5. Brombachsee Marathon/HM, 16.8.2007
Autor: Bernie Manhard  
 
 
 
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Abfahrt war 6.15 Uhr bei Otto, das bedeutete wieder grausam früh aufstehen, bereits um 5 Uhr klingelte der Wecker, um ja rechtzeitig zwei Stunden vor dem Start, wie vorgeschrieben unsere Startunterlagen entgegen nehmen zu können. Unser Weg führte uns nach Pleinfeld am Brombachsee. Das fränkische Seenland, welches den Großen und Kleinen Brombachee, Igelsbachsee, Altmühlsee (den kennen wir auch vom dortigen, mehrmals gelaufenen HM) und Rothsee beinhaltet, liegt knapp 50 km von Nürnberg und fast 100 km von Augsburg entfernt an der B2.

Der Stausee dient vor allem der Wasserregulierung für das angeblich regenarme Nordbayern (bei uns im Süden regnet es scheinbar mehr), dem Hochwasserschutz sowie der Freizeiterholung, wovon auch wir jetzt gehörig Gebrauch machten. Bauzeit war von 1983 – 1999, rausgekommen ist ein wirklich sehr schönes Naherholungsgebiet und eine tolle Laufstrecke um den 2 km breiten und 5 km langen See.

Otto hatte sprachlich so seine Mühe mit den "Franggen" und musste schon genau hinhören beim abholen des Starter-Pakets, welches auch wirklich reichhaltig bestückt war mit T-Shirt oder Mütze, Gutschein für die Nudelparty, Trinkflasche, vorgedruckter Blanko-Urkunde, diversen Proben und im Ziel gab es für alle noch eine Medaille und wenn nötig eine Massage.

Jan konnte sich auf der Marathonmesse mit einem Paar knallgelber Asics-Rennschuhe beglücken, schon lange war er auf der Suche danach, während Gerhard so seine Probleme mit dem anheften der Startnummer hatte, beim ersten Versuch rissen schon die Löcher zum einfädeln der Sicherheitsnadeln aus. Mehrmals zog er sein Shirt aus und an, natürlich zu unserem Vergnügen. Hier in der Brombachseehalle herrschte noch eine richtig angenehme entspannte Ruhe, das ist halt der Vorteil wenn man auf dem "Land" ist. Gerhard's kleine Show-Einlage kam uns da gerade recht, einer von unseren Pro7-Leuten hat halt immer was zu bieten, sie haben ja auch das Slogan: "We love to entertain you" im Programm.

So langsam trafen mit Mario und Heiko auch die letzten TT-ler ein. Um 9 Uhr machten wir uns per Shuttlebus auf den Weg zum Startbereich an den Damm am Großen Brombachsee. Die letzten Wolken waren bereits am abziehen, es war aber mit 7 Grad noch relativ frisch, was uns die Wahl nach der richtigen Laufkleidung etwas erschwerte, im Verlauf des Tages sollte es dann auch noch bis zu 24 Grad warm werden. Otto hatte sich vor ein paar Tagen noch kurzfristig für den Marathon umentschieden, sein Start war bereits um 9.30 Uhr angesetzt. Punkt 10 Uhr wurden dann auch wir Halbmarathon-Läufer in der Mitte des Hauptdammes mit einem lauten Knall in Bewegung gesetzt.

Pünktlich zum Beginn waren auch Siggi und Hans mit dem Bike angedüst, um uns wieder mit tollen Fotos zu versorgen. Vom Start weg ging’s erstmal einen Kilometer Richtung Allmannsdorf, um aber die ursprüngliche Strecke von 18 km, die hier bis 2004 gelaufen wurde, auf die HM-Distanz zu strecken, muss jetzt noch einmal auf einem Feldweg etwas unterhalb des Dammes bis auf die andere Seite Richtung Pleinfeld zurück gelaufen werden und dann der komplette Damm, jetzt wieder oben noch einmal absolviert werden. Ich fand diese Steckenverlängerung, im Gegensatz zu 2005 als man eine ähnliche Passage, nach absolvieren der kompletten Seenrunde einfügte, optimal gelöst.

