8. Oktober 2006, 10.00 Uhr, 21. München Marathon
Autor: Bernie Manhard
 
Vienna City Marathon
Stadtlauf Augsburg
Heidenheim
Landkreisstaffel
Gletschermarathon  
Altmühlseelauf  
Kuhsee Triathlon
Von seiner besten Seite zeigte sich das Wetter den fast 11.000 Läufern und vielen tausend Zuschauern beim München Marathon, der zugleich auch die deutschen Meisterschaften im Marathon beinhaltete. Die gelben Elite-Läufer von Team TOMJ wurden dafür aber nicht zugelassen, da die Konkurrenz wohl doch zuviel Respekt vor uns hatte.
8.500 hatten für den Marathon (inkl. 1.075 deutsche Meisterschaft) und 2.000 für den neu eingeführten 10 km-Lauf gemeldet.
 
Erster Treffpunkt früh am Morgen war der Parkplatz des Olympiageländes, später dann in der Nähe einiger Dixies, die dann von den sichtlich nervösen, gelben "Rennpferdchen" oft genutzt wurden.
 
Später siedelten wir dann ins Olympiastadion in Block Y um, wo unser Treffpunkt in der Nähe der Kleiderabgabe vereinbart war. Nur unser Hallbergmoos-Import Mario fand den Weg hierher nicht. Beim Warm-up wurden noch mal alle erlaubten Mittelchen angewendet und die angekündigten Zeiten besprochen. Toiletten wurden wieder ausgiebig frequentiert. Hier ließ es sich aber sehr gut aushalten. Die Sonne vertrieb immer mehr und mehr den Morgennebel!
Da wir uns lange im Stadion aufhielten, mussten wir uns beim Abstieg zum Start durch die Massen kämpfen um einen guten Startplatz zu ergattern.
Sherin's erste Schritte als frischgebackene Marathoni, hier am Start mit Margot und Jan.
Die Franz-Joseph-Straße in Schwabing ist die Partymeile des Marathons. Kaum verklingt die Musik, eröffnet sich auf der Leopoldstraße bei km 7, der Blick auf das Siegestor. Wir laufen einmal rechts und später nochmal links davon vorbei. Hier stehen auch die Samba-Trommler von Pica Pau in "TT"-Gelb und feuern uns "Einheimische" natürlich mächtig an.
Wer die Zeit und Muße hat, bekommt ab km 9 ein Sightseeing-Tour vom Feinsten durch die Münchener Innenstadt. Los geht die Zeitreise in die Antike am Königsplatz wo wir am Propyläen vorbei kommen, das König Ludwig I. den Gebäuden der Akropolis nachbauen ließ, gleich danach zur Linken passieren wir die staatliche Antikensammlung, die Glypthothek. Ich habe leider wenig von der kostbaren Zeit um diese Prachtbauten zu genießen, da mit der 3:30 er Pacer-Gruppe die Post ziemlich ab geht.
Am Karolinenplatz umrunden wir den seit 1833 dort stehenden Obelisken, kurz zuvor überquerten wir die 10 km-Matten der Zeitmessung. 2 km später erreichen wir den Odeonsplatz, mit Residenz und Feldherrnhalle. Davor stehen zwei mächtige bayerische Löwen. Einer Münchnerischen Sage nach, darf man diesen beiden Löwen die "Schnauze polieren". Ein geheimer Wunsch soll erfüllt werden, wenn man einem der beiden Bronzelöwen die Nase reibt, ich hätte mir heute bestimmt eine Zeit unter 3:30 gewünscht, wollte mir hierfür aber nicht die Zeit nehmen und es auf läuferische Weise versuchen.
In der Ludwigstraße standen dann auch unsere Team-TOMJ-Papperazzi Hans & Siggi und versuchten jeden von uns auf's Bild zu bekommen. Hans musste leider wegen einer schmerzhaften Knochenhautentzündung seinen Start absagen. Die Theatiner-Kirche St. Kajetan kam dann gleich nach der Feldherrnhalle.
 
Winke, winke von unserem Dream-Team Jan, Margot und Sherin. Der nächste Prachtbau wird passiert, das Residenz-Nationaltheater am Maximiliansplatz – Start der bekanntesten Prachtstraße Münchens, der Maximilianstraße. Dort findet man die schicksten und teuersten Boutiquen der Stadt.
Bei km 13 erreichen wir den Marienplatz und das neue Rathaus, hier ist wie jedes Jahr so richtig was los. Einen km weiter kommen wir ans Isartor, früher einmal die östlichste Stadtgrenze von München, heute beherbergt es das "Valentin-Musäum", das heisst wirklich so! Jetzt ist aber Schluss mit "Häusle- und Türmchenschauen", jetzt wird wieder richtig Gas gegeben!
 
