmten Tufas sind keine Felsen sondern Minaralablagerungen.
 
Unser weiterer Weg führte über den Tioga Pass in den Yosemite National Park. Die Tioga Road ist mit 3.031 Metern auch die höchstgelegene kalifornische Autostraße.
 
Knapp 4000 m sind hier die Berge der Sierra Nevada hoch, einer der spektakulärsten Aussichtspunkte ist am Glacier Point auf den Half Dome.
 
Tuolumne Grove nennt sich eine von 3 Stellen an denen es die berühmten Mammutbäume zu besichtigen gibt, den herrlichen Wanderweg dorthin nutzen wir schon für eine kleine Laufeinheit.
 
Fotografieren kann man die Sequoias eigentlich nicht, sie können bis über 80 m hoch und fast 3000 Jahre alt werden.
 
Das Yosemite Valley ist in seiner West-Ost-Ausdehnung 13 Kilometer lang und knapp 1.600 Meter breit. Fast senkrecht aufragende, rund 1.000 Meter hohe Granitwände steigen beidseitig des Tales empor, der El Captain ist eines der beliebtesten Ziele für Bergsteiger.
 
Die 300 km bis San Francisco schafften wir noch am Abend. Am nächsten Vormittag war erstes die Golden Gate Bridge dran. Vom Aussichtspunkt am Battery Spencer hatte man eine tolle Sicht über die San Francisco Bay und auf den Pazifik.
 
Natürlich statteten wir auch der Fisherman's Wharf einen Besuch ab. Bis 1970 war Fisherman's Wharf ein Pier für Frachtschiffe und für eine große Fischereiflotte. Heute tummeln sich auf dem 18 Hektar großen Areal vor allen Dingen Touristen. An den Strassen von Fisherman's Wharf reiht sich Seafoodstand an Seafoodstand. An den zahllosen Imbissständen werden die Kostbarkeiten aus der Bay frisch angeboten. Von Shrimps über Krabben bis zu Krebsen.
 
Touristischer Mittelpunkt ist das Pier 39 mit wunderbarer Aussicht auf Alcatraz. An diesem 300 Meter langen Pier sind mehr als 100 Geschäfte und 10 Restaurants untergebracht. Alle Gebäude wurden mit Holzplanken alter Schiffe gebaut. Eine besondere Attraktion sind die Seelöwen, die sich in unmittelbarer Nähe von Pier 39 nieder ließen und meist für eine Menschenanhäufung sorgen. Seit 1990 sind die lustige Tierchen in der Hafenanlage bereits heimisch. Über 400 Seelöwen kann man aus nächster Nähe bestaunen.
 
Sie hatten auch schon von meinen 4:42 in Chicago gehört.   Weiter ging's Richtung Süden an der Pazifik Küste entlang bis nach Monterey.
 
Wir besuchten das weltbekannte und wirklich tolle Monterey Bay Aquarium. Bekannt ist es für das Acrylfenster, das den Blick in das größte Aquarium erlaubt. Schwerpunktmäßig setzt das Aquarium seit einigen Jahren auf Quallen und auch einen weißer Hai war zu sehen. Alle Tiere sind größtenteils direkt aus der Monterey Bay.
 
Neben Monterey liegt Carmel mit dem weltbekannten Golfplatz von Pebble Beach. Von 1986 bis 1988 war Clint Eastwood Bürgermeister von Carmel. Alles liegt direkt am 17-Mile Drive, einer Straße die zwischen Pebble Beach und einem Zypressen-Wald an den berühmten Golfplätzen vorbeiführt und so Anziehungspunkt vieler Touristen ist.
 
Richtung L.A. fährt man auf einer der schönsten Strecken der USA, dem Pacific Coast Highway 1, von Carmel bis Big Sur führt die Straße an der Steilküste entlang. Diesen traumhaften Abschnitt kann man im April auch beim Big Sur Marathon laufen, das Teilnehmerfeld ist allerdings begrenzt und die Startplätze begehrt.
 
Neben der faszinierenden Landschaft bietet Big Sur auch eine abwechslungsreiche Fauna wie etwa die kalifornischen Seelöwen oder die Grauwale, welche Touristen aus aller Welt anlocken. Eine Sehenswürdigkeit ist auch hier links die Bixby Bridge.
 
Hunderte von Sea Elephants aalten sich an diesem Strandabschnitt in der Sonne. 968 km ist die California State Route 1 insgesamt lang, so heißt sie im übrigen offiziel.
 
In Malibu waren wir fast am Ende unserer Strecke, oben in den Bergen haben die Reichen und die Schönen ihre Luxusvillen. 2 Tage später stand hier alles in Flammen, wir waren es aber nicht.
 
Letzte Station war der Venice Beach in Los Angeles. 25 Grad und Sonne pur, das war wohl um die Mittagszeit den Bodybuildern zu heiß. Die berühmte Open-Air-Muckibude war auf alle Fälle verwaist.
 
Irgendwo versucht an diesem mehrere hundert Meter langen Strandabschnitt immer einer mit seinem Entertainment einem ein paar Dollars aus den Taschen zu ziehen. Und ich kam doch tatsächlich an meinem letzten Urlaubstag noch zu einem Sonnenbad. Das war's dann, am nächsten Tag ging's zurück nach Hause. Insgesamt sind wir an 9 Fahrtagen über 4000 km gefahren.

Eigentlich habe ich nur ein paar wenige schöne Bilder für diesen Bericht raussuchen wollen aber trotzdem sind es 100 Stück geworden, es war einfach wieder mal traumhaft schön im wilden Westen.
     
Sightseeing – Expo   Raceday   Southwest Tour   Marathon4you