Dieser Feldweg war dann auch das einzige Stück, das vom Untergrund etwas schwieriger zu laufen war, ansonsten lief man größtenteils auf asphaltierten oder zumindest sehr gut zu laufenden Wegen.
Gerhard und Mario hatten sich einiges vorgenommen, die Bestzeiten sollten auf alle Fälle fallen und dem entsprechend legten sie auch los. Mario zog als erster mit seiner berühmten Harakiri-Taktik (schnell anlaufen und schau’n wie lange es gut geht) davon. Gerhard ließ dies aber unbeeindruckt und schnappte ihn sich bereits nach 6 km wieder. Größtenteils verlief die Strecke hier am Nordufer im Schatten von großen Bäumen und auch ein erster leichterer Anstieg musste bewältigt werden.

Nachdem Gerhard und Mario die 10 KM HM-Marke passierten, trafen sie auf Otto, der hier ein erste Schleife um den Igelsbachsee einlegen musste und im Anschluss auf die schnelleren der Halbmarathonläufer stieß, weiter ging’s für ihn und die Marathonis mit zwei weiteren Runden um den Kleinen Brombachsee, während den "Halben" dies erspart blieb. Nach beenden dieser Schleifen, lief er jetzt auf die langsameren der HM-Läufer/innen und ersten Nordic Walker/innen auf, nachdem er sich diesen Drehwurm gelaufen hatte, meinte er gar nachher, 3 Runden um den Kleinen Brombachsee hinter sich gebracht zu haben. Dass er sich jetzt durch das Feld der hinteren HM-ler und NW-ler kämpfen musste, gefiel ihm auch überhaupt nicht, allzu gerne hätte er sich jetzt der Rambo-Aktion von Margot bedient, die beim vorwöchentlichen Trainingslauf im Druidenwald mal kurz eine Nordic Walkerin zur Seite bugsierte, was natürlich versehentlich passierte, wie ausdrücklich betont wurde. Vielleicht hat sie ja auch was Ähnliches in Achim Achilles neuestem Buch: Das Walker-Hasser-Manifest gelesen und gleich getestet! ;-))

Am Ende des Kleinen Brombachsees erspähte Margot ein kleines Gehege mit Wildschweinen, was sie mir später natürlich voller Stolz unterjubelte, dafür hatte ich aber heute keine Zeit, ich war doch zu diesem Zeitpunkt mit einem für mich sehr flotten 4:25 Schnitt unterwegs, weshalb mir dieser entgangene Augenschmaus gar nichts ausmachte. Im weiteren Verlauf an der Südseite des Sees, brannte die Sonne jetzt doch schon gehörig auf unsere Häupter, man war froh wenn’s wieder zurück in den kühlen Wald ging. Das Singlet wäre jetzt doch die bessere Bekleidung gewesen.

Bei Km 13 (HM) kam dann wieder mal eine flache längere Steigung, im Anschluß daran konnte man es aber wieder ca. 500 m bergab laufen lassen. In Ransberg passierten wir die Trimaran-Haltestelle, der auf dem See gerade seine Runde mit den Ausflüglern drehte. Heiko kämpfte nach 15 km (HM) mit recht unangenehmen Magenproblemen und konnte keine Flüssigkeit mehr aufnehmen, woraufhin er sein Tempo doch deutlich runterschrauben musste. Noch schlimmer erwischte es Otto, irgendwo um KM 35 (M) knickte ihm der Fuß weg, was in dann zu einem Halt bei den "Sannis" zwang. Den Rest der Strecke konnte er nur mehr gehend zurücklegen. Bei Jan und Karin lief es deutlich besser, sie waren wirklich mit einem super Speed unterwegs.