Otto und Mäx liefen gemeinsam 33 km, bevor die Wade von Mäx wieder zwickte und er etwas langsamer machen musste. "Sherinibini" hat sich mittlererweile von Jan und Margot abgesetzt und lief wirklich clever und abgebrüht wie ein "alter Hase", Otto hatte sie auch ausgiebig beraten beim letzten Lauf auf seiner "Traumrunde" (siehe Bericht)! Das hatte sie sich wahrscheinlich gut gemerkt: "Ja nicht zu schnell angehen" war eine von den alten Läufer-Weisheiten, die sie perfekt umsetzte!
Die größte Leistung an diesem Tag aber vollbrachte Jan, nur 14 Wochen nach seinem schweren Arbeitsunfall, mit schwersten Verletzungen unter denen er teilweise noch immer leiden muss, kämpfte er im Training mit "Gruppe B" um seine Teilnahme und finishte diesen Marathon fast sensationell! Margot hat ihn bei diesen Trainingsläufen immer begleitet und sicher gut betreut! "Hut ab" vor beiden! Dazu steigerte sie ihre Bestzeit erneut um 4 Minuten. Da sollten in Hamburg die 4:15 doch wackeln!
Otto lief sein Rennen, gemäß seiner Vorgabe locker durch, während ich schon im Ziel meine "Boston-Quali" (AK 45, 3:30 + 59 sek) feiern konnte. Ich "dürfte" jetzt beim traditionsreichsten Marathon der Welt in Boston, bei dem man prinzipiell nur über die Zeit-Qualifikation teilnehmen kann, mitlaufen. 10 Sekunden blieb ich noch im Zeitfenster! Die Nationalhymne wurde jetzt auch noch für die Siegerehrung gespielt, ich fühlte mich heute auch als Sieger und stellte mir einfach vor, "die ist jetzt für mich", das war nach der Anstrengung wirklich ein verdientes Gänsehaut-Erlebnis!
Fast 8 km liefen wir durch den Englischen Garten, vielleicht zum letzten Mal, die Organisatoren planen diesen Streckenabschnitt zu streichen und nur noch durch die Innenstadt zu laufen. Heuer beherbergte er eine kleine Kunstausstellung.
Wenn man den Discotunnel erreicht hat, ist fast man am Ziel seiner Träume. Ein "Spaßvogel" war hier bei den Olympischen Spielen 1972 kurz vor dem eigentlichen Marathon-Führenden Frank Shorter durch das Marathontor ins vollbesetzte Stadion gelaufen, hatte alle Zuschauer getäuscht und sich als Sieger feiern lassen. Als Frank Shorter in das Stadion einlief und der Irrtum bemerkt wurde, war die erste Euphorie weg. Er gewann zwar die Goldmedaille, aber den Applaus und die Ovationen hatte man ihm gestohlen. Bei unserem Marathon machte das nichts aus, jeder der diese Strapazen bewältigte, war ein Sieger.
Die letzten 400 m im Olympiastadion kann man noch einmal alles geben, aber kurz vor der Ziellinie steht der Fotograf, da sollte man schon lächeln und wenn's noch so schwer fällt!
Alpseelauf  
Altötting HM
Friedberg HM  
windsor half marathon  
Berlin Marathon  
Loch Ness Marathon  
München Marathon  
Dublin City Marathon  
Trentino Half Marathon  
Unter-Tage Marathon
Silvesterlauf
ERGEBNISSE
 
     
  Während wir noch auf der Strecke waren, lief Karin bereits ins Ziel des 10km-Laufes. Nach dreijähriger Rennabstinenz war sie vor dem Lauf doch sichtlich nervös. Machte dann ihre Sache aber sehr gut und absolvierte den Lauf in ausgezeichneten 0:54:22.  
 
   
Bernie schaffte die Boston-Qualifikation mit neuer persönlicher Bestzeit!   Mario meldete sich kurz entschlossen am Samstag nach, obwohl er bereits vor 2 Wochen in Berlin lief!   Otto lief seinen 20. Jubiläums Marathon mit neuer Relax-Taktik nach Hause!
Zeit  3:30:49   Zeit 3:44:42   Zeit 3:52:24
   
Mäx lief getreu nach Tani's Motto: "keine Gnade der Wade", den Marathon zu Ende! Sherin feierte einen Super Einstand bei ihrem ersten Marathon, in AK WJH erlief sie den 2. Platz.
Zeit 4:01:04 Zeit 4:07:15
 
Jan ließ sich auch nicht von seinen schweren Verletzungen vom Laufen abhalten! Margot konnte ihre Bestzeit erneut um 4 Minuten steigern, jetzt warten die 4:15!
Zeit 4:13:28 Zeit 4:23:37
 
Alle Strapazen waren hier schon wieder vergessen, es wurden schon wieder die Pläne für das nächste Gruppenerlebnis geschmiedet, sage noch einer, Laufen ist ein Einzel-Sport.
See you in Hamburg!