Bei Km 18 (HM) endete unsere herrliche Seenumrundung, jetzt hieß es noch ein Stückchen den Berg hinauf, da musste man am Ende dieses Laufes schon nochmal gewaltig die Backen aufblasen, aber dann ging’s wieder ein Stück bergab zum Luftholen bis zur "Weizentankstelle", dem letzten Getränkestand. Margot hat den Hopfensaft natürlich zielsicher erspät und ließ sich einige Schluck des kostbaren isotonischen und vitaminhaltigen Getränkes sofort schmecken. Anschließend ging es natürlich gleich besser, das letztes kurze Stück den Berg hoch.

Die letzten ca. anderthalb Kilometer rollte es anschließend bis ins Ziel leicht bergab. In Pleinfeld an einer Unterführung saß eine Trommlergruppe und heizte uns auf den letzten Metern noch einmal richtig ein. Nach dem Spalter Tor konnte man auch schon das Ziel erblicken.  Zielsprecher Peter Maisenbacher begrüßte viele Läufer namentlich im Ziel am Marktplatz.

Gerhard mit 1:31:26 und Mario mit 1:34:15 brachten ihre neuen Bestzeiten ins Ziel und kurz danach konnte auch ich mit 1:36:02 eintrudeln. Das Duell der beiden in Chicago in 3 Wochen lässt einiges erwarten. Jan konnte im Ziel auch eine neue HM-Bestmarke aufstellen, trotz bereits 5 absolvierten Marathons in diesem Jahr. Karin verfehlte nur knapp ihre Bestzeit, ohne den knackigen Schlussanstieg wäre das bestimmt auch recht knapp geworden. Nach Analyse mit meiner Polar-Software war klar erkennbar, dass diese letzten 3 Kilometer mit dem Anstieg und bergigen Teil doch einen Zeitverlust von ca. einer Minute nach sich zogen. Margot war selbst nicht ganz zufrieden mit ihrer Zeit, es reichte aber dennoch für den Altersklassensieg und einen schönen Steinpokal und die Wildschweine hatte sie ja auch gesehen. Für ihren Saisonhöhepunkt in NYC bleibt auch noch ein bisschen länger Zeit um sich zu steigern. Heiko kämpfte sich trotz aller Probleme bis ins Ziel durch und wurde auf den letzten Metern noch von Gerhard ein Stück begleitet.

Dann mussten wir lange warten. "Wo ist Otto?", den ähnlichen Satz von TV-Reporter Bruno Moravetz hatte ich im Ohr, er suchte Skilangläufer Jochen Behle bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid, als dieser trotz Zwischenbestzeit nicht im Bild gezeigt wurde und seine späteren Zwischenzeiten nicht eingeblendet wurden. Wie abgemacht liefen wir zum Auslaufen noch einmal runter zum See, um ihn die letzten Kilometer des Marathons ins Ziel zu begleiten. Irgendwann gaben wir es auf und machten uns auf den Weg zurück zum Duschen und zur Nudelparty, die uns sehr gut mundeten. Mit Verspätung trudelte Otto dann doch noch bandagiert und gehend im Ziel ein. Sein 25. Jubiläums-Marathon verlief leider nicht ganz wie erwartet. Hoffentlich ist dadurch sein Start in Chicago nicht gefährdet?

Die wunderbare Strecke mit tollem Panorama kann man wirklich jedem empfehlen, durch die mehr als 100 Höhenmeter vielleicht nicht unbedingt Bestzeiten prädestiniert aber die Wege sind wirklich hervorragend zu laufen und schönes Wetter haben die Franken hier wohl jährlich zum Marathon abonniert. Dazu ist Pleinfeld für uns Augsburger noch sehr gut zu erreichen, wir schafften es locker in einer Stunde Fahrtzeit. Einer Wiederholung sollte eigentlich nichts im Wege stehen.

 
  Gerhard hatte so sein Probleme beim anbringen der Startnummer, Karin amüsierte sich köstlich beim mehrmaligen Hemdenwechsel.
 
  Jan hat auf der Messe endlich die lange gesuchten Rennschuhe gefunden, natürlich in TT-Gelb, passend zu unserem Outfit.
 
  Vor dem Start wurde Karin bereits mächtig aufgewirbelt, genauso fegte sie dann über die Piste.
 
  Otto war als erster dran, wir begleiteten ihn zum Marathon-Start auf dem Hauptdamm.
 
  Da liegt er noch ganz ruhig und friedlich, noch nicht aufgeschreckt von einer Horde Läufer.
 
  In den Mund gelegt:
"Jan hast du mir auch ein Mittelchen von
Dr. Fuentes mitgebracht?"
 
  "Heiko willst auch was von dem tollen Zeug's"
"Nee nee, ich probier's lieber mit Banane"
 
  Den Hauptdamm mussten die HM-ler 2 1/2 mal laufen, bevor es auf die Seenrunde ging.
 
  Für Jan wurde der Start gleich zu einer haarigen Angelegenheit.
 
  Am Hauptdamm-Ende in Allmannsdorf, durften wir wieder umkehren und etwas tiefer den Weg zurück
 
  Wieder zurück am südlichen Anfang, mussten wir eine kleine Steigung zum Damm hoch.
 
  Karin freute sich schon auf die bevorstehende Seenrunde.
   
  Mario und Gerhard lieferten sich wieder ein heißes Pro7-Duell.
 
  Original-Zitat von Margot:
Hast du auch die Wildschweine im Gatter gesehen?
Super, jetzt machen wir schon Saulaufen statt Schaulaufen – oder sehen das nur die Schnecken!
 
  Wer's nicht so mit dem Laufen hat, kann auch eine Fahrt mit dem Trimaran machen. 600 Personen kann dieses in Europa einmalige Fahrgastschiff mit 3 Rümpfen aufnehmen.
   
  Weg frei, Edmund tritt nochmal an und wird
von Gabriele Pauli verfolgt!
Was die Menschen so alles antreibt!
       
Wer die Augen von der Laufstrecke wenden konnte, erfasste herrliche Ausblicke auf den See.
 
Kurz vor dem Hauptdamm kam die Abzweigung in den Wald zum Berganstieg.   Die achtplatzierte Frau überrollte mich noch am bergigen Zwischenstück.
 
Bei KM 18 war die "Weizentankstelle", das entging Margot natürlich nicht...   ...so gestärkt ging es das letzte kurze Bergstück locker hoch, oben mussten ihr dann auch die Busse Vorfahrt gewähren.
 
In Pleinfeld in der Unterführung saßen die Trommlerinnen und heizten uns noch einmal richtig an.   Am Bader Tor konnte man schon auf den Zielbogen blicken. Gerhard begleitete Heiko noch ein Stück bis ins Ziel.
 
Unser TT-Sieger Gerhard am steilsten Abschnitt des Kurses beim auslaufen.   Nachdem wir lange auf Otto gewartet hatten, machten wir uns wieder auf den Rückweg.
 
Während wir auf ihn warteten, musste er sich vom Sani behandeln lassen.   Aber gefinished wird trotzdem und wenn's nur mehr mit gehen geht.
 
Unsere Fotografen waren mit Motorradkleidung unterwegs und kamen ganz schön ins schwitzen.   Die Nudeln der Pasta-Party schmeckten uns wirklich hervorragend.
Margot konnte sich den W60-Sieg schnappen, hier mit allen Altersklassensiegern des HM.
Unser erfolgreiches Team.
Unsere Zeiten:

Marathon
Otto Bruckner



4:47:10


Halbmarathon
Gerhard Brenner
Mario Peschke
Bernie Manhard
Jan Kiwior
Karin Kurzendörfer
Margot Meisenheimer
Heiko Brückner



1:31:26
1:34:15
1:36:02
1:42:54
1:54:23
2:11:29/
1. AK
2:27:38